Kane revidiert die "Krise": Bayerns Rekordjäger haben Finale im Blick

Harry Kane hat seine Mikro-Torflaute im Pokal gegen Köln beendet.
Harry Kane hat seine Mikro-Torflaute im Pokal gegen Köln beendet.SASCHA SCHUERMANN / AFP

Harry Kane in der Krise? Für einen kurzen Moment sah es ganz danach aus - zumindest in den Gedanken von Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl. Als der Stürmerstar im DFB-Pokalduell beim aufmüpfigen 1. FC Köln zwei gute Chancen liegen gelassen hatte, befürchtete Eberl bereits Böses. "Ich hatte direkt die Schlagzeile im Kopf: 'Harry Kane in der Krise', weil er gegen Gladbach auch schon nicht getroffen hatte", sagte Eberl mit einem süffisanten Lächeln: "Aber er hat das relativ schnell revidiert."

Auch dank der Saisontreffer Nummer 21 und 22 des Engländers drehten die Bayern die anfangs komplizierte Partie nach Rückstand und zogen mit dem 4:1 (2:1) ins Achtelfinale ein. Der Traum von der Rückkehr zum Sehnsuchtsort Berlin lebt. "Wir müssen erst einmal da sein. Ich habe das bisher noch nicht erlebt in diesem Verein", sagte Kane.

Das letzte Pokalfinale 2020 ist für den Rekordsieger schließlich schon eine Weile her. Aber: Die Kollegen hätten ihm schon verraten, "was für ein besonderer Tag, was für ein besonderes Spiel das ist", sagte Kane nach einem "wichtigen Schritt".

Kompany lobt Bayern-Reaktion in Köln

Besonders die Reaktion auf den frühen Gegentreffer durch Kölns Stürmer Ragnar Ache (31.) hatte ihm gefallen. Immerhin hatte nach dem ersten Rückstand überhaupt in dieser Saison das vierte Zweitrunden-Aus der Bayern in sechs Jahren gedroht. Noch in der ersten Halbzeit drehten Luis Díaz (36.) und Kane (38.) das Spiel. Nach der Pause räumten erneut Kane (64.) und Michael Olise (72.) alle Zweifel am Weiterkommen aus.

Zum Match-Center: 1. FC Köln vs. FC Bayern

"Was ich liebe an unserer Mannschaft ist, dass sie ruhig geblieben ist", lobte Trainer Vincent Kompany: "Sie haben sich das Spiel auch verdient, weil sie wieder in die Zweikämpfe reingekommen sind."

Seit Saisonbeginn war es der 14. Erfolg in Serie. Damit hat München die AC Mailand (13 Siege, 1992/93) abgelöst und einen Startrekord in Europas Topligen aufgestellt. "Das sagt einfach aus, dass wir es schaffen, von Spiel zu Spiel ein hohes Maß an Überzeugung und Mentalität auf den Platz zu bringen", sagte Jonas Urbig, der als Vertreter von Manuel Neuer überzeugen konnte: "Aber es geht darum, weiterzumachen, nicht nachzulassen und das aufrechtzuerhalten."

Weiter geht es für die Rekordjäger gegen Bayer Leverkusen (Samstag, 18.30 Uhr/Sky) und in der Champions League beim Titelverteidiger Paris Saint-Germain (4. November, 21.00 Uhr/Prime Video). Die großen Brocken also? "Das hören wir immer wieder", sagte Eberl. Doch schon Köln sei "wirklich" eine große Aufgabe gewesen: "Fußballer wollen solche Spiele." Kane und die Bayern sind bereit dafür.