SK Rapid in der Conference League: Favoritenrolle trotz Vorjahrskrise

Kann Rapid wieder in der Conference League triumphieren?
Kann Rapid wieder in der Conference League triumphieren?ČTK / imago sportfotodienst / Lukas Biereder
Es geht Schlag auf Schlag beim SK Rapid, nach zwei ernüchternden Bundesliga-Spieltagen steht wieder die in dieser Saison gern gesehene Conference League vor der Tür. In einer jetzt schon historischen Spielzeit wartet auf Rapid mit Djurgardens IF eine eher unbekannte Mannschaft aus Schweden, die die Hütteldorfer allerdings nicht unterschätzen dürfen.

"Man kann das Schlechte nicht wegdiskutieren – aber wir haben eine Riesenchance. Darauf müssen wir uns konzentrieren."

Der Tenor vor dem Viertelfinale gegen Djurgardens IF ist für den SK Rapid und seinen deutschen Trainer Robert Klauß klar. Auch wenn die Saison wie eine Achterbahnfahrt verläuft und es zuletzt in der Bundesliga zum Auftakt der Meistergruppe zwei klare Niederlagen hagelte, wollen die Hütteldorfer ihren Fokus jetzt auf die Conference League legen, in der sie eben jene "Riesenchance" haben, die historische Saison noch auszuschmücken.

"Es ist ein Stück weit historisch und deswegen für uns alle etwas ganz besonderes", erklärte Klauß auf der Pressekonferenz vor dem Spiel die Gefühlslage der Rapidler.

Die Formkrise von Rapid.
Die Formkrise von Rapid.Flashscore

SK Rapid fährt als Favorit nach Schweden

Nachdem der SCR in einer starken Ligaphase die Top 8 erreichte und direkt für das Achtelfinale qualifiziert war, rang Klauß' Truppe in der Runde der letzten 16 die Bosnier Borac Banja Luka im Rückspiel in der Verlängerung nieder und steht damit erstmals seit 1996 wieder in einem Viertelfinale eines europäischen Wettbewerbs.

Man würde meinen, dass spätestens jetzt – gerade in Anbetracht Rapids Formkurve – ein Gegner wartet, der zumindest auf dem Papier den Hütteldorfern überlegen ist. Doch mit dem Stockholmer Verein Djurgardens bekommen die Grün-Weißen einen machbaren Gegner. Unterschätzen wird die Schweden in Wien aber niemand.

Sie sind "eine technisch gute Mannschaft mit vielen und variablen Lösungen nach vorn. Sie unterscheiden sich von den Gegnern, die wir in der Liga oft haben", stellt Klauß die Stärken von Djurgardens raus. "Es wird in beiden Duellen ein Spiel auf Augenhöhe werden."

Djurgardens letzten Ergebnisse.
Djurgardens letzten Ergebnisse.Flashscore

Djurgardens IF sollte niemand unterschätzen

In der Ligaphase legten die Stockholmer einen beeindruckenden Lauf hin, nachdem der Start mit nur einem Punkt aus zwei Spielen schleppend verlief. Djurgardens gewann die verbleibenden vier Spiele allesamt und qualifizierte sich ebenfalls direkt für das Achtelfinale. Dort verlor man zwar das Hinspiel beim zypriotischen Team Pafos mit 0:1, im Rückspiel vor heimischer Kulisse gewannen die Schweden allerdings klar mit 3:0 und machten das Viertelfinale perfekt. 

Auch für Djurgardens ist das ein historischer Erfolg, zuletzt standen die Stockholmer in einem europäischen Wettbewerb 1955/56 im Europapokal der Landesmeister unter den letzten acht Mannschaften – damals nahmen jedoch nur 16 Teams am Turnier teil, dementsprechend reichte den Schweden dafür nur ein Sieg.

Die aktuelle Form des Gegner einzuschätzen, ist aber auch für Experten schwierig. Die schwedische Liga läuft immer zwischen März und November, daher sind in der Allsvenskan bisher auch nur zwei Spieltage absolviert. Nach einer Niederlage gegen das schwedische Top-Team Malmö FF gelang vergangene Woche ein Sieg beim IK Sirius.

SK Rapid: Guido Burgstaller als X-Faktor?

Fehlende Spielpraxis ist für Rapid kein Problem. Bis Ende April spielen die Hütteldorfer fast im Dreitagestakt. Da hilft es gleich doppelt, dass mit Guido Burgstaller eine tragende Säule wieder einsatzbereit ist, auch wenn es zunächst nur für ein paar Minuten reichen wird.

"Wir entscheiden je nach Spielverlauf, ob es sinnvoll ist, ihn einzuwechseln. Er kann uns noch einmal einen richtigen Schub geben", erklärte Klauß bei der Krone. Dieser Schub wird nach dem holprigen Frühjahr für Rapid bitter nötig sein – wofür das letztlich reichen wird, zeigt sich heute Abend in Stockholm.