Mammutaufgabe Inter: RB Leipzig steht "mit dem Rücken zur Wand"

Kevin Kampl (l.) und Marco Rose (M.).
Kevin Kampl (l.) und Marco Rose (M.).Harry Langer/DeFodi Images/Shutt / Shutterstock Editorial / Profimedia
Am Dienstag (21 Uhr/DAZN) gastiert RB Leipzig beim italienischen Meister Inter Mailand. Die Sachsen mächtig unter Zugzwang, denn in der UEFA Champions hat man noch keinen einzigen Punkt geholt. Dementsprechend stellt man sich in der Messestadt bereits auf "stürmische Zeiten" ein.

Die Turbulenzen bei RB Leipzig beschäftigten Marco Rose auch auf dem Flug nach Mailand. Der Druck ist immens. In der UEFA Champions League droht das frühe Aus, an den ersten vier Spieltagen kassierte RB ebenso viele Niederlagen.

Jüngst kassierte man auch in der Bundesliga einen herben Rückschlag. Die sonst so starke Defensive wirkte bei der 4:3-Niederlage in Hoffenheim am Samstag völlig desorientiert. Mehrfach lag man in Führung, mehrfach wurde diese leichtfertig verspielt. 

Trainer Rose stellte sich bereits auf "stürmische Zeiten" ein, auch Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer machte vor dem Spiel gegen den italienischen Meister Inter deutlich, dass die Lage ernst ist. "Wir stehen in Mailand mit dem Rücken zur Wand", sagte der 40-Jährige unmissverständlich: "Reden nutzt nichts mehr."

Leipzig muss nach vier sieglosen Pflichtspielen hintereinander endlich wieder punkten – und das idealerweise schon am Dienstag im Stadio Giuseppe Meazza (21 Uhr/LIVE in der Flashscore-Audioreportage).

Match-Center: Inter vs. Leipzig

"Ergebnisse müssen her"

Nach der misslungenen Generalprobe in Sinsheim (3:4) stellte Rose fest: "Wir haben ein Ergebnis- und ein Leistungsproblem." Bei seinen Spielern vermisste der 48-Jährige "Feuer und Schärfe" – und nahm sich auch selbst in die Kritik: "Den Schuh muss ich mir anziehen."

In der Champions League darf sich Leipzig keinen Ausrutscher mehr leisten. In der Königsklasse ist man noch immer punktelos. Ein Schicksal, das man sich mit Roter Stern Belgrad, Sturm Graz, Slovan Bratislava und den Young Boys – also Vereinen völlig anderer Größenordnung. 

Um die Playoffs zu erreichen, muss man zumindest noch Platz 24 erreichen. Kapitän Willi Orban brachte es auf den Punkt: "Ergebnisse müssen her."

RB wartet seit vier Pflichtspielen auf einen Sieg.
RB wartet seit vier Pflichtspielen auf einen Sieg.Flashscore

Inter ist der klare Favorit

Und Christoph Baumgartner stellte ernüchtert fest: "Es wird jetzt sehr schwer für uns, weiterzukommen." Der Österreicher ging mit der eigenen Mannschaft hart ins Gericht: "Wir haben jetzt dreimal geführt und trotzdem jedes Mal verloren. Man kann nicht solche Fehler machen, die wir uns in der Champions League erlaubt haben und damit davonkommen."

Bei Atletico Madrid (1:2) und gegen Juventus Turin (2:3) verspielte RB einen Sieg in der Schlussphase, auch gegen den FC Liverpool (0:1) war Roses Team glücklos. Zuletzt schockte Celtic Glasgow die Leipziger (1:3).

Die brenzlige Situation könnte aber auch zur großen Chance werden. Denn vielleicht kann RB "ein Stück weit" frei aufspielen, wie es Orban formuliert: "Denn im Grunde haben wir nichts zu verlieren."

Unabhängig davon ist Inter am Dienstagabend der klare Favorit. Neun Pflichtspiele haben die Nerazzurri in dieser Saison zuhause absolviert – dabei setzte es nur eine Niederlage. Am Samstag fügte der italienische Meister Hellas Veronas eine 5:0-Pleite zu. Seit elf Partien ist die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi mittlerweile ungeschlagen.

Inter: Die jüngsten Ergebnisse.
Inter: Die jüngsten Ergebnisse.Flashscore

Dass Lukas Klostermann aufgrund "muskulärer Beschwerden" nicht zur Verfügung steht, erleichtert die Aufgabe keineswegs. Denn die Verletzenliste bei RB ist ohnehin deutlich zu lang. Mit Xavi Simons, David Raum (beide Sprunggelenk), Xaver Schlager (Kreuzbandriss), Eljif Elmas (Muskelfaserriss) und Yussuf Poulsen (Oberschenkel) fehlen zahlreiche potenzielle Stammspieler.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Inter (3-5-2): Sommer - Pavard, de Vrij, Bisseck - Dumfries, Mkhitaryan, Barella, Calhanoglu, Dimarco - Thuram, Martinez

Leipzig (4-2-2-2): Gulacsi - Geertruida, Orban, Lukeba, Henrichs - Vermeeren, Haidara - Baumgartner, Nusa - Openda, Sesko

Schiedsrichter: Joao Pinheiro (Portugal)