Wenige Tage vor Champions League-Finale: Geht Inter-Coach Inzaghi nach Saudi-Arabien?

Aktualisiert
Simone Inzaghi bereitet Inter Mailand derzeit auf die wichtigen Endspiele in Liga und Champions League vor.
Simone Inzaghi bereitet Inter Mailand derzeit auf die wichtigen Endspiele in Liga und Champions League vor.MARCO LUZZANI / GETTY IMAGES EUROPE / Getty Images via AFP
Während Inter Mailand sich auf das wichtigste Spiel der Saison vorbereitet – das Finale der Champions League am 31. Mai – kochen die Spekulationen um die Zukunft von Trainer Simone Inzaghi hoch. Im Zentrum der Gerüchte steht ein möglicher Sensationswechsel nach Saudi-Arabien. Der saudische Spitzenklub Al Hilal soll mit einem lukrativen Angebot um den 48-jährigen Italiener buhlen – und die Verlockung scheint groß.

Nach dem emotionalen Triumph gegen den FC Barcelona im Halbfinale wurde Inzaghi in ganz Italien gefeiert. Doch der Alltag des Fußballgeschäfts kennt keine Gnade: Das enttäuschende Unentschieden gegen Lazio Rom, das Inter im Titelrennen entscheidend zurückwarf, brachte bereits erste kritische Stimmen zurück. Erinnerungen an das verlorene Scudetto-Duell gegen die AC Mailand im Jahr 2022 werden wach, als Inzaghi ebenfalls in der entscheidenden Saisonphase ins Straucheln geriet.

Simone Inzaghi: Champions-League-Finale als Scheideweg

Das Duell in München könnte zum Wendepunkt für Inzaghis Karriere werden – sportlich wie beruflich. Denn während er um Europas Krone kämpft, kursieren in den Medien hartnäckig Gerüchte über einen Wechsel zu Al Hilal. Laut arabischen Quellen soll sich Inzaghi Ende April im Mailänder Hotel „Four Seasons“ persönlich mit Al-Hilal-Präsident Fahad Bin Saad Bin Nafel getroffen haben. Der Klub aus Riad soll dem Inter-Coach ein Jahresgehalt von über 20 Millionen Euro angeboten haben – ein Paket, das in der Branche als „unmöglich abzulehnen“ gilt.

Vor dem Spiel am Samstag bestätigte der Italiener indirekt die Berichte: "Ich habe Angebote aus Italien, dem Ausland und Saudi-Arabien. Jetzt konzentrieren wir uns auf Samstag. Am Tag danach werden wir, wie wir es immer getan haben, mit den Klubbesitzern reden und zwar mit einem einzigen Ziel: Inters Erfolg", sagte Inzaghi laut Gazzetta dello Sport.

Inzaghi wolle klare Bedingungen stellen, um in die fünfte Saison mit den Nerazzurri zu starten, hieß es weiter. So fordert er angeblich eine Vertragsverlängerung bis 2028 und eine Gehaltserhöhung von fünf auf 6,5 Millionen Euro plus Boni, zudem höhere Investitionen in neue Spieler.

"Ich bin zuversichtlich. Die Beziehung zu Inzaghi ist optimal, für mich ist die Erfolgsschiene bei Inter mit ihm noch nicht zu Ende. Ich hoffe, dass wir zusammen weitermachen können", sagte Präsident Giuseppe Marotta. Inter Mailand steht seit einem Jahr im Besitz des US-Investmentfonds Oaktree. Dieser hatte den Traditionsklubs vom chinesischen Unternehmen Suning übernommen.

Inzaghi bis 2026 bei Inter unter Vertrag

Laut „Sky Sport“ hat Inzaghi das Angebot aus Saudi-Arabien bislang abgelehnt und alle Gespräche über seine berufliche Zukunft auf die Zeit nach dem Champions-League-Finale verschoben. Dennoch sieht sich Al Hilal offenbar bereits nach Alternativen um: Die Namen Marco Silva und Nuno Espírito Santo kursieren als mögliche Nachfolger für Jorge Jesus, dessen Abschied aus Riad als sicher gilt.

Inzaghi selbst steht noch bis 2026 bei Inter unter Vertrag. Zwar wurde in der Vergangenheit über eine vorzeitige Verlängerung gesprochen, jedoch ohne konkrete Fortschritte – auch, weil Inter mitten in der heißen Saisonphase sowohl national als auch europäisch keine Ablenkungen zulassen wollte.

In diesen „Wochen der Leidenschaft“, wie italienische Medien die aktuelle Lage beschreiben, steht Simone Inzaghi unter enormem Druck. Vom gefeierten Taktikfuchs zum möglichen Sündenbock – der Weg ist kurz, zumal der nationale Meistertitel durch unglückliche Punktverluste ins Wanken geraten ist. Das Finale gegen einen europäischen Spitzengegner könnte daher nicht nur über Inter Mailands Saisonbilanz, sondern auch über Inzaghis nächste Karriereetappe entscheiden.

Zum Match-Center: Paris Saint-Germain vs. Inter Mailand