Magischer Yamal, überragender Dumfries: Spektakuläres Remis zwischen Barca und Inter

Barcelona und Inter Mailand haben sich in einem wilden Champions League-Spiel Unentschieden getrennt.
Barcelona und Inter Mailand haben sich in einem wilden Champions League-Spiel Unentschieden getrennt.CARL RECINE/Getty Images via AFP
Offene Visiere, sechs Tore und einen überragenden Niederländer: Das Champions League-Halbfinal-Hinspiel zwischen dem FC Barcelona und Inter Mailand am Mittwochabend hatte fast alles zu bieten, nur eines nicht: einen Sieger.

Beim FC Barcelona standen die gleichen elf Spieler auf dem Platz, die bereits am Wochenende im erfolgreichen Pokalfinale gegen Real Madrid beginnen durften. Auch Youngster Lamine Yamal war dabei, obwohl er das Aufwärmen vor dem Spiel frühzeitig beenden musste.

Auf der anderen Seite rückte der Ex-Bundesligaprofi Marcus Thuram bei Inter als eine von fünf Änderungen wieder in die Sturmspitze. Marko Arnautovic, der bei der Liga-Niederlage gegen die Roma noch starten durfte, musste dafür auf die Bank.

Blitzstart für Inter

Wie auch im ersten Halbfinale am Dienstag brauchte die Partie im Olympiastadion von Barcelona keine Anlaufzeit. Und das lag in erster Linie an sehr forschen Gästen aus Mailand: Nach nicht einmal einer Minute verwertete Thuram eine Hereingabe von der rechten Seite sehenswert mit der Hacke - die überraschende Führung für die Italiener (1.).

In Sachen Ballbesitz dominierte Barcelona wenig überraschend die Anfangsphase, doch die entscheidenden Hiebe setzte zunächst weiter der Gast. Nach einer Ecke und einem gewonnenen Kopfballduell von Francesco Acerbi jagte Denzel Dumfries den Ball mit einem angedeuteten Seitfallzieher zum 0:2 in die Maschen (21.).

Denzel Dumfries trifft zum 2:0 für Inter in Barcelona.
Denzel Dumfries trifft zum 2:0 für Inter in Barcelona.DAVID RAMOS/Getty Images via AFP

Barca, das bereits am Wochenende gegen Erzrivale Madrid einen Rückstand zu einem Sieg gedreht hatte, zeigte sich wenig geschockt. Wunderkind Yamal schnappte sich kurzerhand auf der rechten Seite den Ball, tanzte den Ex-Dortmunder Henrikh Mkhitaryan aus und schlenzte den Ball sehenswert in die lange Ecke (24.).

In der Folgezeit kam Inter nicht mehr aus der eigenen Hälfte und verteidigte leidenschaftlich, doch noch vor der Pause fiel der Ausgleich: Nach einer tollen Kombination über Raphinha musste Ferran Torres den Ball aus wenigen Metern nur noch über die Linie drücken (38.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit mussten die Gäste aus Italien zunächst einen Rückschlag verkraften, denn der bereits im ersten Durchgang angeschlagene Kapitän Lautaro Martinez konnte nicht wieder auf den Platz zurückkehren. Für ihn kam Mehdi Taremi.

Doch Inter zeigte sich verbessert und präsentierte sich in den ersten 15 Minuten von Halbzeit zwei aktiver. Die Belohnung kam erneut nach einem Standard, als der überragende Dumfries den Ball über Barca-Keeper Wojciech Szczesny hinweg ins Netz köpfte (64.).

Barcelona antwortet erneut prompt

Doch wie gewohnt hatte der La Liga-Tabellenführer eine direkte Antwort parat: Ein mächtiger Distanzschuss von Raphinha krachte an die Unterkante der Latte, von dort an Rücken des unglücklichen Yann Sommer und dann über die Linie (65.). 25 Minuten vor dem Ende war das Spiel wieder offen.

Die letzte Kette des FC Barcelona stand weiter kompromisslos hoch, was den Italienern zahlreiche Konterchancen bot. Die beste verwertete der Ex-Dortmunder Mkhitaryan in der 75. Minute, stand dabei allerdings mit der Fußspitze im Abseits. Auf der anderen Seite landete eine verunglückte Flanke von Yamal an der Latte (87.). So blieb es bei einem denkwürdigen 3:3.

Bevor am kommenden Dienstag im Rückspiel im San Siro der Finalteilnehmer entschieden wird, stehen für beide Teams noch Aufgaben in der Liga an. Der FC Barcelona will am Samstag beim Schlusslicht Real Valladolid die Tabellenführung festigen, Inter gleichzeitig gegen Hellas Verona an Spitzenreiter Napoli heranrücken.

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