Der Ex-Schalker und -Frankfurter Omar Mascarell fasste als Redensführer zunächst die Ereignisse im März zusammen, die den Ausgangspunkt der aktuellen Situation darstellten: "Wir mussten in den frühen Morgenstunden nach Südafrika reisen, wir konnten nicht schlafen, weil wir unsere Gesundheit riskiert hätten. Der Verband ist der Aufgabe sportlich nicht gewachsen, aber was mich am meisten schmerzt, ist, dass er ihr auch menschlich nicht gewachsen ist".
Saúl Coco, aktueller Torino-Spieler, erklärt seinerseits, warum man sich entschlossen hatte, im Rahmen der WM-Qualifikation nicht zum für den 9. Oktober geplanten Spiel nach Malawi zu reisen: "Normalerweise reist man während der Nationalmannschaftspause direkt zum Zielort. Der Plan war, in Guinea anzukommen, einen Tag zu trainieren und dann nach Malawi zu reisen. Wir haben am Dienstag damit begonnen, Informationen über den Reiseplan für Mittwoch einzuholen, aber wir haben keine Antwort erhalten. Es gab keine Flugzeuge, die uns mitnehmen konnten. Schließlich fand man eines, in dem wir nicht einmal unsere Koffer hätten mitnehmen können, unsere Schuhe hätten wir also in den Händen tragen müssen."
Eine schlaflose Reise
Er fügte hinzu: "Dann konnte das Flugzeug wegen eines Mangels an Benzin nicht direkt durchfliegen, also hätten wir eine Zwischenlandung einlegen müssen, was die Reisezeit verlängert hätte. Die Reise hätte etwa sieben Stunden gedauert, und wir wurden zwischen 18:00 und 19:00 Uhr abends benachrichtigt, dass das Flugzeug zwischen 21:00 und 22:00 Uhr abflugbereit sei. Wir wären um drei oder vier Uhr morgens angekommen, zuzüglich der Zeitverschiebung, der Zeit für die Visumserteilung und der Zeit, die man braucht, um zum Hotel zu gelangen. Als die Klubs davon erfuhren, riefen sie uns an, um uns mitzuteilen, dass es einen Präzedenzfall für das, was in Südafrika geschah, gäbe und dass sie sich das Recht vorbehielten, Maßnahmen zu ergreifen. Die gesamte Gruppe hat in einer Abstimmung freiwillig beschlossen, nicht zu reisen. Nicht weil wir nicht spielen wollten, sondern weil die Bedingungen, die wir für ein professionelles Spiel benötigen, nicht eingehalten wurden".
Verteidiger Esteban Orozco merkte an, dass der äquatorianische Verband außerdem die Suspendierung des Trainers Juan Micha und die Ernennung des Trainers Casto Nopo angekündigt hat, der nicht über die erforderlichen Qualifikationen für die Leitung eines Länderspiels verfügt. "Sie zwingen uns diese Entscheidung ohne Begründung oder Dialog auf", sagt er.

Das Chaos ging dann auch für das für den 13. Oktober geplante Qualifikationsspiel gegen Liberien weiter: "Der Verband hat beschlossen, die Gruppe zu trennen, er hat uns schlecht behandelt, er hat uns im Stich gelassen und damit gegen das FIFA-Reglement verstoßen, und er hat gelogen und behauptet, die Spieler hätten sich geweigert, zu spielen, als sie einberufen wurden. Am Samstag teilte uns die FIFA mit, dass der Spielplan nach wie vor steht, und dass wir am Sonntag zum offiziellen Training, zur Passkontrolle und am Montag zum Spiel erscheinen müssen. Wir haben dann ein offizielles Dokument unterschrieben, in dem stand, dass wir zur Verfügung stehen und dass man uns Zeit und Ort des offiziellen Trainings mitteilen würde, aber niemand hat geantwortet", so Jesús Owono, Torwart vom FC Andorra.
FEGUIFUT setzt Militär ein und verhindert Passkontrollen
Die Spieler erschienen schließlich um 9:00 Uhr zum Training, allerdings nicht an dem Ort, wo es hätte stattfinden sollen. Erst später erfuhr die Mannschaft, dass das Training bei Cano Sport stattfand: es wurde abgesagt und auf den Nachmittag verlegt. "Wir sind zur Passkontrolle gegangen, es war 11:00 Uhr, und sie haben uns wieder reingelegt, es was nämlich niemand da. Wir haben den FIFA-Kommissar kontaktiert, der uns sagte, dass das Treffen im Anda China Hotel stattfindet. Dann eilten wir dorthin, um eine Sanktion gegen unsere Vereine und die FIFA zu vermeiden, und müssen feststellen, dass der äquatorialguineanische Fußballverband (FEGUIFUT) Soldaten aufgestellt hat, damit wir keinen Zugang zur Passkontrolle haben. Als wir sahen, dass wir boykottiert wurden, meldeten wir alles, was geschehen war, dem FIFA-Kommissar", sagte Iban Salvador von Wisla Plock.
Das Spiel gegen Liberien fand dann letztlich doch statt und endete mit einem 1:1-Unentschieden.
Spieler setzen Verband ein Ultimatum
Saul Coco sandte einige Tage nach der Partie ein klares Ultimatum an den eigenen Verband: "Es ist eine Situation, die alle Grenzen überschritten hat und die uns in allen Bereichen betrifft. Wenn sich die Art und Weise, wie diese Situationen im November gehandhabt werden, nicht wirklich ändert, sehen wir uns gezwungen, zurückzutreten. Wir wollen unser Land weiter verteidigen, aber wir wollen dies mit dem besten Trainer in der Geschichte unseres Landes, Juan Michá, tun. Wenn er nicht zurückkehrt, verstehen wir es als Nachricht, dass FEGUIFUT dieser Generation von Fußballern ein Ende setzen will. Wir wollen einfach wie Profis behandelt werden", so das Ultimatum.
Pablo Ganet, geboren in Malaga, bekräftigte die Position der Gruppe: "Wir wollten zu keinem Zeitpunkt etwas boykottieren oder ein schlechtes Image für das Land schaffen. Unser einziges Ziel ist es, Äquatorialguinea zu vertreten. Wir wollten nur unsere Hausaufgaben machen, zum offiziellen Training und zur Passkontrolle gehen, denn man hatte uns mitgeteilt, dass man ein Disziplinarverfahren gegen alle Spieler einleiten wollte, und die Ausrede war, dass wir nicht zum offiziellen Training und zur Passkontrolle gegangen waren. Und schließlich möchte ich sagen, dass es nicht wahr ist, dass wir aus eigenem Willen abgesagt haben".
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt.