Türkische Süper Lig Weekly: Last-Minute-Galatasaray jubelt - Neues Tief für Besiktas

Galatasaray feiert den Lucky Punch in der achten Minute der Nachspielzeit
Galatasaray feiert den Lucky Punch in der achten Minute der NachspielzeitAA/ABACA / Abaca Press / Profimedia
Eine weitere äußerst spannende Woche liegt in der türkischen Süper Lig hinter uns. Galatasaray und Trabzonspor lieferten sich am Montagabend einen erbitterten Klassiker. Wenige Stunden zuvor hatte Besiktas auswärts bei Adana Demirspor einen neuen Tiefpunkt erlebt.

Das beste hat sich die Süper Lig in dieser Spielwoche bis zum Schluss aufgehoben. Am Sonntag besiegte Titelanwärter Fenerbahce in einem hart umkämpften Spiel Istanbul Basaksehir (10.) mit 3:1 und verkürzte den Rückstand auf Spitzenreiter Galatasaray zwischenzeitlich auf drei Punkte. Das aktuelle Maß aller Dinge im türkischen Fußball stellte durch den Heimsieg gegen Trabzonspor jedoch den alten Vorsprung von sechs Zählern wieder her.

Süper Lig-Tabelle nach dem 15. Speiltag
Süper Lig-Tabelle nach dem 15. SpeiltagFlashscore

Süper Lig: Trabzonspor mit defensiver Robustheit gegen angeschlagenen Tabellenführer

Historisch gesehen wird Galatasaray gegen Trabzonspor als eines der wichtigsten Spiele in der Türkei angesehen, denn Trabzonspor gilt als die beste Mannschaft außerhalb der traditionellen "großen Drei" gilt. Die Mannschaft von Senol Günes tut sich in dieser Saison aber enorm schwer und liegt nahe der Abstiegszone. Gegen "Gala" wollte man mit einer robusten Defensive um die Viererkette bestehend aus Simon Banza, Muhammed Cham, Anthony Nwakaeme und Edin Visca tief stehen und auf Nadelstiche in der Offensive setzen.

Bei Galatasaray saßen dagegen mehrere Schlüsselspieler wegen leichter Blessuren auf der Bank, darunter Davinson Sanchez, Ismail Jakobs und Victor Osimhen. Trabzon ging daher mit viel Selbstvertrauen und der Hoffnung aus etwas Zählbares in die Partie. Und doch war es das Team von Okan Buruk, das bereits nach 10 Minuten durch Dries Mertens in Führung ging.

Wilder Partie: "Gala" mit dem Lucky Punch

Es entwickelte sich schon in der ersten Halbzeit ein offener Schlagabtausch, in der die Gäste zunächst durch den ehemaligen Mittelfeldspieler von Fenerbahce und Hull City, Ozan Tufun 17.), per Kopf zum Ausgleich kamen, ehe Yunus zwölf Minuten später für die erneute Führung für Galatasaray sorgte.

Doch Trabzon ließ sich nicht entmutigen, und drehte kurze nach der Pause so richtig auf. Banza (51.) nutze zunächst einen schweren Fehler von Abdulkerim Bardakci zum Ausgleich, bevor Ozan mit einem Kopfball seinen zweiten Treffer in diesem Spiel erzielte und das Spiel komplett drehte.

Nun waren die Hausherren gefragt - und sie lieferten: In der 63. Minute wurde Mertens ein Elfmeter zugesprochen, den der eingewechselte Michy Batshuayi sicher verwandelte. Auch im weiteren Verlauf lieferten sich beide Mannschaften ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem mehrere gute Chancen herausgespielt wurden. Denis Dragus hätte Trabzon in der Schlussphase fast noch den Sieg beschert, doch Abdulkerim machte seinen vorherigen Fehler wieder gut und grätschte dessen Schuss von der Linie. Keeper Fernando Muslera war bereits geschlagen.

In den letzten Minuten der Partie schienen sich beide bereits mit einem Punkt zu begnügen, doch mit der letzten Aktion kam es doch noch zum späten Lucky Punch für den Tabellenführer: Batshuayi erreichte eine Hereingabe von Gabriel Sara nach einem Freistoß, Ali Sahin Yilmaz (90.+8) fälschte den Ball unglücklich ins eigene Tor ab.

Leid auf der einen, Euphorie auf der anderen Seite: Die Ersatzbank von "Gala" und Buruk stürmten auf das Spielfeld, um mit ihren Mannschaftskameraden den 4:3-Sieg für Galatasaray zu feiern. Chaos pur von Anfang bis Ende.

Neuer Tiefpunkt für Besiktas

Bittere Pille für Trabzonspor, die nahe am Punktgewinn dran waren, aber letztlich doch mit leeren Händen nach Hause fahren. Eine Saison zum Vergessen durchlebt bisher auch Adana Demirspor. Der finanziell angeschlagene Klub, der unter den Folgen einer Transfersperre leidet, hatte in 14 Spielen nur zwei Remis geholt - und einige empfindliche Niederlagen kassiert.

Am Wochenende kam es vor eigenem Publikum zum Krisenduell gegen Besiktas, das derzeit ohne Trainer und nach einigen chaotischen Monaten auch ohne Vereinspräsidenten dasteht. "Karakartallar" galt natürlich dennoch als großer Favorit auf den Dreier. Doch hatte man die Rechnung ohne den erst 16-jährigen Torhüter Deniz Donmezer gemacht, der die Partie seines Lebens spielte und mit insgesamt mit Paraden maßgeblich daran beteiligt war, dass Adana beim 2:1 tatsächlich den ersten Sieg der Saison bejubeln durfte.

Die Gastgeber waren bereits mit einer 2:0-Führung in die Halbzeitpause gegangen, was die Spieler der Gäste dazu bewegte, sich bereits 45 Minuten vor Schluss bei ihren Fans zu entschuldigten. Demirspor ist wohl dennoch dem Abstieg geweiht, denn trotz des Erfolgs steht man nach Punktabzug erst bei zwei Zählern. Ein Sieg gegen nominell einen der größten Vereine des Landes dürfte der Moral aber wohl einen fetten Schub geben. Für Besiktas geht es dagegen weiter bergab. Als Sechster in der Tabelle und mit 16 Punkten Rückstand auf die Spitze ist der Verein weit entfernt von den eigenen Ansprüchen. Eine Besserung ist nicht in Sicht.

Das Highlight der Woche

Beim Stand von 3:3 verhinderte Galatasaray-Verteidiger Abdulkerim mit einer herausragenden Grätsche kurz vor der Torlinie den womöglichen Siegtreffer für Trabzonspor.

Mannschaft der Woche

Mannschaft der Woche in der Süper Lig
Mannschaft der Woche in der Süper LigFlashscore

Obwohl er nur 30 Minuten auf dem Platz stand, muss Youssef En Nesyris in der Elf der Woche hervorgehoben werden. Jose Mourinhos Joker stach nach seiner Einwechslung und führte sein Team mit zwei wichtigen Toren zum Sieg. Damit verdient er sich die Ernennung als Flashscores Spieler der Woche.

Darüber hinaus ist das Team der Woche geprägt von den Darstellern des ersten Saison-Erfolgs von Adana Demirspor, während es auch die Galatasaray-Stars Mertens und Yunus geschafft haben.