Nächstes England-Gerücht: Warum Kane bei Manchester United verpuffen könnte

Harry Kane weckt derzeit Begehrlichkeiten auf eine Rückkehr in die Premier League.
Harry Kane weckt derzeit Begehrlichkeiten auf eine Rückkehr in die Premier League.ČTK / imago sportfotodienst / Grant Hubbs

Letzte Woche die Lilywhites, nun die Red Devils: Ein Wechsel von Harry Kane zurück in die Premier League beschäftigt derzeit die Medien in England. Der Kapitän der Three Lions, aktuell in Überform bei Bayern München, wäre fraglos ein Gewinn für Manchester United. Doch die müssten vorher noch ein großes Problem lösen.

Seit seiner Ankunft in München liefert Kane beeindruckende Zahlen: In 103 Spielen für die Bayern hat er 98 Tore erzielt und 27 Vorlagen gegeben. In der laufenden Saison steht der Angreifer vor dem 5. Spieltag bereits nach sieben Partien bei 13 Treffern und drei Assists.

Seine Torquote erinnert an die Glanzzeiten in der Premier League, wo er mit 213 Treffern nur noch 47 Tore vom Allzeitrekord von Alan Shearer entfernt ist.

Trotz seines Alters von 32 Jahren zeigt Kane keine Spur von Ermüdung. Vielmehr unterstreichen seine Leistungen, dass er nach wie vor zu den gefährlichsten Mittelstürmern der Welt gehört. Sollte er in die Premier League zurückkehren, scheint der Rekord von Shearer in Reichweite.

Löst Kane Uniteds Stürmerproblem?

Manchester United sucht seit Jahren nach einem zuverlässigen Mittelstürmer. Weder Rasmus Højlund noch der im Sommer verpflichtete Benjamin Šeško konnten bislang überzeugen. Šeško blieb in seinen ersten sechs Einsätzen torlos, während Højlund in 95 Profispielen 26 Tore erzielte und mittlerweile in der Serie A agiert. Marcus Rashford hatte lediglich in der Saison 2022/23 mit 30 Treffern eine echte Hochphase.

Ein Stürmer wie Kane könnte diese Lücke schließen – vorausgesetzt, er bekommt die richtigen Zuspiele.

Flanken als Dauerbaustelle

Und genau hier beginnt das Problem. Seit fast einem Jahrzehnt schwächelt United bei Hereingaben. Von über 7800 Flanken in den letzten zehn Spielzeiten fanden nur 1537 einen Abnehmer. Beispielhaft: Bruno Fernandes schlug 675 Flanken, nur 111 davon kamen an. Auch bei Paul Pogba (30 von 177) oder Alejandro Garnacho (24 von 194) ist die Erfolgsquote ernüchternd.

Kane lebt zwar nicht ausschließlich von Flanken, doch seine Effizienz im Strafraum könnte United nur dann ausschöpfen, wenn er regelmäßig verwertbare Zuspiele erhält. Ohne Systemanpassung droht selbst ein Torjäger seiner Klasse in Manchester zu verhungern, wie schon Højlund oder aktuell Šeško.

Ein Transfer von Kane zu United wäre sportlich wie medial ein Coup. Der englische Rekordschütze würde sofort als Führungsspieler installiert werden. Doch solange das Flankenspiel der Red Devils so ineffektiv bleibt, droht auch ein Stürmer von Kanes Format im Offensivspiel zu verpuffen.

Die Botschaft ist klar: Wenn United Kane will, muss sich auch United ändern.

Jason Pettigrove
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