"Hoffenheim" oder Topfavorit? Bayern in der Königsklasse "heiß wie nie"

Der FC Bayern eröffnet die neue Champions-League-Saison am Mittwoch gegen den FC Chelsea.
Der FC Bayern eröffnet die neue Champions-League-Saison am Mittwoch gegen den FC Chelsea.FRANK HOERMANN/SVEN SIMON / dpa Picture-Alliance via AFP
Für Matthias Sammer ist der FC Bayern einer der "Topfavoriten" auf den Henkelpott - für Uli Hoeneß sind die Münchner dagegen nur die "TSG Hoffenheim" im Konzert der ganz Großen. Angesichts der finanziellen Übermacht des europäischen Fußball-Adels hält sich der Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters vor dem Start der Königsklasse ausnahmsweise mit allzu forschen Sprüchen zurück.

Er freue sich, "weil wir so wie Hoffenheim in die Champions-League-Saison gehen. Keiner rechnet mit uns", sagte Ehrenpräsident Hoeneß ungewohnt bescheiden, machte vor dem Auftakt-Kracher gegen Klub-Weltmeister FC Chelsea am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN und Flashscore-Audioreportage) aber klar: "Wir werden so heiß sein wie nie."

Das Traumziel der Bayern ist diesmal die Puskas Arena in Budapest, wo am 30. Mai 2026 das Finale steigt. Doch der Weg ist lang und schwer. Schon in der unwägbaren Ligaphase mit acht Spielen warten neben Chelsea der Titelverteidiger Paris Saint-Germain und der FC Arsenal. Ein Umweg ins Achtelfinale über die erste K.o.-Runde wie in der vergangenen Saison soll unbedingt vermieden werden.

Kane: Können in der Allianz Arena "jeden schlagen"

"Es ist wichtig, unter den Top-Acht zu sein, weil diese zusätzlichen Play-off-Spiele einen großen Unterschied für die Saison machen", betonte Harry Kane. Deshalb brauche man, rechnete der Torjäger vor, "sechs Siege oder fünf mit einigen Unentschieden. Das ist der Grund, warum es wichtig ist, gleich gut zu beginnen." Heißt: Ein Sieg gegen den Weltmeister ist fast Pflicht.

Die Münchner gehen nach einem bislang gelungenen Saisonstart mit breiter Brust in den Gipfel. "Sie wissen, dass wir hier in der Allianz Arena jeden schlagen können und es jedem schwer machen können", sagte Kane bestimmt.

Dennoch: Für die Bayern wird sich erstmals zeigen, ob der (Luxus-)Kader, über den seit Wochen diskutiert wird, den ganz hohen Ansprüchen genügt. Er sei "sehr gespannt", sagte Sportvorstand Max Eberl vor dem ultimativen Härtetest: "Es wird ein großes Spiel. Hochkarätig."

Besonders für Nicolas Jackson, den die Münchner am letzten Tag der Transferperiode von Chelsea ausgeliehen hatten. Er freue sich sehr, die alten Kumpels so schnell wiederzusehen, sagte der 24-Jährige: "Aber wir wollen ein gutes Spiel abliefern und gewinnen."

Sammer sieht Bayern als "Top-Favoriten"

Wie das gelingen soll? "Das schaffen wir nur", unterstrich Eberl, "wenn wir wirklich aktiv im Spiel sind. Wir müssen auch mal Sprints machen, wo wir den Ball nicht bekommen. Die Lust, verteidigen zu wollen, wird entscheidend sein." Chelsea sei im Finale der Klub-WM gegen PSG (3:0) bärenstark gewesen, "und ich glaube, dass sie nicht schlechter geworden sind - im Gegenteil". Trotzdem habe der FC Bayern "immer Möglichkeiten, sie zu bespielen, sie auszuspielen. Das müssen wir schaffen."

Geht es nach Experte Sammer (Prime Video), werden die Bayern das hinbekommen. "Für mich sind es vier, fünf Top-Favoriten in dieser Runde und dazu gehört Bayern München. PSG ist Champions-League-Sieger geworden, aber die hatten keine größere Qualität als zum jetzigen Zeitpunkt der FC Bayern", sagte er.

Auch Mats Hummels, Weltmeister von 2014, rechnet fest mit seinem Ex-Klub. Bayern gehöre zwar nicht "zu den ein, zwei Top-Favoriten, aber sie kommen direkt dahinter. Sie sind deswegen absoluter Anwärter auf den Sieg." Außerdem, so Hummels, sei der deutsche Rekordmeister gerade in der Champions League "immer zur Stelle. Vor allem in den frühen Runden, in der Gruppenphase und in den Achtelfinals lassen die Bayern gefühlt nichts anbrennen. Und ab dann ist eh alles möglich."

Zum Match-Center: FC Bayern vs. FC Chelsea