Türkische Süper Lig Weekly: Selcuk darf jubeln - Vorentscheidung im Titelrennen?

Osimhen (r.) bejubelt mit Mertens (m.) und Yunus einen seiner zwei Treffer
Osimhen (r.) bejubelt mit Mertens (m.) und Yunus einen seiner zwei TrefferČTK / imago sportfotodienst / Seskimphoto
Neue Woche, neues Hoch für Galatasaray. Das scheint aktuell das Muster in der Spitze der Süper Lig zu sein, in der der Titelverteidiger seinen Vorsprung vor dem Jahresende nochmals ausbauen konnte. Denn Jose Mourinhos Fenerbahce ließ zeitgleich abermals Punkte liegen. Unterdessen kam es am Sonntagnachmittag zum Duell zweier Legenden: Gaziantep von Selcuk Inan und Antalyaspor von Alex de Souza. In unserer Kolumne Türkische Süper Lig Weekly erfährst du wie gewohnt alles zum Wochenende im türkischen Oberhaus.

Das neue Jahr steht vor der Tür und bereits 2024 scheint vieles darauf hinzudeuten, dass Galatasaray Istanbul sich geradewegs auf dem Weg zum dritten Süper-Lig-Titel in Folge und einer historischen 25. Meisterschaft befindet. Die Mannschaft von Okan Buruk reiste am Sonntagnachmittag zu Kayserispor und strebte danach, das Kalenderjahr mit einem Sieg gebührend zu verabschieden.

Süper Lig: Galatasaray dominiert die Liga

Und genau das taten sie auch: Victor Osimhen, Baris Alper Yilmaz und Yunus Akgun führten "Gala" zu einem ungefährdeten 5:1-Sieg. Top-Star Osimhen steuerte genau wie Baris einen Doppelpack bei, Yunus glänzte mit zwei Vorlagen und einem eigenen Treffer in der zweiten Halbzeit.

Eine weitere Sternstunde von Yunus, der in der aktuellen Saison nach seiner Leihe zu Leicester einen großen Schritt zurück zur alten Formstärke gemacht hat. Dem 24-jährigen Türken gelangen in der Liga bisher fünf Tore und fünf Assists, generell war er der wohl stärkste Spieler der Hinrunde. Mit ebenso vielen Treffern ist er auch einer der fünf besten Torjäger in der Europa League.

Auch Osimhen schaffte es in seinen ersten Monaten, der Süper Lig seine Stempel aufzudrücken. Nach 12 Toren und fünf Assists in 15 Spielen in allen Wettbewerben wird der Klub Berichten zufolge alle Register ziehen, um den Nigerianer im Sommer dauerhaft zu binden.

Die Dominanz Galatasarays mit 14 Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten 16 Ligaspielen ist erdrückend, acht Punkte beträgt der Vorsprung vor Hauptrivale Fenerbahce. Auch in der Europa League ist man noch ungeschlagen und steuert auf die direkte Qualifikation für das Achtelfinale zu.

Ein großes Lob dafür gebührt Manager Okan Buruk, der es geschafft hat, eine hervorragende Stimmung und Harmonie im Verein zu etablieren. Trotz einiger Zweifler ist er nun zudem der Trainer, der als schnellstes zu 75 Siegen in der Süper Lig kam. Nur 90 Spiele brauchte er dafür.

Fenerbahce lässt federn

Während Galatasaray also so gut wie keine Punkte abgibt, tritt Konkurrent Fenerbahce vor Weihnachten auf der Stelle. Das 1:1-Unentschieden bei Arda Turans Eyupspor war wettbewerbsübergreifend bereits der dritte sieglose Auftritt in den vergangenen vier Partien. Ahmed Kutucu hatte die Gastgeber mit einem wunderschönen Treffer sogar in Führung gebracht, bevor Youssef En-Nesyri kurz vor der Halbzeit den Ausgleich und Endstand besorgte.

