Ex-Fußballprofi Ronnie Stam wegen Kokainschmuggels zu 13 Jahren Haft verurteilt

Ronnie Stam in Aktion für den damaligen Premier League-Klub Wigan Athletic.
Ronnie Stam in Aktion für den damaligen Premier League-Klub Wigan Athletic.CLIVE BRUNSKILL/Getty Images via AFP
Der frühere niederländische Fußballspieler Ronnie Stam ist wegen massiven Drogenhandels und Geldwäsche zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die niederländische Staatsanwaltschaft sah es als erwiesen an, dass der 40-Jährige zusammen mit seinem Bruder Rudi Stam zwischen 2020 und 2021 über zwei Tonnen Kokain im Wert von rund 57 Millionen Euro geschmuggelt hatte. Die Brüder wurden bereits am 10. Juni 2024 festgenommen und befanden sich seither in Untersuchungshaft.

Während des Prozesses schwieg Ronnie Stam zu mehreren konkreten Drogenlieferungen, darunter 893 Kilogramm Kokain aus Costa Rica und 700 Kilogramm aus Chile. Auch kleinere Mengen, die offenbar für den Transport nach Paris vorgesehen waren, blieben unkommentiert. Lediglich den Versand von 20 Kilogramm Kokain per Post aus Brasilien im Jahr 2020 räumte der ehemalige Profisportler ein. Zudem gestand er, Lachgas konsumiert zu haben, bestritt jedoch Kenntnis über 18 Liter davon, die in seinem Besitz gefunden wurden.

Stam: Erfolgreiche Karriere in England und den Niederlanden

Entscheidende Beweise lieferten laut Gericht Nachrichtenverläufe zwischen Ronnie und Rudi Stam. Darin fanden sich Hinweise auf Geldverstecke, Underground-Banking, Kryptowährungen sowie Fotos von Kokainblöcken. Stam versuchte diese als "Geschwätz und Unsinn" abzutun, doch das Gericht folgte dieser Darstellung nicht. Die Ermittler sehen Rudi Stam als zentrale Figur in einem kriminellen Netzwerk, das seit 2020 im internationalen Kokainhandel aktiv war.

Ronnie Stam, der mit Wigan Athletic 2013 den englischen Ligapokal gewann und zuvor bei Twente, NAC Breda und Standard Lüttich spielte, beendete seine aktive Karriere 2016. Der einst gefeierte Rechtsverteidiger muss sich nun einer ganz anderen Realität stellen. Eine Entscheidung über die Haftdauer seines Bruders Rudi, für den 74 Monate gefordert wurden, steht noch aus. Die Verteidigung will sich im Laufe der Woche äußern.