Nach Gala gegen Slowakei in Halbzeit eins: Deutschland fährt zur WM 2026

Woltemade (l.) und Sané waren gegen die Slowakei die Spieler des Tages
Woltemade (l.) und Sané waren gegen die Slowakei die Spieler des TagesRonny HARTMANN / AFP

Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat im "Finale" um das WM-Ticket am Montag die direkte Qualifikation für die Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko erreicht. Nach einer Gala in der ersten Hälfte besiegte die Truppe von Julian Nagelsmann den Gruppenkonkurrenten mit 6:0 (4:0). Nick Woltemade (18.), Serge Gnabry (29.) und Leroy Sané (36./41.) sorgten früh für klare Verhältnisse, der eingewechselte Ridle Baku (67.) und Debütant Assan Ouedraogo (79.) erhöhten nach der Pause. Die WM-Gruppenauslosung findet am 5. Dezember in der US-Hauptstadt Washington D.C. statt.

Dank des fünften Sieges im sechsten Qualispiel rückt der viermalige Weltmeister bei der Auslosung am 5. Dezember in Washington D.C. höchstwahrscheinlich noch in Topf 1. Den Favoriten um Titelverteidiger Argentinien, Frankreich oder England sowie den Gastgebern würde Deutschland damit aus dem Weg gehen.

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"Es war ein richtig gutes Spiel, von der ersten bis zur letzten Sekunde haben wir nichts anbrennen lassen. Ich glaube, es hat Spaß gemacht, zuzuschauen. Es ist sehr, sehr erleichternd", sagte Torjäger Woltemade im ZDF. Kapitän Joshua Kimmich lobte: "Das war ein sehr, sehr starkes Spiel." Jeder Spieler habe "heute ein Zeichen setzen" wollen.

Nach Hinspiel-Pleite: DFB-Team gefordert

Nach der abgewendeten Blamage am Freitag in Luxemburg (2:0) veränderte Nagelsmann seine erste Elf auf zwei Positionen: Kapitän Joshua Kimmich und Nico Schlotterbeck kehrten nach ihren Blessuren in die Startformation zurück, konnten von Nagelsmann aber nach einer guten Stunde zur Schonung wieder ausgewechselt werden.

Das Hinspiel, als das DFB-Team in Bratislava (0:2) nach einem desaströsen Auftritt die erste Auswärtspleite in der WM-Qualifikation überhaupt kassiert hatte, "sollte bei allen dazu führen, dass wir gewarnt sind", hatte Nagelsmann gesagt. Um das Horrorszenario Play-offs zu vermeiden, müsse "die Herangehensweise ganz anders sein". Seine Mannschaft nahm der 38-Jährige als "entschlossen und konzentriert" wahr.

Deutschland beginnt stürmisch

Die Bedeutung der Partie unterstrich auch Rückkehrer Schlotterbeck. "Es ist seit Spanien (bei der Heim-EM 2024, Anm. d. Red.) das wichtigste Spiel", sagte der Innenverteidiger im ZDF: "Es ist unglaublich wichtig, wir wollen zur WM."

Die deutschen Noten zum Spiel
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Mit dieser Einstellung begann die DFB-Elf. Nachdem Kimmich vor dem Anpfiff noch eine emotionale Ansprache im Spielerkreis gehalten hatte, ließ Deutschland seinem Gegner vor 40.120 Zuschauern kaum Luft zum Atmen. Griffig, konzentriert und laufstark schnürte das DFB-Team seinen Gegner ein, für den erlösenden Führungstreffer sorgte ein Standard.

Woltemade eröffnet, Sané und Wirtz glänzen

Im Anschluss an eine Ecke flankte Kimmich in den Fünfmeterraum, dort nickte Woltemade unbedrängt ein - sein viertes Tor in den letzten drei Länderspielen. Fast im Gegenzug aber beinahe der Ausgleich: Davis Duris tauchte plötzlich vor dem deutschen Tor auf, Oliver Baumann lenkte den Ball stark um den Pfosten (21.).

Woltemade (r.) bejubelt den Führungstreffer
Woltemade (r.) bejubelt den FührungstrefferRonny HARTMANN / AFP

Mehr ließ die Nagelsmann-Elf in Halbzeit eins nicht zu, vielmehr präsentierte sie sich spielfreudig und eiskalt. Gnabry vollendete eine schöne Kombination der Bayern-Achse um Aleksandar Pavlovic und Leon Goretzka zum 2:0. Der Bundestrainer brüllte seine Erleichterung heraus, auf der Tribüne klatschte Ehrengast Jürgen Klopp Beifall. Am Ende der ersten Hälfte sorgte Sané jeweils auf Vorlage von Florian Wirtz für die frühe Vorentscheidung.

Treffer für Debütanten

Nagelsmann applaudierte, und auch im zweiten Durchgang hielt seine Mannschaft das Tempo auf dem Weg zum fünften Sieg nacheinander hoch. Dies war einer deutschen Auswahl zuletzt 2021 unter Hansi Flick gelungen. Der Leipziger Baku traf drei Minuten nach seiner Einwechslung nach Gnabrys Zuspiel. Auch danach machte Deutschland weiter. Von der Slowakei, die ihre höchste Pflichtspielniederlage überhaupt kassierte und ihrerseits in die Play-offs muss, kam kaum noch Gegenwehr.

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In der Schlussphase ermöglichte Nagelsmann dem nachnominierten RB-Talent Assan Ouédraogo dessen Nationalmannschaftsdebüt (77.), der 19-Jährige dankte es ihm prompt mit seinem ersten Treffer, nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung.