EXKLUSIV: Ligue-1-Profi Abu über Essien, Xavi, Iniesta und seinen Weg nach Frankreich

Francis Abu von Toulouse sprach exklusiv mit Flashscore.
Francis Abu von Toulouse sprach exklusiv mit Flashscore.Nathan Barange / Nathan Barange / DPPI via AFP / Profimedia

Für Francis Abu bedeutet Fußball mehr als nur Tore oder Titel: Es ist eine Schule des Lernens, der Erfahrungen und des kontinuierlichen Wachstums. Aufgewachsen in Ghana entwickelte der Toulouse-Mittelfeldspieler früh ein Faible für Spieler, die das Spiel im Zentrum prägen.

Michael Essien" antwortet er auf die Frage nach seinem Lieblingsspieler. "Und natürlich bin ich Barcelona-Fan, also habe ich auch Iniesta und Xavi verfolgt“, so Abu im exklusiven Interview mit Flashscore, das von der Ligue 1 ermöglicht wurde. „Ihr Spielstil gefällt mir sehr. Für mich sind sie die besten Mittelfeldspieler, die wir je gesehen haben.“

Abu versucht, die besten Eigenschaften seiner Vorbilder in seinem eigenen Spiel zu vereinen: offensiv die Ballkontrolle von Xavi und Iniesta, defensiv die Präsenz von Essien. „Er war ein Box-to-Box-Spieler, deshalb will ich all diese Eigenschaften in meinem Spiel vereinen“, so Abu.

Sein Weg führte ihn von der renommierten Right to Dream Academy in Ghana über Stationen bei FC Nordsjaelland in Dänemark und Cercle Brugge in Belgien bis hin zu Toulouse in der Ligue 1. Jeder Wechsel war für ihn ein Schritt in eine stärkere Liga und ein persönlicher Entwicklungssprung.

Frankreich gehört zu den Top-5-Ligen. Mit dem Trainer hier, der eine Barcelona-Vergangenheit hat, glaube ich, dass er mir helfen kann, mein Spiel auf ein neues Level zu bringen. Vor allem mit dem Ball, denn defensiv habe ich meine Qualitäten bereits in Belgien gezeigt.

In Toulouse als "Wunschsspieler" behandelt

Der Transfer nach Toulouse war jedoch beinahe gescheitert: Ein medizinischer Check zeigte ein kleines Problem, das die Mannschaft skeptisch machte. „Körperlich war ich fit. Ich konnte alle Tests absolvieren, deshalb vertrauten sie darauf und der Deal kam zustande. Es war ein Hindernis, aber am Ende hat alles geklappt.

Obwohl andere Klubs Interesse zeigten, war es Toulouse, das Abu klar zu ihrem Wunschspieler machte. „Es gab Anfragen aus Italien und anderen Ländern. Aber das war nicht konkret. Toulouse hat mich zu ihrem Wunschspieler gemacht, und das war entscheidend. Man will dorthin, wo man geschätzt wird.

Dank seiner Ausbildung bei Right to Dream fiel ihm die Anpassung an ein neues Land leichter. „Wir haben schon in der Akademie Französisch gelernt, und ich habe viele Freunde von der Elfenbeinküste und aus Mali, mit denen ich seit meinem elften Lebensjahr aufgewachsen bin. Mein Französisch ist nicht perfekt, aber ich kenne die Grundlagen.

Sportlich möchte Abu sein Team in der Ligue 1 weiter voranbringen. Toulouse startete solide in die Saison, doch Abu setzt lieber auf kontinuierliche Entwicklung statt auf frühzeitige Zielvorgaben: „Wir gehen Spiel für Spiel, Sieg für Sieg und dann sehen wir weiter.

Abu beeindruckt von Ligue 1

Seine Lieblingsposition beschreibt Abu als jene, in der er seine Stärken bei Ballgewinnen und Zweikämpfen optimal ausspielen kann. „Ich sehe mich als jemanden, der Tacklings gewinnt und mit vertikalen Pässen Linien durchbricht. Die Doppel-Sechs gefällt mir, wenn ich mit einem weiteren Mittelfeldspieler zusammenspiele, aber ich kann mich an jedes System anpassen.

Die Ligue 1 fordert von ihm sowohl körperliche als auch technische Qualitäten. „Viele unterschätzen, wie physisch diese Liga ist. Sie ist sehr körperbetont, sogar mehr als in Belgien, aber auch technisch stark. Die Spieler denken hier wirklich mit dem Ball und verlieren ihn kaum unter Druck.

Abus letzte Saisons in Zahlen
Abus letzte Saisons in ZahlenFlashscore

Besonders stolz ist Abu auf die ghanaische Präsenz in der Ligue 1. „Mit aktuell 11 ghanaischen Spielern in der Liga zeigt sich, dass französische Klubs ghanaische Spieler schätzen. Für mich ist es besonders, weil ich der erste Ghanaer bei Toulouse bin. Ich hoffe, das öffnet Türen für weitere Ghanaer.

International stand Abu bereits im Kader Ghanas während der Qualifikation zur WM 2026, verpasste aber den finalen Kader verletzungsbedingt. „Natürlich habe ich es verfolgt. Es war großartig, weil ich Teil des Prozesses war. Auch wenn ich diesmal nicht dabei war, habe ich mich für das Team und das Land gefreut.

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