In der Bundesliga hatte Polanski keines seiner bisherigen fünf Spiele gewonnen, nach acht Runden steht die Borussia noch immer ohne Sieg auf dem letzten Platz. Der Erfolg im Pokal könne nun eine Art Knotenlöser sein, hofft der Interimstrainer. "Wichtig ist, jetzt Blut geleckt zu haben. Lust drauf zu haben. Energie zu haben", sagte der Nachfolger von Gerardo Seoane.
Neu-Sportchef Schröder: "Dritte Runde, verdienter Sieg"
In der Liga warten auf Polanski und die Borussia mit den Aufgaben in St. Pauli, gegen Köln und in Heidenheim wichtige Wochen, in denen endlich auch dreifach gepunktet werden soll. "Das heute macht Lust auf mehr. Das kann der Mannschaft für die nächsten Wochen extrem viel geben. Ich bin sicher, dass das helfen kann", sagte Polanski.
Ähnlich schätzte der neue Sportchef Rouven Schröder die Lage ein. "Die letzten Wochen waren nicht schön. Jetzt kann der Borussia-Fan auch mal nach Hause fahren und sagen: Dritte Runde, verdienter Sieg. Der gesamte Klub kann heute Abend mal durchschnaufen. Die Musik läuft endlich wieder in der Kabine, das ist ja auch mal was Schönes", sagte der 50-Jährige.
Gleichzeitig sei die Lage in der Liga aber weiter ernst. "Das heute war der allererste Schritt. Aber im Pokal gibt es keine Punkte, daher wollen wir das am Samstag fortsetzen. Wir wollen den Beweis antreten, dass wir den nächsten Schritt gemacht haben."
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"Wegen Uhrzeit aufpassen": Mohya jüngster Gladbach-Profi
Als es endlich 3:1 stand, traute sich der Trainer doch noch und sorgte mit der Einwechslung von Wael Mohya für einen historischen Moment. "Wir mussten wegen der Uhrzeit und dem Jugendschutzgesetz aufpassen. Bei einer Verlängerung wäre es schwierig geworden", sagte Polanski über das Debüt des erst 16 Jahre alten Mohya, der am Dienstag zum jüngsten Spieler in der langen Historie des Vereins wurde.
Weil Gladbach gegen den KSC aber in der 89. Minute erhöht hatte, war das Risiko einer Verlängerung gering. Und so kam Mohya mit 16 Jahren, neun Monaten und 27 Tagen zu seinem Debüt bei den Profis. Damit löste er Karlheinz Pflipsen ab, der 1988 mit 17 Jahren ebenfalls im Pokal debütiert hatte.
"Ich bin ein Freund davon, dass man Erfahrung sammelt. Ob er jetzt 16, 17 oder 18 ist - die Leistung bestimmt. Der Junge ist gut, er ist sehr professionell. Er ist einer der Ersten, die da sind, und einer der Letzten, die fahren", sagte Polanski, ehe er mit einem Grinsen anfügte: "Natürlich auch, weil er keinen Führerschein hat. Er muss immer abgeholt werden."
Mittelfeldspieler Mohya war vergangene Saison mit Gladbachs U17 deutscher Meister geworden. Seit Sommer gehört er zum Profikader, hatte sich aber in der Vorbereitung verletzt. "Ich hoffe, dass diese paar Minuten ihn auf die nächste Stufe bringen. Er hat noch sehr viel zu lernen", sagte Polanski.
Der nächste Rekord dürfte aber schon bald fallen, denn der jüngste Gladbacher mit einem Bundesliga-Einsatz ist noch immer Marko Marin. Der spätere Nationalspieler war bei seinem Gladbach-Debüt im März 2007 18 Jahre und 18 Tage alt. Lange halten dürfte diese Marke nicht.
