Unter dem enormen Druck der Slavia-Fans überstand Arsenal die erste Halbzeit souverän und wirkte selten gefährdet – und das mit einer durchrotierten Mannschaft. Der Unterschied zum Mailand-Spiel liegt auf der Hand: Slavia ist nicht Inter, die Italiener standen letzte Saison im Champions-League-Finale, während für das Team aus Prag eij Bestehen der Gruppenphase bereits eine Riesensensation wäre. Doch eines fällt dennoch auf: Die Gunners agieren wie eine eingespielte Einheit: abgeklärt und reif für große Aufgaben.
Ein Kader mit neuer Tiefe
Sieben Spieler aus der damaligen Startelf standen erneut auf dem Platz, doch das Arsenal von heute hat mit dem Team von vor einem Jahr nur noch sehr wenig zu tun. Trainer Mikel Arteta hat den Kader gezielt weiterentwickelt und ihm Tiefe verliehen.

Ethan Nwaneri und Christian Norgaard bekamen neben dem konstant starken Declan Rice seltene Startelfeinsätze und überzeugten auf ganzer Linie. Auch der Ausfall von Viktor Gyökeres konnte problemlos kompensiert werden: Merino rückte in die Sturmspitze und zeigte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit, dass er seinen Torinstinkt nicht verloren hat.
Klare Rollen und Hoffnungsträger für die Zukunft
Die Defensive von Arsenal ist derzeit nahezu unüberwindbar. Gabriel und William Saliba führen eine Abwehr an, die bereits das achte Spiel in Folge ohne Gegentor blieb. Die Mannschaft ist perfekt eingespielt, die Rollen klar definiert, das Zusammenspiel fast blind. Selbst mit Rotationen spielt Arsenal wie eine Einheit, die jeder Prüfung standhält.
Junge Talente wie Max Dowman, der mit 15 Jahren und 308 Tagen als jüngster Spieler in der Champions League debütierte, zeigen zudem, dass das Team nicht nur auf Erfahrung, sondern auch auf eine vielversprechende Zukunft baut.
Ist Arsenal bereit für Titel?
Die aktuelle Form erinnert ein wenig an den FC Liverpool im Vorjahr: Siege werden effizient eingefahren, oft ohne ins höchste Tempo gehen zu müssen. Das Team wirkt nicht mehr wie ein hoffnungsvoller Herausforderer, wie es in den letzten Jahren oft der Fall war, vor allem gegen Saisonende.
Ob der Verein es dieses Mal schafft, größere Krisen zu verhindern und den Fans endlich einen so lange ersehnten Titel zu bescheren, wird sich zeigen. Aktuell kombiniert Arsenal jedenfalls Stabilität und Erfahrung mit jugendlicher Dynamik und zeigt, dass sie dieses Jahr womöglich endlich dazu bereit sind, um Titel zu kämpfen.

