Es stand Topspiel vor dem Spiel drauf – und es steckte sehr viel Topspiel über 90 Minuten der ersten Begegnung des 30. Spieltags der Fußball ADMIRAL Bundesliga drin.
Die Partie war von Beginn an ein Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften mit offenem Visier agierten. Dabei waren es gerade die Roten Bullen, die aufgrund er Tabellenkonstellation ihr Heil in der Offensive suchten. Sturm spielte ebenfalls nach vorne, vermehrt lauerten die Schwoazn aber auf Kontergelegenheiten – die sich in Folge der Salzburger Spielfreude auch ergaben.
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Böving jubelt über Doppelschlag
So konnten die Steirer auch die ersten beiden Stiche der Begegnung setzen. William Böving (18.) nutzt bei einem Angriff den Begleitschutz von Aleksa Terzic, der einen Abschluss des Dänen unhaltbar für Torhüter Alexander Schlager ins kurze Eck abfälscht. Der Treffer wurde zunächst Böving gutgeschrieben, die Liga korrigierte aber schnell auf ein Eigentor Terzics.
Doch Böving musste nicht lange warten, bis er schließlich doch auf der Anzeigetafel geführt wurde. Wieder konterte Sturm, wieder war ein abgefälschter Schuss ausschlaggebend für die Torentstehung. Tomi Horvat stürmte nach Ballgewinn von Otar Kiteishvili unbedrängt Richtung Salzburgs Sechzehner, ehe er aus zentraler Position abschloss. Der abgeblockte Schuss landete vor den Füßen von Böving (20), der unbedrängt auf 2:0 erhöhte.
Doch die Salzburger zeigten sich trotz des Doppelschlags unbeeindruckt und hatten nur wenig später die Chance zum Anschlusstreffer, nach einem Stanglpass von Oscar Gloukh schob Yorbe Vertessen (22.) die Wuchtl per Direktabnahme nur knapp am Pfosten vorbei.

RB Salzburg belohnt sich für Aufwand
RB blieb auch in der Folge dran, musste aber noch etwas auf den ersten Treffer warten. Nach einem starken Solo von Adam Daghim fand der Däne Dorgeles Nene (30.) in der Mitte, der 22-Jährige setzte seinen Abschluss freistehend allerdings zu zentral auf das gegnerische Gehäuse.
Kurz vor der Pause jubelte Salzburg aber dann doch: Zunächst vergab Daghim eine Riesenchance nach einer Unsicherheit von Torhüter Kjell Scherpen, eine Minute später war es dann Nene, der die Bullen auf ein Tor heranbrachte. Vorausgegangen war eine butterweiche und perfekt getimte Flanke Gloukhs, die den Kopf des 1,74m großen Offensivspielers fand – aus kurzer Distanz und ohne Bedrängnis war das Tor für Nene (45.) nur Formsache.
Wer nach dem Pausentee mit einem Offensivlauf von Red Bull rechnete, wurde mit einem schnellen Tor von Sturm überrascht. Schlager parierte einen Kopfball von Dimitri Lavalee nach einer Ecke erst stark, der Abpraller landete aber direkt bei Gregory Wütherich (48.), der sich nicht zweimal bitten ließ und nur noch einschieben musste.

Wilder Schlagabtausch
Doch dieses Mal hielt der Zwei-Tore-Abstand der Steirer nur elf Minuten. Der eingewechselte Karim Onisiwo brachte nach einem Konter von rechts eine scharfe Hereingabe an den Fünfmeterraum, wo Emanuel Aiwus Rettungsversuch im zweiten Eigentor der Partie mündete.
Der erneute Anschlusstreffer entfacht allerdings einen Sturmlauf der Schwoazn, die über Böving (60.), Kiteishvili (61.) und Grigic (64.) das vierte Tor suchten, doch jeweils knapp verpassten. Nach einer kurzen Verschnaufphase jubelten die Blackys aber dann doch dank einer Koproduktion zweier Joker: Emir Karic schickte mit einem tollen Zuspiel Tochi Chukwuani (72.) in die Tiefe, der Schlager umkurvte und locker zum 4:2 einschob. Die beiden standen beim Tor erst fünf Minuten auf dem Feld.
RB Salzburg findet keine späte Antwort
Das war der endgültige Knockout für die Bullen, die bis zum Schluss tapfer kämpften, gegen in der Schlussphase tiefstehende Steirer aber nicht mehr zu den ganz großen Möglichkeiten kamen. Onisiwo (81.) versuchte sein Glück noch aus der Distanz, der Ball flog aber weit über Scherpens Kasten.
Damit festigt Sturm die Tabellenführung, die Schwoazn bauchen ihre Führung auf sechs Punkte vor dem FK Austria Wien und dem Wolfsberger AC bis mindestens Sonntag aus. Die Austria kann in zwei Tagen im Stadtderby gegen den SK Rapid antworten, der WAC erwartet Außenseiter Blau-Weiß Linz in der Lavanttal-Arena.
