Die Saison 2024/25 hat bei den Giganten der Serie A tiefe Spuren hinterlassen. Interessanterweise fallen die Antworten darauf durchaus ähnlich aus: Statt Experimente wagen Juventus, Inter Mailand und der AC Mailand den Griff zurück zu bewährten Kräften, die die DNA ihrer Vereine verkörpern.
Inter: Schwieriger Neuaufbau nach Inzaghi-Ära
Bei Inter Mailand endete die Ära von Simone Inzaghi trotz beachtlicher Erfolge ohne Happy End. Der Verlust des Meistertitels an Napoli und vor allem die herbe 0:5-Klatsche im Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain führten zum Abschied des Erfolgscoaches. Nach vier Jahren und sechs Trophäen ging Inzaghi zu Al Hilal.
Die Lombarden setzen nun überraschend auf Cristian Chivu, der zwar erst 13 Serie-A-Partien als Cheftrainer vorweisen kann, dafür aber bestens mit dem Klub verwurzelt ist: Zwischen 2007 und 2014 trug er selbst das Trikot der Nerazzurri, ehe er als Jugend- und Reservetrainer im Verein Erfahrung sammelte. Inter vertraut auf die Loyalität und das Insiderwissen seines ehemaligen Abwehrspielers, um den Umbruch zu meistern.
Juventus: Kann Tudor die Talfahrt stoppen?
Auch bei Juventus Turin stehen Zeichen auf Rückbesinnung. Seit 2020 warten die Bianconeri auf den Scudetto, zuletzt reichte es immerhin zu einem Pokalsieg und Rang vier in der Liga. Nach dem Aus in der Champions League gegen die PSV Eindhoven musste Thiago Motta seinen Platz räumen.
Es folgte mit Igor Tudor ein Mann aus den eigenen Reihen: Der Kroate spielte selbst einst in Turin und brachte Juve nach seiner Übergangsübernahme zurück in die Königsklasse. Da Antonio Conte nicht verfügbar war, erhielt Tudor nun das langfristige Vertrauen.
Mit Neuzugängen wie Jonathan David und Francisco Conceição sowie dem möglichen Leihgeschäft mit Randal Kolo Muani soll Juve sportlich wie wirtschaftlich wieder nach oben geführt werden.
Milan: "Mad Max" soll die Wende bringen
Die AC Mailand wiederum setzt auf eine vertraute Figur an der Seitenlinie: Massimiliano Allegri. Nach einer turbulenten Phase mit gleich vier Trainern binnen 14 Monaten soll der Ex-Coach wieder Ordnung und Stabilität bringen.
Zwischen 2010 und 2015 hatte Allegri die Rossoneri schon einmal geführt und kennt die Mechanismen des Klubs. Doch der Neustart ist kein Selbstläufer: Der Abgang von Leistungsträgern wie Theo Hernandez und Tijjani Reijnders wiegt schwer, auch wenn Luka Modric für Erfahrung sorgt.
Allegri selbst betont, Milan brauche „keine Revolution“, sondern Disziplin und Verantwortung. Er hofft, mit einem möglichen Transfer von Dusan Vlahovic auch in der Offensive ein Ausrufezeichen setzen zu können.
Die Serie A startet am Samstag mit dem Auftritt von Meister Napoli in Sassuolo, später am Abend greift Milan im Heimspiel gegen Cremonese ein. Am Sonntag empfängt die Alte Dame Parma Calcio, Inter rundet den Spieltag am Montagabend mit einem Heimspiel gegen Torino ab.