Haaland stoppen, City schocken: Leverkusen ist bereit fürs Topspiel-Triple

Leverkusens letzte Spiele sprechen für gute Chancen gegen ManCity.
Leverkusens letzte Spiele sprechen für gute Chancen gegen ManCity. Inaki Esnaola / Gonzales Photo / Profimedia

Reicht es, Erling Haaland zu bremsen? Die Leverkusener können in Manchester beweisen, wie weit sie wirklich sind.

Die Erfolgsformel für Bayer Leverkusen könnte simpler kaum sein. Eigentlich müssen die Rheinländer lediglich die Tormaschine Erling Haaland stoppen, dann sollte einem Coup bei Manchester City nichts mehr im Wege stehen. Denn: Wenn der unersättliche Haaland nicht trifft, verlieren die scheinbar übermächtigen Stars von Pep Guardiola in dieser Saison immer. Dreimal war das in den vergangenen drei Monaten der Fall. Soweit die Theorie.

"Den Schlüsselspieler einer Mannschaft aus dem Spiel zu nehmen, ist häufig kein schlechtes Rezept", sagte Sportchef Simon Rolfes mit einem Augenzwinkern: "Wenn wir ihn kontrollieren, erhöht das unsere Chance, keine Tore zu bekommen."

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Und obwohl City erst am Wochenende einen weiteren Beleg für die Abhängigkeit von Haalands Urgewalt geliefert hatte, wissen sie in Leverkusen genau, dass es wohl schon ein bisschen mehr brauchen wird. Doch Bayer fühlt sich gerüstet für den ersten Teil des Topspiel-Triples. "Das sind geile Spiele", schwärmte Offensivspieler Malik Tillman vor dem Auftakt in Manchester in der Champions League am Dienstag (21.00 Uhr/DAZN): "Jeder lebt für solche Spiele."

Erst wartet der Titelträger von 2023, dann der Doppelpack gegen Borussia Dortmund in der Bundesliga und im DFB-Pokal. Er habe das Gefühl, "dass wir bereit sind", betonte Jonas Hofmann vor einer Woche der Wahrheit, die zeigen wird, wie weit die Werkself unter ihrem neuen Trainer Kasper Hjulmand wirklich ist.

Rolfes fordert "mutige" Auftritte

In der Liga läuft's, dazu holte Bayer bei Benfica Lissabon (1:0) einen "sehr wichtigen" Sieg, wie Tillman im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger betonte, "nicht nur tabellarisch" in der Königsklasse, "sondern auch für die Stimmung". Gegen Europas Elite hatte Leverkusen zuletzt jedoch mächtig Lehrgeld gezahlt (2:7 gegen Paris, 0:3 beim FC Bayern). Das Learning daraus sei, "dass wir mutiger auftreten müssen", sagte Rolfes.

Wie schmerzhaft Abende im Etihad Stadium jedoch enden können, erlebte jüngst der BVB (1:4). Haaland erzielte gegen seinen Ex-Klub eines seiner fünf Champions-League-Tore, natürlich. Aber: Nach 14 Treffern in zwölf Premier-League-Partien offenbarte der Norweger am Wochenende Ladehemmung. Prompt verlor City im Titelrennen bei Newcastle United (1:2) an Boden, prompt lagen bei Guardiola die Nerven blank. Der Starcoach stürzte sich auf die Gegner, den Schiedsrichter und sogar einen Kameramann.

Bekommt Bayer nun den Frust der Engländer ab? Leverkusen benötigt nach dem Stotterstart in der Königsklasse jedenfalls jeden Punkt. Dass sie im Rheinland trotz des XXL-Umbruchs und der Blitztrennung von Erik ten Hag wieder mit einer breiteren Brust auftreten, liegt nicht zuletzt an Hjulmand. Der Däne halte es "relativ einfach", er wisse durch seine Erfahrung, "wie er die Spieler zu händeln hat", erklärte Hofmann: "Ich finde, das harmoniert gerade alles sehr gut. Er gibt uns das mit, was wir umsetzen müssen." Auch die mögliche Erfolgsformel?