Im Vergleich zum Hinspiel, in dem der BVB vor allem in der zweiten Hälfte keinen Zugriff hatte, stellte Trainer Niko Kovac auf eine Dreierkette um. Yan Couto und Daniel Svensson besetzten die Schienen neu, außerdem starteten Niklas Süle, Pascal Groß und Maximilian Beier. Barcelonas deutscher Coach Hansi Flick änderte seine Startelf im Vergleich zum 4:0 vor einer Woche auf drei Positionen: Gerard Martín, Ronald Araujo und Gavi ersetzten Alejandro Balde, Iñigo Martínez und Pedri.
Vor dem Spiel kündigte BVB-Trainer Niko Kovac an, mit einer starken Leistung das Stadion "anzünden" zu wollen - und genau das gelang. Bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen vergab Serhou Guirassy zwei Top-Gelegenheiten (5., 7.), in der 10. Minute entschied der italienische Unparteiische Maurizio Mariani nach einem Foul von Wojciech Szczesny an Pascal Groß auf Elfmeter. Serhou Guirassy verwandelte souverän zum 1:0 (11.) - und stieg mit elf Toren zum historisch besten BVB-Torjäger in einer Champions League-Saison auf.

Die hochstehende Abwehrkette der Gäste wirkte in der Anfangsphase ein ums andere Mal desorientiert, einem Tor von Pascal Groß wurde aufgrund von einer vorausgegangenen Abseitsposition allerdings zurecht die Anerkennung verwehrt (16.). Auch in der Folgezeit blieb der Bundesligist die bessere Mannschaft, doch sowohl Ramy Bensebaini (20.) als auch Maximilian Beier (29.) scheiterten per Kopf an Barca-Schlussmann Szczesny. Auch wenn die großen Chancen mit Ablauf der ersten 45 Minuten weniger wurden, so hätte die Borussia das zweite Tor verdient gehabt.
Auch nach der Pause änderte sich das Bild zunächst nicht. Erst scheiterte Karim Adeyemi nach schönem Dribbling an Szczesny (47.), nur wenige Sekunden später kam auch Pascal Groß aus spitzem Winkel nicht am Polen vorbei (48.). Doch Dortmund legte nach - und belohnte sich. Nach einer Ecke von der rechten Seite und einer erneuten Hereingabe von Bensebaini köpfte Guirassy aus kurzer Distanz ein (49.). Spätestens jetzt war das Stadion endgültig "angezündet".
Unglückliches Bensebaini-Eigentor
Doch nur wenige Minuten später schlug das Feuer in Eiseskälte um. Nach einer eigentlich ungefährlichen Flanke von Fermin Lopez verlängerte der starke Ramy Bensebaini den Ball unglücklich, aber unhaltbar ins eigene Tor (54.). Ein Wirkungstreffer, aber noch nicht das Ende: 15 Minuten vor Schluss servierte der auffällige Einwechselspieler Julien Duranville von rechts, Guirassy schnürte in Top-Stürmer-Manier den Dreierpack (76.).
Ein Hauch von Malaga wehte durch das Westfalenstadion, doch die Zeit für eine ähnlich historische Aufholjagd wie im Jahr 2013 reichte nicht mehr.
Während Barcelona im Halbfinale nun entweder auf den FC Bayern oder auf Inter Mailand trifft, geht es für den BVB am Sonntag in der Bundesliga mit einem wichtigen Spiel gegen Borussia Mönchengladbach weiter. Dann werden die Borussen nach dem letzten Strohhalm greifen, auch in der kommenden Saison in der Königsklasse spielen zu dürfen.
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