Zum ÖFB-Finale in Katar: So schlugen sich die Europäer in U17-WM-Endspielen

Portugal und Österreich stehen sich am Donnerstagnachmittag im Finale der U17-WM gegenüber.
Portugal und Österreich stehen sich am Donnerstagnachmittag im Finale der U17-WM gegenüber.Ranjith Kumar / Zuma Press / Profimedia

Bei der U17-WM 2025 in Katar wird am Donnerstagnachmittag ein neuer Champion gesucht. Grund genug für einen Blick zurück: Wie haben europäische Teams in den bisherigen Endspielen der FIFA-U17-Weltmeisterschaft abgeschnitten?

Im Finale 2025 trifft Portugal im Khalifa International Stadium auf Österreich. Während ein Doppelpack von Johannes Moser die ÖFB-Auswahl gegen Italien ins Endspiel brachte, setzte sich Europameister Portugal im Elfmeterschießen knapp gegen Rekordweltmeister Brasilien durch. Doch dieses Finale ist aus einem weiteren Grund besonders: Sowohl Portugal als auch Österreich könnten den Titel zum ersten Mal in ihrer Geschichte erringen.

Mit wachsender Spannung auf das kommende Duell lohnt sich ein Blick auf die wechselvolle Geschichte europäischer Teams in den bisherigen U17-WM-Endspielen.

1985: Nigeria 2:0 Westdeutschland

Das erste WM-Finale dieser Altersklasse fand 1985 in China statt. Westdeutschland, angeführt vom treffsicheren Marcel Witeczek, traf auf eine weitgehend unbekannte nigerianische Mannschaft. Trotz guter Chancen der Deutschen sorgten die „Golden Eaglets“ für eine Überraschung: Jonathan Akpoborie und Victor Igbinoba erzielten die Tore zum historischen 2:0-Sieg Nigerias.

1987: Sowjetunion 1:1 (4:2 i.E.) Nigeria

Zwei Jahre später gelang Europa der erste Titelgewinn. Die Sowjetunion bezwang im Finale von Toronto den Titelverteidiger Nigeria – eine Neuauflage des Gruppenspiels, das ebenfalls 1:1 ausgegangen war. Nach Treffern von Yuriy Nikiforov und Philip Osondu brachte erst das Elfmeterschießen die Entscheidung: 4:2 für die Sowjetunion.

1989: Saudi-Arabien 2:2 (5:4 i.E.) Schottland

Europa stand erneut im Endspiel – diesmal dank Gastgeber Schottland. Nach einer 2:0-Führung durch Ian Downie und Paul Dickov schaffte Saudi-Arabien in der zweiten Halbzeit den Ausgleich. Im Elfmeterschießen vergaben die Schotten zweimal, sodass Saudi-Arabien als erste asiatische Nation den Titel holte.

1991: Ghana 1:0 Spanien

In Florenz trafen zwei bis dahin ungeschlagene Teams aufeinander. Spanien, das in der Gruppenphase gegen Ghana ein 1:1 erreicht hatte, musste sich im Finale geschlagen geben. Emmanuel Duah erzielte in der 77. Minute das entscheidende Tor und brachte Ghana den ersten Titelgewinn.

2001: Frankreich 3:0 Nigeria

Nach langer Abwesenheit kehrte Europa 2001 eindrucksvoll zurück. Frankreich dominierte Nigeria im Finale von Port of Spain klar. Florent Sinama Pongolle, Anthony Le Tallec und Samuel Pietre erzielten die Treffer für einen souveränen 3:0-Erfolg – Europas zweiter Titel.

2003: Brasilien 1:0 Spanien

Spanien zeigte auch 2003 eine starke Leistung, musste sich jedoch Brasilien geschlagen geben. Ein frühes Tor von Leonardo nach einem Freistoß von Kapitän Joao entschied das Finale von Helsinki. Trotz guter Chancen blieb Spanien am überragenden Keeper Bruno hängen.

2007: Nigeria 0:0 (3:0 i.E.) Spanien

Im Finale von Seoul stand Spanien erneut Nigeria gegenüber – und verlor erneut. Nach einem intensiven 0:0 über 120 Minuten wurde Torhüter Oladele Ajiboye mit zwei gehaltenen Elfmetern zum nigerianischen Matchwinner.

2009: Schweiz 1:0 Nigeria

Turnierneuling Schweiz sorgte in Abuja für eine Sensation. Mit einem Kopfballtor von Haris Seferovic in der 63. Minute besiegten die Eidgenossen Gastgeber Nigeria und feierten ihren ersten Weltmeistertitel überhaupt. Europa zeigte sich stark – Spanien wurde zudem Dritter.

2017: England 5:2 Spanien

Das erste rein europäische U17-WM-Finale ging spektakulär aus. Spanien führte früh mit 2:0, doch England drehte das Spiel in beeindruckender Manier: Rhian Brewster, Morgan Gibbs-White, Marc Guehi und zweimal Phil Foden sorgten für einen klaren 5:2-Sieg und den vierten Titel Europas.

Phil Foden
Phil FodenDibyangshu SARKAR / AFP / AFP / Profimedia

2023: Deutschland 2:2 (4:3 i.E.) Frankreich

Im zweiten rein europäischen Finale feierte Deutschland seinen ersten Titel. Nach einer 2:0-Führung durch Paris Brunner und Noah Darvich kämpfte sich Frankreich zurück, ehe das Elfmeterschießen entschied. Dort hielt Torhüter Konstantin Heide zweimal und wurde zum deutschen Helden.