"Was zählt, ist der Sieg": Österreich auf dem Weg zur WM

ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick kann zufrieden sein
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick kann zufrieden seinČTK / imago sportfotodienst / Harald Dostal
Trainer Ralf Rangnick saust auf einem überdimensionierten E-Bike über den Platz, seine Mannschaft träumt derweil von der ersten WM-Teilnahme seit 28 Jahren.

Während die österreichischen Spieler gemütlich auf den Rasen trabten, rollte Ralf Rangnick mit entspanntem Gesichtsausdruck an ihnen vorbei Richtung Trainerbank. Der kurios und ein wenig lustig wirkende Auftritt des 67-Jährigen auf seinem schwarzen E-Bike hatte einen ernsten Hintergrund. Nach einer Sprunggelenks-OP ist Rangnick noch nicht gut zu Fuß. "Der Weg wäre sonst etwas weit gewesen", scherzte er im ORF.

"Großer Schritt zur WM"

Rangnick legte daher sämtliche Strecken im Innenraum des Stadions in Zenica mit dem E-Bike zurück, seine Spieler benötigten dagegen keine Hilfe. Nach dem 2:1 (0:0) in Bosnien-Herzegowina liegen sie klar auf WM-Kurs. Daher war Rangnicks Auftritt Gesprächsthema Nummer eins. Offensivspieler Christoph Baumgartner vom Bundesligisten RB Leipzig fand den Anblick "ein bisschen skurril und außergewöhnlich".

Ablenken ließen sie sich nicht. Im vierten Qualifikationsspiel feierte Österreich den vierten Sieg. Der Dortmunder Marcel Sabitzer (49.) und der Münchner Konrad Laimer (65.) erzielten die Tore, für Bosnien traf Altstar Edin Dzeko (50.).

"Was zählt, ist der Sieg. Es war ein großer Schritt zur WM", sagte der zufriedene Rangnick. Denn das Ziel ist klar: Die ÖFB-Mannschaft will das erste Mal seit 28 Jahren wieder zu einer Weltmeisterschaft.

Marcel Sabitzer hat sowohl gegen Zypern als auch Bosnien getroffen
Marcel Sabitzer hat sowohl gegen Zypern als auch Bosnien getroffenČTK / imago sportfotodienst / Lukas Biereder

Die Qualifikation ist auch für den Coach persönlich von großer Bedeutung. Hat es doch in den vergangenen Tagen immer wieder Stimmen gegeben – unter anderem vom ÖFB-Präsidenten Josef Pröll – die Rangnicks Zukunft bei der Nationalmannschaft direkt mit dem WM-Ticket in Verbindung brachten.

Auch Rangnick selbst äußerte sich klar dazu: "Das Leistungsprinzip steht über allem. Wenn wir uns nicht für die Europameisterschaft qualifiziert hätten, würde ich hier gar nicht mehr sitzen. Das Gleiche gilt übrigens auch für die WM. Wenn wir uns nicht für die Weltmeisterschaft qualifizieren, bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef."

Zwischenstand in Österreichs Quali-Gruppe
Zwischenstand in Österreichs Quali-GruppeFlashscore

Nach vier Spielen liegt Österreich punktgleich mit Bosnien-Herzegowina auf Rang zwei der Gruppe H, die Bosnier haben allerdings bereits eine Partie mehr absolviert. Der Gruppensieger fährt direkt zur Endrunde 2026, der Zweite erhält über die Play-offs eine zweite Chance.

Österreich hat somit beste Karten. Ein "Ralfenwechsel" steht erstmal nicht bevor.

Match-Center: Bosnien-Herzegowina vs. Österreich