Flashback: Zwei Jahre nach der WM 2022 - Was ist aus den Stadien in Katar geworden?

Feuerwerk über dem Lusail-Stadion vor dem Finale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022
Feuerwerk über dem Lusail-Stadion vor dem Finale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022MARTIN DIVISEK / EPA / Profimedia / Flashscore
Am 18. Dezember 2022 stieg das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2022. Argentinien besiegte Frankreich mit 4:3. Der packende Thriller ging als eines der größten Spiele aller Zeiten in die Annalen des Sports ein. Eine Werbung für den Fußball. Das Turnier wurde gleichzeitig von vielen Kontroversen begleitet. Dem gegenüber stehen interessante Innovationen, wie z. B. nachhaltigen, wiederverwendbaren Stadien. Wir werfen einen Blick zurück und schauen uns einige der Spielstätten und ihre heutige Funktion an.

Die Größten aller Zeiten?

Die WM 2022 war die 22. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft und die letzte Ausgabe mit 32 teilnehmenden Mannschaften. Um den Extremen des heißen Klimas in Katar zu entgehen, wurde das Turnier im November und Dezember ausgetragen und nicht in den traditionellen Turniermonaten Juni und Juli.

Mit 172 Toren stellte das Turnier einen Rekord für die höchste Anzahl von Toren im 32-Mannschafts-Format auf, wobei jede teilnehmende Mannschaft mindestens ein Tor schoss. Argentinien gewann das Finale gegen Titelverteidiger Frankreich nach einem 3:3-Unentschieden nach Verlängerung im Elfmeterschießen und krönte sich damit zum Weltmeister.

Der französische Star Kylian Mbappe erzielte als erster Spieler seit Geoff Hurst im Finale 1966 einen Hattrick in einem WM-Finale und gewann mit insgesamt acht Toren den Goldenen Schuh. Mbappe ist auch der erste Spieler, der in zwei aufeinanderfolgenden Endspielen getroffen hat, seit dem Brasilianer Vava 1958 und 1962.

Der Stürmer von Real Madrid stand letztendlich dennoch im Schatten von Lionel Messi, der "endlich" die Weltmeisterschaft gewann und zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Mit einer Rekordzahl von 1,5 Milliarden Fernsehzuschauern wurde das Finale zu einem der meistgesehenen Sportereignisse in der Geschichte des Fernsehens.

Katars Fußballstadien

Katar ist ein kleines Land mit rund drei Millionen Einwohnern, das sich vor allem durch seinen Öfluss aber einen beträchtlichen Wohlstand gesichert hat - zumindest in der Spitze. Immerhin reichte es dazu, dass es sich die Katarer leisten konnten, ein so großes Ereignis wie die Fußballweltmeisterschaft auszurichten. Natürlich mussten sie dafür die nötige Infrastruktur schaffen, und so wurden ab 2010 (als Katar als Gastgeber bekannt gegeben wurde) acht Stadien in fünf katarischen Städten als Austragungsorte der Weltmeisterschaft 2022 gebaut oder renoviert.

Die Infrastruktur war eines der am heißesten diskutierten Themen im Zusammenhang mit dem Turnier. Von den acht Stadien sind inzwischen alle bis auf zwei entweder abgerissen oder mäßig bzw. stark verändert worden. Das aus Schiffscontainern gebaute Stadion 974 sollte dabei als das positive Beispiel für Nachhaltigkeit sein. Nach dem Turnier sollte es abgebaut und an einen anderen Ort transportiert werden, wo es weiterhin als Austragungsort für Fußballspiele dienen sollte.

Das Stadion 974: Ein Beispiel für Nachhaltigkeit oder ein Flop?

Es war die erste geplante temporäre Spielstätte in der Geschichte der Fußballweltmeisterschaft. Es besteht aus 974 recycelten Schiffscontainern, wobei die Zahl 974 eine Anspielung auf die Landesvorwahl von Katar ist.

Das Stadion wurde im November 2021 eingeweiht und war Austragungsort von Spielen während des Arabischen Pokals 2021 und der Weltmeisterschaft 2022. Danach war geplant, das Stadion abzubauen und nach Afrika oder Südamerika zu verlegen. Dazu ist es jedoch nicht gekommen, das Stadion ruht noch immer verlassen an seinem ursprünglichen Standort.

Immerhin: Vor wenigen Tagen, im Dezember 2024, wurde das Stadion 974 wieder mit einem Hauch Fußball belebt. Der Interkontinental Cup 2024 war zu Gast. Noch besteht die Chance, dass das Projekt seine ursprüngliche Absicht erfüllt und tatsächlich verschifft wird. Bleibt zu hoffen, dass dieses bemerkenswerte Stadion nicht als eine weitere Kontroverse der Fußballweltmeisterschaft in Katar in die Geschichte eingeht.

Lusail-Stadion: Ein weiteres großes Finale nach zwei Jahren

Das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2022 wurde im Lusail-Stadion ausgetragen. Am 18. Dezember 2024, also genau zwei Jahre später, erlebte es ein Revival. Denn Real Madrid sicherte  sich gegen Pachuca aus Mexiko den Titel im zuvor erwähnten Interkontinental Cup.

Mit einer Kapazität von fast 90.000 Plätzen ist das Lusail-Stadion das größte Stadion in Katar und im Nahen Osten. Allerdings ist geplant, die Kapazität des Stadions in naher Zukunft um etwa die Hälfte zu verringern.