Acht Spiele, acht Siege: Norwegen dominierte seine Gruppe von Anfang bis Ende. Der souveräne Erfolg gegen Gennaro Gattusos Italien war dabei der Höhepunkt einer sensationellen Kampagne. Zwar ging Italien durch Pio Esposito früh in Führung, doch ab diesem Moment übernahmen die Norweger komplett die Kontrolle und ließen keinen Zweifel daran, wer das Spiel beherrschen würde.
Zum Match-Center: Italien vs. Norwegen
Mit einer Tordifferenz von +32 und nur fünf Gegentreffern unterstrich die Mannschaft von Ståle Solbakken, dass sie gleichzeitig offensiv glänzen und defensiv zur europäischen Spitze gehören kann.
Der Haaland-Faktor: Norwegens größtes Pfund
Erling Haaland ist der zentrale Fixpunkt dieser Mannschaft. Das globale Phänomen stellt mit 16 Toren in acht Qualifikationsspielen gemeinsam mit Robert Lewandowski den Rekord für die meisten Treffer in einer WM-Qualifikation ein. Insgesamt steht der Stürmer inzwischen bei 55 Länderspieltoren in 48 Einsätzen.
Seine Bedeutung wird auch durch seine eigenen Worte deutlich: Im Time Magazine gab er Norwegen zwar nur eine 0,5-prozentige Chance, eine WM zu gewinnen, träumt aber gleichzeitig davon, was ein solches Wunder für sein Land bedeuten würde. Und selbst wenn der Worst Case eintreten sollte und Haaland ausfällt, steht mit Alexander Sørloth ein hochkarätiger Ersatz bereit.
Mindestens genauso beeindruckend wie die Offensive ist das enorme Potenzial im Kader. Mit einem Durchschnittsalter von 25,8 Jahren gehört Norwegen zu den jüngsten Teams der WM-Teilnehmer. Antonio Nusa (20) von RB Leipzig und Oscar Bobb (22) von Manchester City verkörpern diese neue Generation perfekt.
Nusa liefert seine besten Leistungen oft im Nationalteam und erzielte gegen Italien den wichtigen Ausgleich. Bobb, nach langer Verletzung zurück, setzt in der Premier League erste Akzente und bereitete Haalands ersten Treffer im entscheidenden Spiel vor. Beide stehen stellvertretend für ein Team, das unerschrocken, modern und technisch hochwertig auftritt.
Defensive Stabilität: Norwegens unterschätzte Stärke
Während Haaland und die Offensivtalente im Rampenlicht stehen, bildet die Defensive ein stabiles Fundament. Kristoffer Ajer und Torbjørn Heggem zählen zu den konstantesten Innenverteidiger-Duos Europas: Ajer glänzte in der WM-Quali mit 23 gewonnenen Zweikämpfen, neun Tacklings und 36 Ballgewinnen. Heggem legte ähnliche Zahlen auf, darunter 24 gewonnene Zweikämpfe und 20 Ballgewinne.
Unterstützt werden sie von den unermüdlichen Mittelfeldarbeitern Sander Berge und Patrick Berg, die das Zentrum dicht halten und den Gegner vom Tor fernhalten.

Noch stehen Giganten wie England, Spanien oder Frankreich klar über Norwegen. Doch die perfekte Qualifikation, die herausragende Form Haalands, die nachrückenden Talente und die stabile Defensive lassen nur eine Schlussfolgerung zu: Norwegen ist kein absoluter Außenseiter mehr. Dieses Team ist ein echter Geheimfavorit auf den WM-Titel 2026.
