Gerüchte über Leverkusen-Wechsel: Schafft Jack Grealish den Karriere-Turnaround?

Jack Grealish steht vor dem Absprung von Manchester City.
Jack Grealish steht vor dem Absprung von Manchester City.Matt West / Shutterstock Editorial / Profimedia
Wenn der Name Jack Grealish fällt, huscht vielen Fußballfans ein Lächeln übers Gesicht. Nicht nur wegen seiner extravaganten Spielweise, sondern auch wegen seiner ehrlichen Art, seiner sozialen Ader und der Unangepasstheit, die ihn von vielen modernen Profis abhebt. Doch ausgerechnet unter Pep Guardiola, einem der größten Trainer seiner Zeit, scheint Grealishs Stern bei Manchester City endgültig verglüht zu sein.

Der bemerkenswerte Leistungsabfall nach dem historischen Triple-Gewinn 2023 stellt den Tiefpunkt in Grealishs Karriere dar. In der Saison 2024/25 kam der 29-Jährige nur noch auf zwei Tore und fünf Assists in 26 Einsätzen – eine ernüchternde Bilanz für einen Spieler, der einst als einer der aufregendsten Offensivakteure Englands galt. Noch alarmierender: Nur zwölfmal stand er in der Startelf, spielte insgesamt gerade einmal 1.167 Minuten. Ein Spieler ohne Rhythmus, ohne Selbstverständnis – und folglich ohne Wirkung.

Die Ausbootung aus dem Kader für die Klub-WM war mehr als nur ein taktisches Signal. Es war eine Entscheidung, die sinnbildlich für Peps Philosophie steht: Kein Spieler ist größer als die Mannschaft, kein Name schützt vor der Bank. Auch nicht Jack Grealish.

Wohin führt der Weg von Jack Grealish?

Angesichts der angespannten sportlichen Lage und des kolportierten Preisverfalls – City soll bereit sein, Grealish für rund 40 Millionen Pfund abzugeben, ein Verlust von satten 60 Millionen – stellt sich die Frage: Wer wagt den Neuanfang mit einem Spieler, dessen Glanz verblasst scheint, aber dessen Potential weiterhin unbestritten ist?

Klubs wie Newcastle United, Everton und Bayer Leverkusen gelten als interessiert. Gerade unter einem strukturierten, aber nicht dogmatischen Trainer wie Erik ten Hag in Leverkusen könnte Grealish eine Spielweise entwickeln, die seiner kreativen Natur wieder Raum gibt. Auch eine Rückkehr zu Aston Villa, wo er als Volksheld verehrt wird, wäre romantisch – wenn auch momentan nicht konkret im Gespräch.

Zunächst einmal einen Spieler mit unbändigem Willen, es der Fußballwelt und vor allem Pep Guardiola noch einmal zu beweisen. Die Motivation, sich zu rehabilitieren, dürfte enorm sein. Zwar sprechen die Zahlen eine klare Sprache – eine magere Schussverwertungsquote von 6,7 % und insgesamt nur 90 Torschüsse in vier Jahren –, doch sie erzählen nicht die ganze Geschichte. Grealish war oft Opfer des Systems, selten dessen Zentrum.

Leverkusen? Newcastle? Wechsel als letzte Chance?

Trotz der offensiven Mängel bleibt Grealish ein starker Ballverteiler (Passquote durchgehend zwischen 80 und 90 %), ein Zweikampfmonster (über 500 gewonnene Duelle im City-Dress) und ein leidenschaftlicher Rückeroberer (mehr als 300 Bälle zurückgewonnen). Er bringt Erfahrung, Siegermentalität und Persönlichkeit – ein Profil, das in vielen Kabinen Gold wert ist.

Jack Grealish Radar Chart 2024/25 Premier League
Jack Grealish Radar Chart 2024/25 Premier LeagueOpta by Stats Perform

Ein Tapetenwechsel – so lautet das alte Sprichwort – kann Wunder wirken. Für Grealish könnte ein Transfer nicht nur eine Flucht aus der Guardiola-Welt sein, sondern vor allem eine Rückkehr zu sich selbst. Er muss nicht der nächste Kevin De Bruyne oder Phil Foden sein. Er muss nur wieder der Jack Grealish werden, der einst mit wehenden Haaren über den Rasen des Villa Park stürmte und ganz England verzauberte.

Jason Pettigrove
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