Das nicht anerkannte Tor von Luis Diaz: Tottenham gegen Liverpool, 2023
Bayern Neuzugang Luis Díaz, damals noch im Trikot des FC Liverpool unterwegs war, erzielte ein Tor, das wie ein legitimer Führungstreffer aussah. Der Schiedsrichterassistent zeigte Abseits an, doch die Wiederholungen bewiesen, dass dies nicht fer Fall war. Die VAR-Beamten Darren England und Dan Cook griffen nicht ein und beließen es bei der falschen Abseitsentscheidung.
Liverpool verlor das Spiel letzlich mit 1:2. Der damalige Trainer der Reds, Jürgen Klopp, nannte es "die unfairste Situation, die ich je gesehen habe" und forderte "Lösungen, nicht nur Entschuldigungen". Die Schiedsrichter-Organisation des englischen Profifußballs (PGMOL) räumte "signifikantes menschliches Versagen" ein, und beide Offiziellen wurden von den kommenden Spielen ausgeschlossen.
Der Vorfall ließ die Forderung nach einer halbautomatischen Abseitsregelung in der Premier League wieder aufleben.
Rote Karte für Bruno Fernandes: Manchester United gegen Tottenham, 2024
Schiedsrichter Chris Kavanagh verwies Fernandes in der ersten Halbzeit der 0:3-Niederlage von Manchester United gegen die Spurs im Old Trafford für ein vermeintlich grobes Foulspiel an Destiny Udogie mit zu hohem Beineinsatz des Feldes.
Der VAR griff nicht ein, United jedoch legte Einspruch ein. Die Rote Karte und die Drei-Spiele-Sperre für den Kapitän wurden schließlich aufgehoben. Erik ten Hag, der damalige Manager von United, sagte im Nachhinein, dass das Tackling "absolut kein Platzverweis" war.
Das Ergebnis des Spiels blieb bestehen, United musste dabei über 45 Minuten mit 10 Mann aushalten. Kritiker wiesen darauf hin, dass das Nichteingreifen des VAR eine direkte Auswirkung auf das Ergebnis hatte, ein Gremium stellte fest, dass der Kontakt von Fernandes "hoch, aber sicherlich nicht übermäßig hart oder sicherheitsgefährdend" war und dass "Beweise für ein Eingreifen des VAR vorliegen".
Umstrittener Elfmeter für West Ham: West Ham gegen Manchester United, 2024
In der Nachspielzeit beim Stand von 1:1 im London Stadium von West Ham stieß Matthijs de Ligt im Strafraum mit Danny Ings zusammen. Schiedsrichter David Coote ließ das Spiel weiterlaufen, aber der VAR riet zu einer Überprüfung. Diese brachte den Unparteiischen schlussendlich dazu, einem Elfmeter für West Ham auszusprechen. Jarrod Bowen verwandelte den Strafstoß zum 2:1-Sieg für die Hammers.
Das Key Match Incident Panel sagte später aus, dass es die VAR-Fehlentscheidung der Saison war. "Normalerweise bin ich immer selbstkritisch und kann mich über Dinge ärgern, die ich nicht gut mache. Aber das war nicht meine Schuld; ich konnte mir keine Vorwürfe machen", reklamierte auch De Ligt im Anschluss an die Partie.
David Moyes verteidigte die Entscheidung und sagte, es sei "die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt" gewesen. Sie kostete United wertvolle Punkte im Rennen um die europäische Qualifikation. Ten Hag wurde am nächsten Tag vom Verein entlassen.
Nicht gegebener Ausgleichstreffer der Wolves: Wolves gegen West Ham, 2024
Max Kilman war schon dabei, den wichtigen Ausgleich für die Wolves in der Nachspielzeit zu feiern. Doch der VAR pfiff ihn zurück, da zuvor eine Abseitsstellung des eingewechselten Tawanda Chirewa erkannt wurde, der den Ball aber gar nicht berührt hatte. Am Ende gewann West Ham mit 2:1 im Molineux-Stadion.
Fans und Fachleute kritisierten die Entscheidung heftigst. Die KMI bestätigte später die Entscheidung mit der Begründung: "Chirewa befindet sich eindeutig in einer Abseitsposition, in der Sichtlinie des Torhüters und in unmittelbarer Nähe des Torhüters, was sich eindeutig auf seine Entscheidungsfindung auswirkt. Der Angreifer nimmt Kontakt mit dem Torwart auf, bis der Ball in Richtung Tor fliegt, was die Möglichkeiten des Torwarts einschränkt."
Die Wolves schafften letztlich den Klassenerhalt. Auch durch den verlorenen Punkt mussten sie jedoch bis zum Saisonende zittern.
Toneys Ausgleichstreffer für Brentford: Arsenal gegen Brentford, 2023
Die VAR-Offiziellen erkannten den spielentscheidenden Ausgleichstreffer von Ivan Toney im Emirates-Stadion trotz VAR-Check an. Brentford kam so zu einem 1:1-Unentschieden, und Arsenal verlor zwei wichtige Punkte im Meisterrennen. Coach Mikel Arteta kommentierte, es sei "nicht akzeptabel" und beschuldigte die Offiziellen, "die Regeln zu ändern".
"Die Aktion, bei der man geblockt wird, wenn man im Abseits steht - man kann nicht blocken, wenn man im Abseits steht", schimpfte der Arsenal-Boss anschließend: "Man muss beim Verteidigen bestimmte Prinzipien anwenden, und das tut man, indem man sich an die Regeln hält."
Arsenal lag am Ende der Saison nur zwei Punkte hinter Manchester City - ein Rückstand, der so gering ist, dass der Fehler aus dieser Partie umso schwerer wiegt.