Clash am Samstag: Warum das Duell Atletico gegen Real diesmal noch spannender wird

Atletico Madrids Marcos Llorente und Real Madrids Vini Jr. kämpfen um den Ball.
Atletico Madrids Marcos Llorente und Real Madrids Vini Jr. kämpfen um den Ball.Alberto Gonzalez / Alamy / Profimedia

Wenn am Samstagnachmittag Atletico Madrid und Real Madrid im Estadio Metropolitano aufeinandertreffen, steht nicht nur die spanische Hauptstadt still. Das Derbi Madrileño ist traditionell eines der emotionalsten Spiele des Landes: diesmal trifft der perfekte Tabellenführer auf einen Gastgeber, der noch nach Konstanz sucht.

Sechs Spiele, sechs Siege, 18 Punkte: Unter Xabi Alonso hat Real Madrid einen Traumstart hingelegt. Mit 14 Treffern und nur drei Gegentoren wirken die Königlichen bereits jetzt sowohl offensiv als auch defensiv stabil. Dennoch gilt der Gang ins Metropolitano (Samstag 16.15 Uhr/DAZN und Flashscore-Audioreportage) als erste echte Bewährungsprobe. Zu präsent ist die jüngere Derby-Bilanz.

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Denn Atleti hat keines der letzten fünf Liga-Derbys verloren, vier davon endeten 1:1. Seit September 2022 warten die Blancos auf einen Sieg in diesem Duell. Überhaupt gelang Real seit 2014 nur drei Mal ein Auswärtssieg bei den Rojiblancos (7 Unentschieden, 7 Niederlagen).

Simeones Mannschaft noch nicht im Tritt

Atletico steht mit neun Punkten aus sechs Spielen im Tabellenmittelfeld. Zwar hat das Team von Diego Simeone nur eine Partie verloren, doch drei Unentschieden und die bislang magere Torausbeute (9:7 Tore) zeigen, dass die Balance noch nicht stimmt. Am Mittwoch mühten sich die Rojiblancos zu einem späten Sieg gegen Rayo Vallecano. Julian Alvarez war mit zwei Treffern der Matchwinner und dürfte auch gegen Real eine Schlüsselrolle spielen.

Ich beschäftige mich nicht mit der Vergangenheit, ich lebe im Hier und Jetzt“, betonte Simeone vor der Partie. Angesichts von acht Neuzugängen und der hohen Belastung sei die Mannschaft noch in der Findungsphase.

Verletzungssorgen bei Real Madrid

Während Simeone lediglich auf Thiago Almada und José María Giménez verzichten muss, fehlen Alonso gleich drei Stammkräfte in der Abwehr: Antonio Rüdiger, Ferland Mendy und Trent Alexander-Arnold. Youngster Dean Huijsen hat sich allerdings als starker Ersatz präsentiert. Auf den Flügeln überzeugten Dani Carvajal und Álvaro Carreras zuletzt.

Im Mittelfeld bahnt sich ein Konkurrenzkampf an: Jude Bellingham ist nach Verletzungspause zurück, ebenso Eduardo Camavinga. Vorne dürfte Vinícius Júnior nach seinem letzten Treffer wieder neben Kylian Mbappé beginnen. Dahinter lauern Rodrygo, Arda Güler, Brahim Díaz, Gonzalo García und Endrick. Luxusprobleme für Alonso, der keine Stammplätze verschenkt.

Wie üblich wird Simeones Team mit maximaler Intensität auftreten, unterstützt von einer leidenschaftlichen Kulisse. Da Atletico einen Tag weniger Pause hatte als der Gegner, könnte sich schon vor Anpfiff ein Gefühl der Benachteiligung breitmachen, das das Metropolitano zusätzlich anstachelt. Umso wichtiger wird die Unterstützung der Fans sein.

Für zusätzliche Brisanz sorgt die Ansetzung: Mit Alberola Rojas pfeift LaLigas Schiedsrichter des Jahres, im VAR sitzen jedoch zwei gebürtige Madrilenen – jede Entscheidung dürfte daher besonders kritisch beäugt werden.

Real Madrid will seine makellose Serie fortsetzen, Atletico dagegen die Derby-Dominanz der letzten Jahre bestätigen und den Favoriten erneut ärgern. Sollte Atleti die Blancos tatsächlich stoppen, könnte am Ende vor allem ein Dritter profitieren: der FC Barcelona.

Jason Pettigrove
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