USA kassiert bittere 0:4-Pleite gegen die Schweiz – Pochettinos Team in der Krise

Mauricio Pochettinos US-Nationalteam erleidet die vierte Niederlage in Folge.
Mauricio Pochettinos US-Nationalteam erleidet die vierte Niederlage in Folge.FREDERIC J. BROWN / AFP
Die US-amerikanische Fußballnationalmannschaft steckt ein Jahr vor der Heim-WM in einer tiefen sportlichen Krise. In einem Testspiel im Geodis Park in Nashville kassierte das Team von Trainer Mauricio Pochettino am Dienstagabend eine krachende 0:4-Niederlage gegen die Schweiz – die vierte Pleite in Folge. Bereits zur Halbzeit stand das Endergebnis fest, nachdem die Gäste innerhalb von nur 36 Minuten die Defensive der USA auseinander genommen hatten.

Die Treffer für eine spielfreudige und konsequent auftretende Schweizer Auswahl erzielten Dan Ndoye, Michel Aebischer, Breel Embolo und Johan Manzambi. Besonders erschreckend aus Sicht der Gastgeber: Die Amerikaner fanden nie wirklich ins Spiel, was beim Publikum in Nashville für laute Buhrufe sorgte.

Dabei sollte die Partie ursprünglich ein moralischer Aufbruch vor dem Start in den CONCACAF Gold Cup werden, der für die USA am kommenden Sonntag gegen Trinidad und Tobago beginnt. Doch stattdessen offenbarte das Team gravierende Schwächen – taktisch wie individuell.

USA: Pochettinos Experiment scheitert

Trainer Mauricio Pochettino hatte sich für eine experimentelle Aufstellung entschieden. Mehrere Stammspieler fehlten – teils verletzungsbedingt, teils wegen anderer Verpflichtungen. Christian Pulisic wurde auf eigenen Wunsch freigestellt, die Juventus-Profis Weston McKennie und Timothy Weah stehen aufgrund der FIFA Klub-Weltmeisterschaft nicht zur Verfügung.

"Ich trage die Verantwortung für die Wahl der Startelf", räumte Pochettino nach dem Spiel ein. "Ich wollte bestimmten Spielern Minuten geben, aber wir waren nie im Spiel." Der ehemalige Trainer von Chelsea und Tottenham hatte gehofft, neue Optionen für den WM-Kader zu testen. Statt Erkenntnissen brachte das Spiel vor allem neue Fragezeichen.

Die Leistung gegen die Schweiz weckt Sorgen um die Perspektive des Teams im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko ausgetragen wird. Besonders der defensive Zusammenbruch in der ersten Halbzeit dürfte Pochettino und seinem Trainerteam Kopfzerbrechen bereiten.

Verteidiger Walker Zimmerman versuchte indes, Optimismus zu verbreiten: "Es ist leicht, sich eine Halbzeit anzuschauen und zu denken, dass alles den Bach runtergeht. Aber wir haben noch Zeit. Denken Sie an 2022: Wir haben Marokko mit 3:0 geschlagen, und sie sind später ins Halbfinale gekommen."

Gold Cup als Charaktertest

Für die USA beginnt der Gold Cup nun unter denkbar schlechten Vorzeichen. Die Hoffnungen ruhen auf einer schnellen Rückkehr der Schlüsselspieler und einer deutlichen Leistungssteigerung. Pochettino steht unter Druck, nicht nur kurzfristig Resultate zu liefern, sondern auch die Weichen für eine erfolgreiche Heim-WM zu stellen.

Zum Match-Center: USA vs. Schweiz