SK Rapid in der Conference League: Achterbahn-Saison geht in die nächste Runde

In Djurgardens bejubelten die Rapidler einen 1:0-Sieg.
In Djurgardens bejubelten die Rapidler einen 1:0-Sieg.Axel Narving / TT NEWS AGENCY / TT News Agency via AFP / Profimedia
Der SK Rapid geht mit viel Rückenwind in das Viertelfinal-Rückspiel der Conference League gegen Djurgardens IF. Neben dem 1:0-Vorsprung gab auch der 2:0-Sieg im Stadtderby gegen FK Austria eine Menge Selbstvertrauen. Jetzt soll die europäische Erfolgsgeschichte fortgesetzt werden.

Die Hütteldorfer Achterbahn geht in die nächste Kurve und befindet sich nach dem 2:0-Sieg im 345. Stadtderby gegen FK Austria auf dem Höhepunkt ihres bisherigen Kurses, nachdem man vor einer Woche im Viertelfinal-Hinspiel gegen Djurgardens IF mächtig Schwung genommen hat. Ob es für den SK Rapid noch höher geht, hängt vom Rückspiel vor heimischem Publikum ab.

Der SCR spielt schon jetzt eine historische Europapokal-Saison – doch damit will sich jetzt natürlich niemand zufrieden geben. "Wir freuen uns natürlich sehr, dass wir schon im Viertelfinale sind, aber wir wissen auch, dass wir mit dem Spiel morgen was ganz Großes schaffen können", sagte Leistungsträger Louis Schaub vor dem Spiel am Mittwoch.

Die Spielerbewertungen zum Hinspiel.
Die Spielerbewertungen zum Hinspiel.Flashscore

Statistiken sprechen für den SK Rapid

"Jetzt gilt es einfach, dass wir zu Hause vor den eigenen Fans ein richtig gutes Spiel machen, dass wir nach dem Spiel etwas zusammen feiern können." Auch wenn das Trainer Robert Klauß vor dem richtungsweisenden Rückspiel wahrscheinlich nicht zu hoch hängen will, sprechen die Statistiken klar dafür, dass es in Wien-Hütteldorf Grund zum Feiern geben wird.

Rapid ist in dieser Spielzeit im Euroacup im eigenen Stadion unbesiegt, neben vier Siegen gab es drei Unentschieden – alles Resultate, die gegen die Stockholmer das Halbfinale garantieren würden. Klauß spielt die Ausgangslage runter, er sehe die Chancen nach wie vor bei 50:50 – für einen Sieg müssen die Rapidler "genau so wieder an die Grenze gehen wie im Hinspiel", betont der deutsche Trainer.

Allerdings geht Klauß von einem anderen Spiel als in Stockholm aus. "Da war es ein Kampf bis zur letzten Minute, dass wir das Ergebnis holen. Wir hatten auch ein Stück weit das Matchglück auf unserer Seite. Jetzt spielen wir daheim, kein Kunstrasen, und beim Gegner kehren Spieler zurück, die im Hinspiel gefehlt haben", erläutert Klauß. 

Die Statistiken zum Hinspiel.
Die Statistiken zum Hinspiel.Flashschore

Rapid mit Personalproblemen

Der 40-Jährige spielt auf die nach Gelbsperre wieder spielberechtigten Tokmac Chol Nguen und Daniel Stensson an. Gerade Stürmer Nguen beschäftigt Klauß. "Das ist ein anderer Spielertyp. Er ist kein echter Wandstürmer, der nur in der letzten Linie ist. Da müssen wir wach sein", warnt der Trainer seine Mannschaft.

Rapid dagegen muss nach dem Hinspiel-Sieg sicher auf zwei Spieler verzichten, Tobias Borkeeiet verletzte sich im Hinspiel schwer und verpasst die Restsaison, Bendeguz Bolla handelte sich eine Gelbsperre ein. Spannend wird dagegen, ob Innenverteidiger Nenad Cvetkovic rechtzeitig fit wird. 

In der Liga konnte Klauß seinen Ausfall mit Ange Ahoussou noch gut abfangen, in Schweden ist das aufgrund der fehlenden Spielberechtigung in der Conference League des 21-jährigen Ivorers nicht möglich. Die Alternativen für Cvetkovic sind also rar gesät, Klauß müsste fast schon improvisieren.

FC Chelsea als möglicher Halbfinalgegner

Ein Weiterkommen wäre kein neuer historischer Meilenstein. 1996, beim letzten Viertelfinal-Auftritt in Europa, nahm Rapid sogar die Hürde Halbfinale erfolgreich und scheiterte erst im Finale an Paris St. Germain. "An diese Saison werde ich jetzt oft erinnert. Da sieht man viele Bilder auch, viele Vergleiche werden gezogen. Das ist ja der Referenzpunkt für uns. Ich kenne all die Geschichten, beschäftige mich aber nicht zu intensiv damit."

Ein ähnlicher Erfolg wie 1996 ist eben auch noch ein weiter Weg. In einem möglichen Halbfinale würde zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit der Turnierfavorit FC Chelsea warten – die Londoner siegten im Hinspiel bei Legia Warschau klar mit 3:0. Aber auch davon will Klauß heute nichts wissen. "Morgen ist der Fokus komplett bei unserem Spiel", machte er bei der gestrigen Pressekonferenz deutlich.

Das sollte auch so sein, der 1:0-Vorsprung ist nicht groß genug, um schon von großen Duellen gegen Chelsea zu träumen. Dafür ging es bei der bisherigen Hütteldorfer-Achterbahn-Saison nach Hochs zu schnell wieder bergab.