Premiere: Vinicius Junior zum ersten Mal Weltfußballer

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Vinicius Junior zum ersten Mal Weltfußballer
Vinicius Junior zum ersten Mal WeltfußballerČTK / imago sportfotodienst / STUDIO FOTOGRAFICO BUZZI SRL
Der brasilianische Offensivspieler Vinicius Junior ist erstmals FIFA-Weltfußballer. Der 24-Jährige von Real Madrid wurde am Dienstagabend in Doha vom Fußball-Weltverband geehrt und setzte sich dabei unter anderem gegen den spanischen Europameister Rodri sowie die beiden deutschen Nationalspieler Florian Wirtz und Toni Kroos durch.

Mit einem breiten Grinsen nahm Vinicius Junior die Glückwünsche von Gianni Infantino entgegen und blickte stolz auf die Trophäe in seiner Hand. "Es schien mir unmöglich, bis hierherzukommen", sagte der Brasilianer stolz, nachdem er bei der Preisverleihung der FIFA erstmals zum Weltfußballer gekürt worden war - und dabei auch die Enttäuschung des verlorenen Ballon d'Or hinter sich ließ.

"Ich kam aus einem Ort, ganz nahe an Armut und Kriminalität", erinnerte sich der Stürmerstar von Real Madrid am Dienstagabend in Doha: "Es bis hierhin zu schaffen ist sehr wichtig für mich." Eigentlich hatte Vinicius schon im Oktober mit dem Erreichen seines großen Ziels gerechnet, bis ihm der spanische Europameister Rodri dazwischen grätschte.

FIFA verweigert Ballon d'Or den Respekt

Dessen Auszeichnung mit dem Ballon d'Or hatte vonseiten Reals zu einem Eklat geführt. Der spanische Rekordmeister hatte die Veranstaltung damals kurzfristig boykottiert, nachdem offenbar durchgesickert war, dass weder Vinicius noch ein anderer Real-Profi Sieger sein würde. Real würde beim Ballon d'Or "nicht respektiert" werden, hieß es vonseiten des Vereins.

Umso glückseliger feierten die Spanier nun am Vorabend des Finales des Interkontinental-Pokals gegen den CF Pachuca aus Mexiko die wenigstens vom Weltverband entgegengebrachte Wertschätzung. "Wenn man wissen will, wer die Besten der Welt sind, muss es die FIFA sein, die die Preise vergibt", sagte Verbandspräsident Infantino bei seiner Begrüßung.

Als "die Besten" wurden in der Wahl, bei der alle Trainer und Kapitäne der Nationalmannschaften sowie Fachjournalisten und Fans stimmberechtigt waren, neben Vinicius auch andere ausgezeichnet.

Die Spanierin Aitana Bonmati wurde zum zweiten Mal in Folge zur Weltfußballerin gekürt, Real-Trainer Carlo Ancelotti und die Engländerin Emma Hayes gewannen die Wahl zum Welttrainer und zur Welttrainerin des Jahres.

Auch Real-Coach Ancelotti wurde geehrt
Auch Real-Coach Ancelotti wurde geehrtČTK / imago sportfotodienst / 900/Cordon Press

Starke Saison für Vini Jr.

Im Mittelpunkt stand aber natürlich Vinicius. Mit seinen Toren hatte der 24-Jährige Real in der abgelaufenen Saison unter anderem zum Champions-League-Titel geschossen, auch die Meisterschaft ging an die Madrilenen. Vinicius' sportliche Qualität ist entsprechend unstrittig. Oft ist es aber sein Verhalten auf dem Platz, durch das er aneckt und auch angefeindet wird.

Dem Brasilianer, dessen Vorbilder seine großen Landsmänner Pele und Ronaldo sind, schlägt in Spanien offen Rassismus entgegen, in Sprechchören wurde er in der Vergangenheit häufig als "Mono", also "Affe", beleidigt.

Längst hat er sich im Kampf gegen den Hass einen Namen über den Fußball hinaus gemacht. "Ich möchte, dass wir in naher Zukunft mehr Gleichberechtigung und weniger Rassismus haben, dass schwarze Menschen ein normales Leben führen können", sagte Vinicius zuletzt.

Match-Center: Real vs. Pachuca