Valencia in der Krise: LaLiga-Traditionsklub bei selbstbewusstem Alaves unter Druck

Largie Ramazani ist ein wichtiger Ausfall bei Valencia gegen Alaves.
Largie Ramazani ist ein wichtiger Ausfall bei Valencia gegen Alaves.JOSÉ MIGUEL FERNÁNDEZ / NURPHOTO VIA AFP

Am Montagabend (21.00 Uhr) schließt das Duell zwischen Deportivo Alavés und dem FC Valencia den achten Spieltag der LaLiga ab, und die Ausgangslage könnte unterschiedlicher kaum sein. Während die Gastgeber aus Vitoria-Gasteiz mit breiter Brust in die Partie gehen, steckt Valencia nach zwei enttäuschenden Niederlagen tief in einer Formkrise.

Alavés hat sich unter Trainer Eduardo „Chacho“ Coudet stabilisiert und steht mit elf Punkten aus acht Spielen auf einem soliden zehnten Tabellenplatz. Der 3:1-Heimsieg gegen Elche vor der Länderspielpause war ein starkes Signal, nicht nur wegen der drei Punkte, sondern auch wegen der Dominanz, die die Basken dabei ausstrahlten.

25 Torschüsse gab Alavés ab, der zweithöchste Wert des Klubs in einem LaLiga-Spiel seit über 20 Jahren. Besonders im eigenen Mendizorrotza-Stadion sind die Blau-Weißen derzeit eine Macht: Nur eines der letzten acht Heimspiele ging verloren, sieben Punkte wurden in dieser Saison bereits vor eigenem Publikum geholt.

Alaves: Diaz weiterhin mit Seuchensaison

Symbolfigur dieser Entwicklung ist Antonio Blanco, der am Montagabend seinen 100. Pflichtspieleinsatz im Trikot von Alavés feiern dürfte. Der 25-jährige Andalusier hat sich im Mittelfeld zum Taktgeber entwickelt, führt die Teamstatistiken bei Ballgewinnen, abgefangenen Pässen und Luftduellen an und beeindruckt mit einer Zweikampfquote von über 53 Prozent.

Sein Einfluss auf das Spiel der Basken ist derart groß, dass bereits Stimmen laut werden, die ihm eine Teilnahme an der WM 2026 zutrauen. Unterstützung erhält Blanco von Carles Aleñá, der zuletzt mit zwei Vorlagen glänzte, und Carlos Vicente, dem besten Torschützen des Teams mit drei Treffern. Verzichten muss Coudet hingegen weiterhin auf Mariano Díaz, der sich mit einer Muskelverletzung herumschlägt.

Ganz anders sieht es bei den Gästen aus Valencia aus. Der Traditionsklub aus dem Mestalla hat nach gutem Saisonstart den Faden verloren und liegt mit acht Punkten auf Platz 15. Zwei Niederlagen gegen Kellerkinder (Real Oviedo und Girona) haben die Stimmung getrübt, zumal beide Gegner über weite Strecken in Unterzahl agierten.

Trainer Carlos Corberán steht damit früh in der Saison unter Druck. Seine größte Sorge ist die Verletzungsmisere: Largie Ramazani fällt mit einem Faserriss im rechten Quadrizeps mehrere Wochen aus, Mouktar Diakhaby laboriert an einer Muskelverletzung im Oberschenkel und Filip Ugrinic ist ebenfalls angeschlagen.

Statistik spricht gegen Valencia

Offensiv ruhen die Hoffnungen auf Hugo Duro und Arnaut Danjuma. Duro ist mit drei Toren bester Schütze der Mannschaft, während Danjuma in dieser Saison bereits an vier Treffern direkt beteiligt war und damit seine stärkste Phase seit langem erlebt. Doch die Schwächen in der Defensive bleiben ein Dauerthema: Valencia hat in den letzten 18 Auswärtsspielen kein einziges Mal ohne Gegentor gespielt und keines der letzten 14 Gastspiele bei baskischen Teams gewonnen.

Auch die Statistik spricht kaum für die Gäste. Alavés ist seit fünf Pflichtspielen gegen Valencia ungeschlagen (vier Siege, ein Remis) und hat in den letzten sechs Heimduellen gegen die „Blanquinegros“ nicht verloren. Die Basken gewannen die letzten drei Spiele im Mendizorrotza sogar ohne Gegentor, ihre längste Erfolgsserie gegen Valencia in der Vereinsgeschichte.

So geht Alavés mit viel Selbstvertrauen in das Montagsspiel, während Valencia vor einer Bewährungsprobe steht. „Wir müssen klarer und zielstrebiger agieren“, forderte Corberán nach der Niederlage in Girona, doch die personellen Ausfälle und die erschreckende Auswärtsschwäche lassen wenig Spielraum für Optimismus.

Zum Match-Center: Deportivo Alaves vs. FC Valencia