Der Anreiz für Fenerbahce war groß, nachdem man Mitte der Woche gegen den Erzrivalen aus dem türkischen Pokal ausgeschieden war und Jose Mourinho nach dem Nasen-Zwicker gegen Galatasaray-Manager Okan Buruk für einen weiteren Skandal gesorgt hatte. Der Anspruch der Fans auf eine Trotzreaktion und den Anschluss an die Tabellenspitze war somit gegeben.
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Diese blieb die ersten 45 Minuten lang aus, Denis Dragus verschärfte die Situation mit mit dem 1:0-Führungstreffer für Trabzonspor noch weiter. Erst zu Beginn der zweiten Halbzeit wendete sich das Blatt, nachdem der eingewechselte Anderson Talisca einen Foulelfmeter an Bright Osayi-Samuel verwandelte.
Der Ausgleich wirkte für den Favoriten wie ein Befreiungsschlag, Milan Skriniar sorgte wenig spätermit seinem zweiten Treffer in zwei Ligaspielen für die 2:1-Führung von Fenerbahce (60. Minute). Held des Tages Talisca besorgte mit zwei weiteren Toren den 4:1-Endstand, darunter ein herrlicher Volleyschuss.
Talisca blüht auf - Fenerbahce ist an der Spitze dran
Der Brasilianer, der im Januar von Al Nassr verpflichtet wurde, blüht in seiner zweiten Zeit in der Türkei damit endlich auf. Der Stürmer war drei Jahre lang an Besiktas ausgeliehen und hatte zwischen 2016 und 2018 in 80 Spielen 37 Tore und 14 Vorlagen für den Verein erzielt. Doch Probleme mit seiner Einstellung trugen dazu bei, dass er einen Großteil seiner Karriere abseits der besten Ligen verbrachte und stattdessen in Ländern wie China und Saudi-Arabien sein Glück versuchte.
Die Fans hoffen, dass seine Leistung gegen Trabzonspor am Wochenende seine Karriere wieder in Schwung bringen kann. Wenn er in Topform ist, könnte er für den Rest der Saison eine wichtige Rolle im System von Mourinho spielen.
Fenerbahce feiert damit einen wichtigen Sieg, der den Rückstand auf Galatasaray an der Spitze auf drei Punkte verkürzt. Allerdings hätte Galatasaray bei Punktgleichheit aufgrund des besseren Direktvergleichs die Nase vorn. Nichtsdestotrotz ist man wieder in Reichweite, was Mourinho somit erlauben dürfte, weiterhin vom Süper-Lig-Titel zu träumen. Es wäre seit 11 Jahren die erste Meisterschaft für den Verein.

Süper Lig: Besiktas holt spätes Unentschieden - Was ist mit Immobile?
Ähnlich wie Fenerbahce schied Besiktas letzte Woche nach einer 1:3-Heimniederlage gegen Göztepe aus dem türkischen Pokal aus. Ole Gunnar Solskjaer forderte am Montagabend gegen Burak Yilmaz' Kasimpasa eine Antwort auf die schwache Leistung unter der Woche. Doch die erste Halbzeit hätte kaum schlechter verlaufen können. Kasimpasa ging nach 15 Minuten durch Mortadha Ben Ouanes in Führung, bevor Besiktas in der 44. Minute nur noch zu zehnt auf dem Platz stand, nachdem Tayyip Talha Sanuc des Feldes verwiesen worden war.
Beide Mannschaften hatten fortan ihre Situationen und Momente, doch als das Spiel auf einen 1:0-Sieg der Hausherren hinauszulaufen schien, bekam Besiktas in der 90. Minute einen Elfmeter zugesprochen. Gedson Fernandes trat an und rettete immerhin das 1:1-Unentschieden.
Ein Spieler, der dagegen abermals enttäuschten, war Ciro Immobile. Der Italiener wurde im Sommer verpflichtet und begann seine Saison bei Besiktas vielversprechend mit acht Toren in den ersten acht Spielen. Viele dieser Treffer waren jedoch Elfmeter, die Statistiken des vierfachen Torschützenkönigs der Serie A sind seitdem dramatisch gesunken: In den letzten 14 Spielen hat er nur drei Tore erzielt.
Das Highlight der Woche
Taliscas unglaublicher Volleyschuss von der Strafraumgrenze, mit dem er seinen Hattrick für Fenerbahce perfekt machte, ist zweifellos der Moment der Woche.
Mannschaft der Woche

Talisca ist auch Flashscores Spieler der Woche in der Türkei, nachdem er nach unserem eigenen Bewertungssystem eine nahezu perfekte Note erhalten hat. Er wird von seinen Fener-Teamkollegen Skriniar und Allan Saint-Maximin in der Topelf begleitet, während Besiktas' Fernandes ebenfalls einen Platz im Team findet.
Drei Defensivspieler von Gaziantep stehen ebenfalls im Aufgebot, nachdem das Team gegen Göztepe immerhin ein 1:1-Unentschieden holte. Die 20 abgegebenen Schüsse auf das gegnerische Tor lassen dagegen erahnen, dass noch mehr möglich war. Torhüter Mustafa Bozan stand zudem im Mittelpunkt, nachdem er einen Elfmeter gehalten hatte.