Die Maßnahmen gehen über ein einfaches Aussortieren hinaus: Die betroffenen Spieler dürfen die Trainingsanlagen erst nach dem Mittagessen der ersten Mannschaft nutzen, und selbst dann nur eingeschränkt. Auch Parkplätze bleiben ihnen verwehrt, und lediglich ein Physiotherapeut steht ihnen zur Verfügung. Diese Beschlüsse, die offenbar auf eine Abschreckungstaktik hinauslaufen, stammen noch aus der Ära des früheren Sportdirektors Sven Mislintat. Dieser hatte im Sommer 2023 zwölf Spieler für 120 Millionen Euro verpflichtet – ein kostspieliges Experiment, das sich bisher kaum ausgezahlt hat.
Neuer Ajax-Trainer Heitinga früh in der Kritik
Besonders im Fokus steht Carlos Forbs, der 2023 für 14 Millionen Euro von Manchester City kam. Trotz einer starken U21-Saison in England und hoher Erwartungen konnte sich der Flügelspieler bei Ajax nie durchsetzen. Nach einer unauffälligen Leihe zu Wolverhampton und einer schwachen Saison in Amsterdam scheint seine Zeit im Klub endgültig abgelaufen. Die Ajax-Führung hofft nun auf eine Ablösesumme, die wenigstens einen Teil der Investition zurückbringt – vor allem, da mit Raul Moro bereits ein potenzieller Nachfolger im Anflug ist.
Die Art und Weise, wie Ajax den Umbau seines Kaders betreibt, wirft Fragen auf. Während ein sportlicher Neuanfang nachvollziehbar ist, stößt der Umgang mit Spielern – vor allem jungen Talenten wie Forbs – auf breite Kritik. Das einst für seine Nachwuchsförderung geschätzte Ajax droht, seinen Ruf durch solche Methoden zu beschädigen. Der neue Trainer John Heitinga steht nun vor der Herausforderung, aus einem fragmentierten Kader wieder eine funktionierende Einheit zu formen – ohne dass das Klima intern weiter vergiftet wird.