Winners & Losers: Schneckenrennen in der 2. Bundesliga – Liverpool ist Meister

Virgil van Dijk bejubelt die Meisterschaft seines FC Liverpool.
Virgil van Dijk bejubelt die Meisterschaft seines FC Liverpool.Peter Byrne / PA Images / Profimedia / Flashscore
Die Saison neigt sich ihrem Ende entgegen und die ersten Meisterschaften sind entschieden. Doch während der FC Liverpool oder auch Celtic Glasgow bereits feiern können, scheint in der 2. Bundesliga niemand so wirklich aufsteigen zu wollen. Auch in dieser Woche schauen wir auf die Gewinner und Verlierer des vergangenen Wochenendes.

Winner: FC Liverpool

Als Jürgen Klopp vor einem Jahr seinen Abschied ankündigte, hatten die Fans des FC Liverpool Angst vor einem Umbruch. Was kann man unter dem neuen Trainer Arne Slot erwarten, wie verändert sich der Kader und vor allem: Kann man an alte Erfolge anknüpfen?

Die einfache Antwort: Ja! Bereits vier Spieltage vor Saisonende ist den Reds der Titel in der Premier League nicht mehr zu nehmen. Mit 15 Punkten Vorsprung und sieben Siegen mehr als der zweitplatzierte FC Arsenal hat man die Konkurrenz über die Saison hinweg dominiert. Am Ende war es ein 5:1 (3:1) gegen Tottenham Hotspur, welches den Titel eindrucksvoll besiegelte.

Wem Slot diesen gelungenen Start zu verdanken hat, besang der Niederländer bei den Feierlichkeiten selbst: „Jürgen Klopp, na na na na na…“ spielte er auf den Gesang an, den ihm sein Vorgänger ein Jahr zuvor gewidmet hatte.

Loser: Hamburger SV & 1. FC Köln

Das Aufstiegsrennen in der 1. Bundesliga schien entschieden. Zu groß war der Vorsprung des Hamburger SV und 1. FC Köln auf den Rest der Liga. Doch beide Top-Klubs zögern ihre Rückkehr ins deutsche Oberhaus immer weiter heraus. Aus den letzten vier Spielen holten beide Teams ebenso viele Punkte. Am Sonntag verlor der HSV mit 1:2 (1:2) gegen den Karlsruher SC, Köln mit 0:1 (0:0) bei Hannover 96.

Plötzlich lauern die Verfolger wieder – auch wenn auch diese nicht wirklich aufschließen können. Drei Punkte Vorsprung haben die Rothosen noch auf den 1. FC Magdeburg, vier sind es für die Geißböcke. Dahinter bleibt es weiter eng. Selbst der Tabellenzehnte 1. FC Nürnberg hat mit neun Punkten Rückstand auf die Kölner noch (theoretische) Chancen auf den Titel.

2. Bundesliga - Tabelle
2. Bundesliga - TabelleFlashscore

Winner: Celtic Glasgow

Auch in Schottland wurde am vergangenen Wochenende die Meisterschaft entschieden. Vier Spieltage vor Saisonende hat Celtic Glasgow nun 17 Punkte Vorsprung auf Rivalen Rangers. Mit dem 55. Titel der Vereinsgeschichte ist man damit nun auch geteilter Rekordmeister Schottlands – neben den Rangers.

Im schließlich entscheidenden Spiel gegen Dundee United trafen der deutsche Flügelstürmer Nicolas Kühn wie auch Teamkollege Adam Idah doppelt. Das erste Tor beim 5:0 (3:0) fiel per Eigentor.

Zahlreiche Rekord kann Celtic zum Saisonende jedoch noch brechen. Zum einen stellt man mit derzeit drei Unentschieden den Rekord für die wenigsten Remis in einer Saison ein, sollte bis zum Saisonende keins mehr dazukommen. Zudem wartet am Horizont noch der eigene Rekord der meisten Tore in einer Saison. In den noch offenen vier Spielen müssten mindestens zwölf Tore fallen, um diesen zumindest einzustellen.

Tabelle - Scottish Premiership
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Loser: Inter Mailand

Ähnlich wie die Luft in Hamburg und Köln zu Saisonende ausgeht, ergeht es auch Inter Mailand. Der Titelverteidiger der Serie A konnte an der Tabellenspitze bereits den Champagner kaltstellen, doch zwei bittere Niederlagen innerhalb einer Woche gegen den FC Bologna (0:1) und der AS Rom (0:1) rutschte man auf Platz 2 ab.

