Wirtz gegen Musiala im Champions League-Länderduell: Wer ist der bessere Zauberfuß?

Florian Wirtz und Jamal Musiala gelten als die Zukunft des deutschen Fußballs.
Florian Wirtz und Jamal Musiala gelten als die Zukunft des deutschen Fußballs.ALEX GRIMM/Getty Images via AFP
Was Jamal Musiala bei den provokanten Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge wohl gedacht hat? Erfreut dürfte der 21-Jährige bestimmt nicht gewesen sein, als der frühere Boss des FC Bayern plötzlich Florian Wirtz zum "besten Spieler Deutschlands" kürte - und dies nur wenige Tage, nachdem die Münchner nach monatelangem Werben mit Musiala einen Megavertrag bis 2030 abgeschlossen hatten. Sky-Experte Lothar Matthäus sprach gar von "einem Schlag ins Gesicht für Musiala".

Wahrscheinlich wollte Rummenigge den eigenen Jungstar vor dem brisanten Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Bayer Leverkusen am Mittwoch (ab 21 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) gar nicht treffen. Er wollte wohl vielmehr beim aufmüpfigen Konkurrenten, der den Bayern seit eineinhalb Jahren das Leben schwer macht, für Unruhe sorgen.

Er mache "keinen Hehl daraus, dass es ganz klar unser Ziel sein muss, Wirtz zu verpflichten" sagte der langjährige Vorstand in der AZ. Alle beim FC Bayern seien "sich einig, dass er genau der Spieler ist, den wir holen wollen. Nicht um Leverkusen zu schwächen, sondern um uns zu verstärken." Zuvor hatte bereits Uli Hoeneß die Verpflichtung von Wirtz als "Traum" bezeichnet.

Fakt ist: Die beiden Zauberfüße stehen auch im mit Spannung erwarteten Königsklassen-Duell im Mittelpunkt. Beide sind die größten Versprechen im deutschen Fußball und gelten als künftige Weltfußballer. Eines Tages, betonte Peter Bosz, erster Profitrainer von Wirtz, erst am Montag im kicker, "wird er der beste Spieler der Welt sein, da bin ich mir sicher". Genauso sicher war sich zuletzt Bayerns Präsident Herbert Hainer in Bezug auf Musiala.

Bundestrainer Julian Nagelsmann findet ohnehin beide Hochbegabte großartig. "Sie können alles", schwärmte er von seinen Superdribblern. Das findet auch Bayern-Trainer Vincent Kompany. "Fußball-Deutschland darf froh und glücklich sein, dass sie beide für Deutschland spielen. Es sind zwei überragende Spieler", hatte Kompany vor dem jüngsten Ligagipfel betont. Er als Belgier hätte gerne zwei solche Topspieler im Nationalteam. Und dabei kämen "die besten Jahre noch".

Kann Bayern sich Wirtz leisten?

Dass beide zusammen zaubern können, zeigten sie bereits einige Male im Nationalteam. Und künftig zusammen als "Wusiala" beim FC Bayern? Schon länger baggern die Münchner am Leverkusener Toptalent. Problem dabei: Wirtz besitzt bei Meister Leverkusen noch einen Vertrag bis 2027, der Marktwert beläuft sich auf 140 Millionen Euro. Und Wirtz erklärte zuletzt, dass er sich im heimischen Umfeld im Rheinland wohlfühle.

Und noch ein Haken: Man müsse, sagte Hoeneß, "über eine Finanzierung nachdenken. Unser Festgeldkonto ist gerade nicht mehr so üppig, wie es mal war." Aber, ergänzte der Bayern-Patron: Der Rekordmeister habe "im Fall von Harry Kane schon bewiesen, dass wir an die Grenzen gehen können. Und wenn wir von einem Spieler überzeugt sind, dass er den FC Bayern wirklich stark verbessern würde, dann würden wir versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen."

Der Poker ist längst eröffnet - da nimmt man nicht einmal Rücksicht auf die eigenen Spieler.