Dieser war für die Mannschaft von Jose Mourinho äußerst schmeichelhaft, denn zuvor kam es zu einem Foulspiel des Tabellenzweiten. Der VAR entschied jedoch, dass zwischen dem Vergehen und dem Tor eine neue Spielsituation entstanden war. Nach heftigen Protesten wurde Arda im Anschluss des Feldes verwiesen und musste den Rest des Spiels von der Tribüne aus verfolgen. Auf der anderen Seite wurde Eyupspor in der zweiten Halbzeit der erneute Führungstreffer aufgrund einer ähnlichen Situation aberkannt.

Was bedeuten diese Rückschläge im Dezember für Fenerbahce? Der Verein hatte Mourinho im Sommer mit einem einzigen Ziel verpflichtet: die Liga zu gewinnen. Davon ist man derzeit meilenweit entfernt. Der Rückstand auf Galatasaray ist gewaltig, einige Fans zeigen sich zudem frustriert über die Vereinsführung und launischen Pressekonferenzen des Star-Coaches.

In den fünf Spielen gegen Teams aus der Top 6 der Tabelle gelang Fenerbahce tatsächlich noch kein einziger Sieg. Eine weitere Saison ohne Titel in der Türkei könnte auch Klubpräsident Ali Koc unter enormen Druck setzen.

Selcuk Inan und Alex de Souza im Duell der Legenden

Welche Highlights gab es an diesem Wochenende noch in der türkischen Süper Lig? Mit Gaziantep und Antalyaspor trafen zwei formstarke Mannschaften aufeinander, die eine weitere Gemeinsamkeit aufweisen. Beide Vereine werden aktuell von Legenden des türkischen Fußballs trainiert. Auf der einen Seite Galatasaray's Selcuk Inan, auf der anderen Seite Fenerbahce's Alex de Souza.

Selcuk sollte am Ende das glücklichere Händchen haben, Gaziantep trug einen verdienten 2:0-Sieg davon und überholte den Gegner damit auch in der Tabelle. Die letzten fünf Heimspiele konnte man allesamt gewinnen. Der 39-Jährige macht bei Gaziantep als junger, aufstrebender Coach einen guten Job und reiht sich nahtlos in eine neue, vielversprechende Trainer-Kultur in der Türkei um Nuri Sahin von Borussia Dortmund, Okan und Arda ein.

Super Lig Tabelle
Super Lig TabelleFlashscore

Das Highlight der Woche

Vor dem letzten Spieltag hatte Schlusslicht Adana Demirspor in der gesamten Saison noch kein einziges Spiel gewinnen können und stand nach einem Drei-Punkte-Abzug aufgrund der prekären finanziellen Lage bei -1 Punkt. Mit dem ersten Sieg gegen Besiktas im Rücken ging es am Montag in die Begegnung mit Hatayspor. Trotz eines Rückstandes kämpfte sich Adana zurück in die Partie und siegte am Ende mit 3:1

Innenverteidiger Semih Guler ebnete den Weg mit einem fulminanten Treffer zum Ausgleich. Mit zwei Siegen in Folge darf man sich beim Tabellenletzten nun zumindest ein wenig Hoffnung für die Rückrunde machen. Allerdings ist der Weg weit: Das rettende Ufer ist aktuell stolze 13 Punkte entfernt.

Mannschaft der Woche

Mannschaft der Woche
Mannschaft der WocheFlashscore

Die Flashscore-Mannschaft der Woche wird vom Offensivtrio von Galatasaray angeführt, auch Göztepe, das seit der Übernahme durch Sport Republic im Jahr 2022 eine der spannendsten türkischen Mannschaften stellt, ist im Mittelfeldspieler doppelt vertreten. Vor allem Novatus Miroshi aus Tansania überzeugte beim 3:0-Sieg des Tabellenvierten gegen Rizespor.

Die türkische Süper Lig in der Übersicht