Der 23-Jährige, im Sommer für 75 Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtet, kam schneller als gedacht zu seiner Bewährungsprobe. Eigentlich war geplant, dass Yoane Wissa in den ersten Wochen die Verantwortung im Sturm trägt.
Doch eine Knieverletzung des Kongolesen zwang Eddie Howe, den 1,98 Meter großen Neuzugang sofort ins kalte Wasser zu werfen. Woltemade zahlte das Vertrauen prompt zurück: Mit seinem Kopfballtor gegen die Wolverhampton Wanderers sicherte er Newcastle den ersten Saisonsieg und setzte ein erstes Ausrufezeichen.
Woltemade muss Newcastle-Offensive schultern
Dabei ist Woltemade kein typischer Zielspieler. „Er bricht mit den Konventionen“, schwärmen Insider in Newcastle. Trotz seiner Statur ist er nicht der wuchtige Strafraumtank, sondern überzeugt durch Technik, Übersicht und feine Ablagen mit dem Rücken zum Tor. Gegen die Wolves bereitete er Chancen für Murphy, Joelinton und Barnes vor. Ein Vorgeschmack auf die Vielseitigkeit, die Trainer Howe in ihm sieht.
Dennoch lastet nun mehr Druck auf den Schultern des Deutschen, als es seinem Entwicklungsstand guttun könnte. Anthony Gordon kehrt zwar zurück, doch neben weiteren Ausfällen in Offensivreihe und Mittelfeld wird deutlich: Newcastle erwartet von „Big Nick“ mehr als nur Ansätze.
Sollte er gegen Barcelona treffen, wäre der Hype wohl kaum zu bremsen und die Erinnerungen an Faustino Asprillas legendären Auftritt beim 3:2-Sieg über die Katalanen im Jahr 1997 würden wieder aufleben.
Barcelona reist als Favorit nach Tyneside. Die Mannschaft von Hansi Flick, der nach einem UEFA-Einspruch doch von der Bank aus coachen darf, hat in La Liga einen guten Start hingelegt. Ein Auswärtssieg bei Levante (3:2), ein klarer Erfolg gegen Mallorca (3:0), das Remis beim unbequemen Rayo Vallecano und zuletzt eine 6:0-Gala gegen Valencia – die Blaugrana sind eingespielt und offensiv variabel.
Barca-Duell als Bonusspiel
Allerdings müssen sie aller Voraussicht nach auf ihr immer noch angeschlagenes Supertalent Lamine Yamal verzichten. Stattdessen ruhen die Hoffnungen auf Lewandowski, Raphinha, Fermin López und Co.
Für Newcastle ist klar: Der Heimauftritt im brodelnden St. James’ Park ist ein Bonusspiel. Das neue Champions-League-Format verschafft Luft: entscheidend für das Weiterkommen werden eher die Duelle mit Bilbao, Benfica oder PSV. Dennoch träumt man von einer Wiederholung historischer Abende, getragen von der Euphorie auf den Rängen und einem Stürmer, der schon jetzt Kultstatus erlangt hat.
Nick Woltemade selbst bleibt dabei gelassen. „Ich will meinen Auftritt genießen“, sagte er vor seinem Heimdebüt. Auf dem Rasen könnte er jedoch schnell zum Gesicht eines neuen europäischen Traums werden.
Zum Match-Center: Newcastle United vs. FC Barcelona