Iran beim "Großen Satan", St. Pauli-Kapitän Irvine trifft: Schlaglichter der WM-Quali

Jackson Irvine will seine gute Form aus dem Nationalteam nun auch mit in die Bundesliga nehmen.
Jackson Irvine will seine gute Form aus dem Nationalteam nun auch mit in die Bundesliga nehmen.Reuters / Ajeng Dinar Ulfiana
Nach Japan und Neuseeland haben sich zwei weitere Mannschaften für die Endrunde der Fußball-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko (11. Juni bis 19. Juli 2026) qualifiziert: Argentinien und Iran. Die Schlaglichter der WM-Qualifikation:

Satan, wir kommen!

Es hat tatsächlich schon drei Spiele zwischen den USA und Iran gegeben, neben einem Testspiel im Januar 2000 (1:1) auch deren zwei bei WM-Endrunden: 1998 in Frankreich gewannen die Iraner (2:1), 2022 in Katar die Amerikaner (1:0). Jetzt aber reist "Team Melli" sogar ins Land des "Großen Satans" - nach einem 2:2 in der Asien-Gruppe A gegen Usbekistan nimmt es zum vierten Mal nacheinander und zum siebten Mal insgesamt an einer WM-Endrunde teil.

Angreifer Mehdi Taremi von Bayern Münchens Champions-League-Gegner Inter Mailand glich in Teheran zweimal einen Rückstand aus. "Wir müssen den Fans im Stadion danken, und Gott sei Dank sind sie nicht mit leeren Händen nach Hause gegangen", sagte Kapitän Alireza Jahanbakhsh. An den politischen Spannungen zwischen den USA und Iran ändert das nichts. Kaum auszudenken, wenn beide wieder in eine Gruppe gelost werden sollten.

Die nächste Blamage

Spiele gegen Argentinien sind für Brasilien schon ein bisschen mehr als nur Spiele. Deswegen ist die Schmach nun groß, nicht ganz so groß wie 2014 beim 1:7 gegen Deutschland bei der Heim-WM, aber ansatzweise. Deshalb sprach Nationaltrainer Dorival Junior nach dem demütigenden 1:4 im vibrierenden Stadion Monumental in Buenos Aires vom "heikelsten Moment meiner Karriere". Heißt: Sein Job ist in Gefahr.

Verloren ist nach dem 14. Spieltag in der Südamerika-Gruppe nichts, aber Brasilien ist nur Vierter (21 Punkte), umgeben und bedrängt von Ecuador (2./23), Uruguay (3./21), Paraguay (5./21.) und Kolumbien (6./20). Immerhin: die ersten Sechs qualifizieren sich direkt - Argentinien (31 Punkte), das ohne den verletzten Lionel Messi antrat, ist bereits dabei. Das stand nach dem 0:0 zwischen Bolivien und Uruguay schon vor dem "Clasico" fest.

Und er trifft doch!

Für den FC St. Pauli hat Jackson Irvine in dieser Saison 28 Pflichtspiele absolviert, seine Bilanz: null Tore. Daher dürften sie beim Kiezklub erleichtert festgestellt haben: unser Kapitän, der kann es ja doch! Im chinesischen Hangzhou jedenfalls traf Irvine beim 2:0 gegen die Gastgeber zur Führung (15.). "Jackson hat gebrannt, deswegen ging es nur darum, ihm den Ball zu geben", sagte Lewis Miller, der Irvine die Vorlage gegeben hatte.

In der Asien-Gruppe C ist Australien (13 Punkte) Zweiter hinter den qualifizierten Japanern (20), aber noch nicht durch. Weil Saudi-Arabien (10) in Japan ein Unentschieden erreichte (1:1), kommt es im Kampf um Platz zwei und die direkte Quali auf die letzten beiden Spiele im Juni an, genau genommen wohl auf das letzte: Da trifft Australien auf Saudi-Arabien.

Fieber

In Norwegen spricht der Rundfunk NRK nach nur zwei Spielen schon vom "WM-Fieber". Der Grund? Ein 5:0 gegen Moldau und das 4:2 in einem politisch aufgeladenen Spiel gegen Israel. Vor der Partie hatte es Kritik an der norwegischen Haltung zu den Geschehnissen in Gaza gegeben, danach lobte Israels Kapitän Eli Dasa die diplomatischen Aussagen des norwegischen Trainers Stale Solbakken.

Auf dem Platz zauberte Regisseur Martin Ödegaard (drei Vorlagen), Superstar Erling Haaland traf, der Münchner Daniel Peretz verhinderte in Israels Tor Schlimmeres. Der nächste norwegische Gegner heißt allerdings Italien. Ein Problem? "Die liegen uns!", behauptete der frühere Leipziger Alexander Sörloth. Ob's am Fieber lag?