Leverkusen gewarnt: Wie die PSG-Youngsters unter Luis Enrique Europa erobern

Mbaye (l.) und Mayulu (m.) am 2. Spieltag der Champions-League-Phase zwischen Barcelona und PSG.
Mbaye (l.) und Mayulu (m.) am 2. Spieltag der Champions-League-Phase zwischen Barcelona und PSG.Photo par MATTHIEU MIRVILLE / MATTHIEU MIRVILLE / DPPI VIA AFP

Am Dienstag (21 Uhr/LIVE in der Flashscore Audio-Reportage und auf Amazon Prime) trifft PSG in Deutschland auf Bayer Leverkusen und will nach dem Sieg in Barcelona (1:2) den nächsten Schritt in Richtung direkte Achtelfinal-Qualifikation gehen. Auch dann wird es unter Luis Enrique wieder zu einer äußerst jungen Startelf kommen. Eine Seltenheit im Fußball, die Flashscore beleuchtet.

Es kommt nämlich nicht oft vor, dass ein amtierender Champions-League-Sieger in der darauffolgenden Saison mit der jüngsten Mannschaft in der Königsklasse antritt. Genau das ist bei Paris Saint-Germain der Fall: Mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren und 247 Tagen hat PSG aktuell die jüngste Mannschaft in der UEFA Champions League. Damit liegt der Hauptstadtklub noch vor Chelsea FC (23 Jahre/274 Tage), Club Brugge KV (24 Jahre/25 Tage), AS Monaco (24 Jahre/54 Tage) und Eintracht Frankfurt (24 Jahre/188 Tage).

Jugendstrategie als Klubpolitik

Dass Paris auf so viele junge Spieler setzt, ist kein Zufall. Verletzungen wie jene von Topstar Ousmane Dembélé senken zwar den Altersschnitt, doch entscheidend ist auch die bewusste Strategie des Trainers Luis Enrique. Der Spanier gibt Talenten gezielt den Vorzug vor erfahrenen Spielern: So standen Senny Mayulu (19 Jahre alt) und Ibrahim Mbaye (17) gegen Atalanta beziehungsweise Barcelona in der Startelf – vor Lee Kang-in oder Gonçalo Ramos.

Diese Entscheidungen sind Teil einer klaren Vereinsphilosophie. PSG will die eigene Akademie stärker einbinden. Luis Enrique bringt diese Idee aus seiner Zeit in Spanien mit, und Sportberater Luis Campos betont schon lange: Ein Spitzenklub braucht eine nachhaltige Jugendarbeit, auf die er im Ernstfall bauen kann.

Bereits im Dezember 2024 trafen Enrique und Campos die Trainer des Nachwuchsbereichs, um Erwartungen und Spielphilosophie abzustimmen. Das Ziel: Mehr Eigengewächse in die Profimannschaft integrieren.

Historisch junges Team

Neun Monate später steht die Entwicklung schwarz auf weiß: Gegen Atalanta stellte Enrique mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren und 98 Tagen die zweitjüngste Startelf eines Titelverteidigers in der Champions-League-Geschichte – nur FC Barcelona war 2011/12 noch minimal jünger (23 Jahre/93 Tage). PSG ist derzeit zudem die zweitjüngste Mannschaft Europas in puncto Startelfdurchschnitt (23 Jahre/293 Tage) und sammelte bereits 1.378 Einsatzminuten von Spielern unter 20 Jahren.

Ein Paradebeispiel ist Senny Mayulu. Der 19-Jährige erzielte in dieser Saison bereits ein Tor in der Ligue 1 gegen Straßburg und machte mit seinem Treffer in der Vorsaison im Champions-League-Finale europaweit auf sich aufmerksam. Auch Ibrahim Mbaye sorgte gegen Atalanta für Schlagzeilen: Er ist der drittjüngste Spieler in einer Startelf der Champions-League-Geschichte. Weitere Talente wie Quentin Ndjantou (18) oder Mathis Jangeal (17) bekamen ebenfalls erste Einsatzzeiten.

Chancen – und Risiken

Die Nachwuchsoffensive ist ein deutliches Signal: Noch nie standen die Türen für Akademiespieler bei PSG unter der Führung von Qatar Sports Investments so weit offen. Doch die Vergangenheit mahnt zur Vorsicht. Viele PSG-Talente konnten sich trotz Potenzial nicht durchsetzen und verließen den Klub – Namen wie Mike Maignan, Kingsley Coman oder Christopher Nkunku sind prominente Beispiele.

Ob die aktuelle Generation rund um Mayulu und Mbaye den Durchbruch schafft, wird sich erst zeigen. Ein positives Vorbild ist Warren Zaïre-Emery, der sich inzwischen fest in der ersten Elf etabliert hat.

Am Dienstag gegen Bayer 04 Leverkusen dürfte Luis Enrique erneut auf eine junge Startelf setzen – inklusive Mayulu und Mbaye. Für die Talente eine weitere Bühne, um zu beweisen, dass die Zukunft des Klubs tatsächlich aus dem eigenen Nachwuchs kommen kann.

TOP 10 der jüngsten Spieler in der Königsklasse 2025/2026

1- Rio Ngumoha (Liverpool - Atlético de Madrid / 17 Jahre, 19 Tage)

2- Dastan Satpaev (Sporting CP - Kairat / 17 Jahre, 37 Tage)

3- Honest Ahanor (Paris Saint-Germain - Atalanta / 17 Jahre, 206 Tage)

4- Jorthy Mokio (Marseille - Ajax / 17 Jahre, 214 Tage)

5- Lennart Karl (Pafos - Bayern München / 17 Jahre, 220 Tage)

6- Ibrahim Mbaye (PSG - Atalanta / 17 Jahre, 236 Tage)

7- Franco Mastantuono (Real Madrid - Marseille / 18 Jahre, 33 Tage)

8- Axel Tape (Bayer Leverkusen - PSV / 18 Jahre, 52 Tage)

9- Quentin Ndjantou (Barcelona - PSG / 18 Jahre, 70 Tage)

10- Lamine Yamal (Barcelona - PSG / 18 Jahre, 80 Tage)