"Mich juckt es relativ wenig, weil sich für uns ja nichts ändert", betonte Müller, im Achtelfinale stehe der Rekordmeister ohnehin. Auf einen Gegner müsse man sich so oder so vorbereiten, nur heiße der jetzt eben Flamengo, nicht Chelsea. Klar, alles richtig. Und doch hinterließen die Bayern nach ihrer abendlichen Rückreise ins Teamquartier "Four Seasons" in Orlando das ein oder andere Fragezeichen in der Hitze von Charlotte.
Schließlich war auch den Münchnern selbst nicht entgangen, dass die auf sieben Positionen veränderte Startelf in der ersten Halbzeit eine gruslige Vorstellung geboten hatte. Dass erst die Einwechslung einiger Stammspieler zur zweiten Halbzeit eine deutliche Leistungssteigerung brachte, trotz großer Chancen aber auch kein Tor. Die naheliegende Schlussfolgerung bezüglich der Qualitätsdichte des Kaders wollte jedoch niemand ziehen.
Neuer sieht Bayern bei Klub-WM auf gutem Weg
"Es hat nicht so funktioniert", gab Sportdirektor Christoph Freund mit Blick auf die erste Halbzeit zwar zu. Aber: "Es liegt sicher nicht an der Qualität der Spieler." Es sei nun mal "nicht ganz so einfach, wenn so viel gewechselt wird", erklärte Müller: "Dann fehlen vielleicht die Automatismen." Doch wann, wenn nicht bei einem schon feststehenden Achtelfinaleinzug, argumentierte Joshua Kimmich, hätte man denn sonst rotieren sollen? "Wir brauchen viele Spieler im Rhythmus", sagte er.
Erste Niederlage hin oder her: Für die Bayern bleibt der Titelgewinn das Ziel. Und so ausbaufähig in Charlotte bei gefühlten Temperaturen über 40 Grad eine Halbzeit gewesen war, so gut sei doch die andere gewesen - auch fürs eigene Selbstvertrauen. "Das", betonte Kapitän Manuel Neuer, "war Bayern München. Wenn wir so weiterspielen, wird das ein sehr gutes Turnier."
Auch Müller sah angesichts des zumindest zur Hälfte dominanten Auftritts, dem jedoch der Makel der verschwenderischen Chancenverwertung anhaftete, "gar keinen Grund, irgendwie an irgendwas zu zweifeln". Dass man durch die Niederlage auch im vermeintlich schwereren Turnierbaum samt möglichem Viertelfinale gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain gelandet ist, war den Bayern angeblich egal.
Müller erinnert an Algerien 2014
"Wie wir bisher hier aufgetreten sind, war aus meiner Sicht ziemlich gut", sagte Müller: "Und dementsprechend gehen wir auch mit breiter Brust in das nächste Spiel." Am Sonntag (22.00 Uhr MESZ/DAZN, Sat.1 und Flashscore-Audioreportage) treffen die Bayern im Achtelfinale in Miami auf den brasilianischen Traditionsklub Flamengo. Und wer weiß, vielleicht war die Niederlage gegen Benfica ja sogar die Initialzündung zum Titelgewinn.
"Ich erinnere gerne an unser Algerien-Spiel", sagte Müller in Gedanken an den hart erkämpften Sieg der deutschen Nationalmannschaft auf dem Weg zum WM-Titel 2014: "Du kannst dir alle Turnier-Sieger der letzten Jahre angucken: Du hast immer ein Spiel dabei, wo es auch mal eng hergeht."
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