Rückstand schon uneinholbar? Druck auf Arsenal vor Auswärtsspiel in Newcastle

Newcastles Tino Livramento im Zweikampf mit Arsenals William Saliba.
Newcastles Tino Livramento im Zweikampf mit Arsenals William Saliba.Michael Zemanek / Shutterstock Editorial / Profimedia

Am Sonntag tritt Arsenal im St. James’ Park bei Newcastle United an und könnte dabei bereits mit acht Punkten Rückstand auf Premier-League-Spitzenreiter Liverpool ins Spiel gehen. Voraussetzung dafür wäre ein Sieg der Reds am Samstagabend bei Chelsea. Selbst im Falle einer Liverpool-Niederlage würde die Mannschaft von Mikel Arteta mindestens fünf Zähler hinter der Tabellenspitze zurückliegen. Ein Auswärtssieg im Norden Englands ist daher Pflicht, um im Titelrennen nicht den Anschluss zu verlieren.

Arsenals Trainer blickt trotz der jüngsten Punkteteilung gegen Manchester City optimistisch nach vorn. „Es war für mich unmöglich, eine solche Dominanz über 96 Minuten vorherzusagen. Das hat es in 17 Jahren unter Pep noch nie gegeben“, erklärte Arteta und verwies auf zahlreiche Glückwünsche, die er nach dem Auftritt erhalten habe. Doch die Realität bleibt: Weder in Anfield noch gegen City gelang Arsenal bisher ein Sieg gegen direkte Konkurrenten.

Ein Blick auf die jüngere Bilanz dürfte den Gunners wenig Zuversicht geben. In den letzten drei Pflichtspiel-Besuchen in Newcastle blieb Arsenal ohne Torerfolg. Der letzte Sieg datiert aus dem Mai 2023, zugleich der einzige Erfolg in den letzten fünf Aufeinandertreffen in Tyneside. Immerhin gelang in der vergangenen Saison ein Heimsieg im Emirates, als Declan Rice den entscheidenden Treffer erzielte.

Arsenals Passnetzwerk gegen Man City
Arsenals Passnetzwerk gegen Man CityOpta by StatsPerform

Arteta muss erneut improvisieren: Piero Hincapie, Martin Ødegaard, Gabriel Jesus, Noni Madueke und Kai Havertz fallen voraussichtlich aus. Hoffnungsträger ist die Rückkehr von Bukayo Saka. Auch Newcastle plagen Personalsorgen. Eddie Howe muss auf Jacob Ramsey, Yoane Wissa und Fabian Schär verzichten, zudem fehlt der abgewanderte Alexander Isak an allen Ecken und Enden.

Newcastle im Torflauten-Modus

Abgesehen vom 4:0 im Pokal gegen Bradford City hapert es gewaltig im Angriff der Magpies. In der Liga stehen lediglich drei Treffer zu Buche: zwei gegen Liverpool, eines von Neuzugang Nick Woltemade gegen die Wolves. In drei Spielen blieb Newcastle torlos, zuletzt gegen Bournemouth. Besonders die Ausfälle im Angriff haben das Gleichgewicht im Team spürbar verändert.

Arsenal neigt dazu, in den 15 Minuten vor und nach der Pause zuzuschlagen – ein Muster, das Newcastle im Auge behalten muss. Die Gastgeber selbst zeigen ihre stärksten Momente eher in den Schlussminuten, was für eine hitzige Endphase sprechen könnte.

Mit Viktor Gyökeres verfügt Arsenal über einen treffsicheren Stürmer, der bereits drei Saisontore erzielte und die beste Chancenverwertung aller Top-10-Torschützen der Liga vorweist. Zudem mehren sich die Stimmen für einen Startelfeinsatz von Eberechi Eze nach dessen Vorlage gegen City. Die Formkurve spricht klar für die Gunners: Nur eine Niederlage in den letzten fünf Spielen steht einem einzigen Sieg der Magpies im gleichen Zeitraum gegenüber.

Gelingt Arsenal die Entscheidung im Mittelfeld?

Ob Arsenal in Newcastle bestehen kann, dürfte sich im Zentrum entscheiden. Rice und Martin Zubimendi sollen die Kontrolle übernehmen, während Jurrien Timber und Riccardo Calafiori für zusätzliche Offensivakzente sorgen sollen. Gelingt das nicht, droht Gefahr durch Newcastles physisch starkes Mittelfeld um Joelinton, Bruno Guimarães und Sandro Tonali.

Für Newcastle geht es auch darum, Selbstvertrauen für die kommende Champions-League-Woche zu tanken. Ein Heimsieg über Arsenal wäre dabei mehr als nur ein Befreiungsschlag – er könnte die Saison der Magpies entscheidend beeinflussen.

Zum Match-Center: Newcastle United vs. FC Arsenal

Jason Pettigrove
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