Serie A-Comeback mit Vision: Como 1907 und die Renaissance unter Cesc Fàbregas

Comos Youngster Assane Diao und Nico Paz verzücken die Serie A.
Comos Youngster Assane Diao und Nico Paz verzücken die Serie A.Alessio Morgese / DPPI via AFP
Von einem taumelnden Aufsteiger zum Hoffnungsträger einer neuen Ära – Como 1907 hat mit der Rückkehr in die Serie A ein beeindruckendes Kapitel aufgeschlagen. Im Zentrum: ein Trainer, der den Umbruch nicht nur verkörpert, sondern strategisch steuert – Cesc Fàbregas.

Nach über zwei Jahrzehnten Abwesenheit kehrte Como 1907 zur Saison 2024/25 in die Serie A zurück. Der traditionsreiche Klub aus der Lombardei wurde vielerorts als Abstiegskandidat gehandelt – auch wenn prominente Namen wie Raphael Varane, Andrea Belotti, Patrick Cutrone oder Pepe Reina für Schlagzeilen sorgten. Doch die Realität auf dem Platz war ernüchternd: Kein Sieg in den ersten vier Ligaspielen, dazu das frühzeitige Karriereende von Abwehrchef Varane – der Saisonstart geriet zur Feuerprobe für Trainer Cesc Fàbregas.

Der ehemalige Welt- und Europameister war erst seit kurzem in der Cheftrainerrolle, zeigte jedoch von Beginn an einen klaren Plan: taktische Disziplin, spielerische Kontrolle und ein Fokus auf das Zentrum. Doch das Fundament war brüchig – der hochdekorierte, aber sichtlich alternde Kader lieferte kaum konstant ab.

Weder Cutrone noch Reina oder Moreno konnten der Mannschaft nachhaltige Impulse verleihen. Cutrone, zunächst Hoffnungsträger im Angriff, wurde nach einem Formtief zunehmend auf die Bank verbannt. Fabregas begann umzudenken – nicht große Namen, sondern hungrige Talente rückten ins Zentrum.

Mitten in einer bedrohlichen Tabellensituation zum Jahreswechsel zog Fabregas im Winter-Transferfenster die Notbremse. Como investierte mutig: Für 15 Millionen Euro kam Mittelfeldmotor Maxence Caqueret von Olympique Lyon, dazu die Flügelhoffnung Assane Diao von Real Betis und Stürmer Anastasios Douvikas aus Vigo. Weitere Verstärkungen, darunter Leihgabe Alex Valle vom FC Barcelona, brachten frischen Wind.

Die Entdeckung eines Duos: Diao und Paz

Den größten Coup landete Como mit dem erst 19-jährigen Diao. Der senegalesische Flügelspieler schlug in der Serie A ein wie eine Bombe: acht Tore und eine Vorlage in 16 Einsätzen sprechen eine klare Sprache. Sein Tempo, seine Abgeklärtheit und seine Treffsicherheit machten ihn zum Gesicht des Umschwungs.

Zusammen mit dem argentinischen Youngster Nico Paz entwickelte Diao eine Dynamik, die gegnerische Defensiven regelmäßig überforderte. Ihr Zusammenspiel zeigte sich zuletzt auch beim 3:0-Erfolg gegen Lecce – ein Spiel, das symbolisch für Comos neue Spielweise steht: schnell, effizient, mutig.

Assane Diaos Statistik gegen Lecce
Assane Diaos Statistik gegen LecceMAURIZIO LAGANAGETTY IMAGES EUROPEGetty Images via AFP / StatsPerform

Trotz aller Transfers und Talente bleibt Fàbregas der Fixpunkt der Como-Renaissance. Seine taktische Disziplin, der Mut zur Veränderung und sein Instinkt für Potenzial haben aus einer taumelnden Mannschaft einen gefährlichen Gegner geformt. Unter seiner Leitung kletterte Como mit vier Siegen in Folge auf Platz 11 – der Klassenerhalt war vier Spieltage vor Saisonende gesichert.

Fabregas gelang es nicht nur, taktische Stabilität zu schaffen, sondern auch das Selbstvertrauen eines Teams wiederherzustellen, das gegen die Roma, Napoli und die Fiorentina bestehen konnte.

Como 1907: Zukunft mit Perspektive 

Der Blick richtet sich nun nach vorn. Die Möglichkeit, die Saison in den Top 10 zu beenden, ist greifbar – ein bemerkenswerter Erfolg für einen Aufsteiger. Und mit einem Trainer wie Fabregas, der trotz internationaler Offerten seinen Verbleib signalisiert hat, könnte Como 2025/26 zur festen Größe der Liga werden.

Como in der Tabelle der Serie A
Como in der Tabelle der Serie AFlashscore

Die Herausforderung wird sein, Talente wie Diao und Paz zu halten. Doch Como steht wirtschaftlich solide da, was dem Klub Verhandlungsspielräume eröffnet, die andere Serie-A-Teams nicht haben.

Cesc Fàbregas hat Como 1907 nicht nur stabilisiert – er hat dem Verein eine Zukunftsperspektive gegeben. Seine Entwicklung vom Mittelfeldstrategen zum taktisch versierten Trainer ist beeindruckend, und seine Fähigkeit, aus einem heterogenen Kader ein wettbewerbsfähiges Team zu formen, lässt große Erwartungen zu.