Update: Muskelfaserriss - Bayern muss auf Top-Stürmer Harry Kane verzichten

Aktualisiert
Kane war in Dortmund nach nur 33 Minuten mit Oberschenkelproblemen vom Feld gehumpelt.
Kane war in Dortmund nach nur 33 Minuten mit Oberschenkelproblemen vom Feld gehumpelt.INA FASSBENDER / AFP
Bayern München muss wie befürchtet vorerst auf Harry Kane verzichten. Der englische Torjäger erlitt beim 1:1 (0:1) bei Borussia Dortmund einen kleinen Muskelfaserriss im Oberschenkel, verpasst damit unter anderem den Achtelfinal-Kracher im DFB-Pokal am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) gegen Bayer Leverkusen. Dies teilten die Bayern am Sonntag mit. Kane war in Dortmund bereits in der 33. Minute ausgewechselt worden, eine MRT-Untersuchung brachte die Diagnose.

Gleich nach der Landung des Privatjets im eiskalten München hasteten Harry Kane und Teamarzt Jochen Hahne noch in der Nacht zur MRT-Untersuchung an der Säbener Straße. Die Sorge um den Oberschenkel des Unersetzlichen drängte den FC Bayern zur Eile. Das 1:1 (0:1) im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund war da längst abgehakt, viel wichtiger war die Frage: Kann Kane beim Achtelfinal-Kracher im DFB-Pokal gegen Titelverteidiger Bayer Leverkusen dabei sein?

Hoffnung hält sich in Grenzen

"Das wird natürlich knapp", sagte Trainer Vincent Kompany noch in Dortmund. Dort war Kane nach nur 33 Minuten mit Oberschenkelproblemen vom Feld gehumpelt. Wenn die Muskulatur betroffen sei, werde es eng, mutmaßte Torhüter Manuel Neuer, und Kompany meinte, er kenne "nicht viele Spieler, die sich so schnell erholen in so kurzer Zeit". 

Bereits am Dienstag (20.45 Uhr/ARD und Sky) geht es in München gegen den Doublegewinner, mit dem der deutsche Rekordmeister nach der vergangenen Saison noch eine Rechnung zu begleichen hat. Kane, so berichtete die Bild-Zeitung, wurde am trainingsfreien Sonntag von seiner Frau Katie zum Vereinsgelände gefahren. Dort solle er weiter untersucht werden, damit rasch Klarheit herrsche.

Es besteht weiterhin Hoffnung. Diese sei sogar "sehr groß", meinte Joshua Kimmich. Bei der Auswechslung in Dortmund habe es sich um "eine Vorsichtsmaßnahme" gehandelt, sagte Sportvorstand Max Eberl. Kane habe gesagt, dass es "nicht so schlimm" sei. Die Bayern werden aber kein Risiko eingehen und keinen längerfristigen Ausfall ihres Stürmers riskieren. Kane ist nicht zu ersetzen, nicht nur aufgrund seiner 14 Saisontore in nun zwölf Ligaspielen.

Musiala entwickelt sich stetig weiter

Mit seiner Präsenz im Strafraum hätte er den Bayern in Dortmund gutgetan, in seiner Abwesenheit bedurfte es des nächsten Kopfballtreffers von Jamal Musiala (85.), um die erste Saisonniederlage noch abzuwenden. Jamie Gittens (27.) hatte den BVB in Führung geschossen, wenig später war das Spiel für Kane beendet. Weil auch Serge Gnabry wegen leichter Knieprobleme nicht zur Verfügung stand, kam Thomas Müller in die Partie. Der frühere Nationalspieler konnte sich vorne jedoch nicht durchsetzen, vergab stattdessen eine Topchance auf den Ausgleich.

"Wir spielen sehr variabel. Jedes Spiel hat einen eigenen Charakter, da gibt es keine Probleme", sagte Müller hinterher: "Vorne verstehen wir uns alle gut und wir wissen alle, was der andere macht."

Und im Zweifel ist ja noch Musiala da, der diesmal in bester Stürmermanier zuschlug. Dortmunds Niklas Süle hatte einen Freistoß von Leroy Sane mit voller Wucht ins Gesicht bekommen und blieb angeschlagen liegen. In der Unordnung behielt Musiala den Überblick und köpfte sehenswert zum 1:1 ein. Darüber sei er "sehr glücklich" und sogar noch stolzer als über seine jüngsten Tore bei der Nationalmannschaft, sagte er bei Sky: Denn diesmal sei "eine richtige Technik wichtig" gewesen. 

Sollte Kane tatsächlich fürs Leverkusen-Duell ausfallen, wird es noch mehr als ohnehin auf Musiala ankommen. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sieht darin sogar eine Chance. "Ich hoffe nicht, dass Harry Kane verletzt ist, aber wenn es so sein sollte, kann man sich auf die Spielstärke der Bayern verlassen", sagte der Sky-Experte. Dann hätten die Bayern die Möglichkeit, "dem Gegner so richtig einzuheizen. Sie können alle mit dem Ball umgehen, sie haben eine wahnsinnige Geschwindigkeit, sie können abschließen."

Zum Match-Center: Dortmund vs. Bayern