Neuer Tabellenführer ist sein diesem Wochenende die SSC Neapel. Die Mannschaft vom temperamentvollen Antonio Conte wird ihr Glück kaum fassen können, denn aus eigener Kraft war eine Meisterschaft wohl nicht mehr möglich. Auch das eigene Torverhältnis schien aufgrund der eigenen torarmen Offensive nicht auszureichen.

Letzte Ergebnisse: Inter Mailand
Letzte Ergebnisse: Inter MailandFlashscore

Gut möglich, dass Inter die Dreifachbelastung zu schaffen machte. Während Napoli in diesem Kalenderjahr nur einmal verlor, stehen bei der Nerazzurri vier dieser im Spielplan. Mit dem Champions-League-Halbfinale vor der Brust bleibt abzuwarten, ob sich die Lage der Mailänder noch einmal verbessert.

Winner: AFC Wrexham

AFC Wrexham marschiert immer weiter durch die Ligen und steigt auch in der Saison 2024/2025 auf. Der Klub der prominenten Besitzer Ryan Reynolds und Schauspiel-Kollege Rob McElhenney stieg erst in der Saison 2022/2023 aus der fünftklassigen National League auf. Es folgten zwei weitere Aufstiege in zwei Jahren, sodass man in der kommenden Spielzeit in der zweitklassigen Championship spielen wird.

Damit wird der Klub das zweite walisische Team sein, das neben Swansea City in der Championship an den Start gehen wird. Mit Cardiff City steigt ein weiteres Team aus Wales aus jener Liga ab. Gefeiert werden konnte am heimischen Racecourse Ground dank eines 3:0 (2:0) gegen Charlton Athletic.

Loser: HSC Montpellier

Seit der Saison 2009/2010 spielt der HSC Montpellier durchgängig in der höchsten französischen Spielklasse, der Ligue 1. 2011/2012 wurde man überraschend Meister und spielte dadurch in der Folgesaison Champions League. In dieser scheiterte man in der Gruppenphase am FC Arsenal, FC Schalke 04 und Olympiakos Piräus.

Von dieser goldenen Zeit war in den letzten Jahren jedoch nicht mehr viel zu merken. Der Klub aus Südfrankreich dümpelte im Niemandsland der Liga herum und wurde in den letzten drei Jahren zweimal Zwölfter und einmal 13. In dieser Saison ging jedoch gar nichts zusammen: Mit nur vier Siegen steht man abgeschlagen am Tabellenende und stellt dabei die schwächste Offensive (22 Tore) und Defensive (71 Gegentore) der Liga.

Dass der Abstieg ausgerechnet bei einer der besten Saisonleistungen besiegelt wird, ist jedoch ein besonders bitteres Ende für Montpellier. Beim 0:0 gegen Stade Reims blieb man zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentor. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch auch, dass man seit dem 26. Januar zuvor ohne Punkt geblieben ist und kurz vor Weihnachten mit 0:4 (0:1) am viertklassigen CO Le Puy im Pokal scheiterte.

Winner: Franco Mastantuono

Einige der besten Freistoßschützen aller Zeiten stammen aus Südamerika: Juninho, Messi, Roberto Carlos, Maradona – die Liste ließe sich bis ins Unendliche fortsetzen. Seit diesem Wochenende ist jedoch klar, dass ein neuer Name darauf drängt, in diese Liste aufgenommen zu werden.

Franco Mastantuono ist gerade einmal 17 Jahre jung, doch bereits ein fester Teil des Profikaders von River Plate. Der offensive Mittelfeldspieler ist U20-Nationalspieler Argentiniens und lockt bereits diverse Klubs an. Neben losen Gerüchten zu unter anderem Bayern München, soll besonders der FC Chelsea bereit sein, die Ausstiegsklausel von berichteten 38 Millionen Pfund (rund 44,5 Millionen Euro) zu zahlen.

Doch zurück zu diesem Wochenende: Am Sonntag war es Zeit für das Superclásico, das Derby zwischen Mastantuonos River Plate und den Boca Juniors. Mit 2:1 (2:1) gewannen die Gastgeber dieses, wobei das Toreschießen vom 17-Jährigen gestartet wurde. Aus 30 Metern nahm sich der 17-Jährige ein Herz und verwandelte einen Freistoß sehenswert.