Jackson-Berater Diomansy Kamara griff Hoeneß deshalb zwar nicht direkt an. Doch eine kurze Einlassung bei Instagram zeigte doch eine gewisse Verwunderung über die Aussagen des Münchner Ehrenpräsidenten. "Viele reden, aber nur wenige sagen die Wahrheit", schrieb Kamara vieldeutig.
Zum Match-Center: Bayern München vs. Hamburger SV
Aber was ist die Wahrheit? Hoeneß erzählte im Sport1-Doppelpass, dass die Jackson-Seite drei Millionen Euro der Leihgebühr in Höhe von 16,5 Millionen Euro selbst übernommen habe. Und dass der Nationalspieler aus dem Senegal 40 Pflichtspiele von Beginn an absolvieren müsse, damit eine Kaufpflicht der Bayern in Höhe von 65 Millionen greift. Und das, stellte Hoeneß klar, "macht der nie".
Mit diesen Internas, die für reichlich Wirbel sorgten, habe er Sportvorstand Max Eberl und dem Berater "helfen wollen", rechtfertigte sich Hoeneß anschließend. Außerdem habe er sich "wahnsinnig geärgert, wie bescheuert einige Journalisten sind, die diese Aussage zu Jackson so auslegen, wie wenn ich was gegen den hätte. Die haben in der Mathematik nicht gut aufgepasst."
Vielleicht hat aber auch Hoeneß nicht aufgepasst, denn 40 Spiele in Liga und Champions League in der Startelf könnte Jackson trotz der Teilnahme am Afrika-Cup im Dezember und Januar theoretisch nämlich machen.
"Dynamik und Präsenz" – schon gegen den HSV?
Doch zunächst steht seine Bayern-Premiere am Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Aufsteiger Hamburger SV bevor. Jackson wird wegen des Wirbels um seinen Last-Minute-Wechsel nun noch mehr im Fokus stehen.
Immerhin kommt er mit viel Selbstvertrauen. Nach einem 2:0 in Diamniadio gegen den Sudan und einem 3:2 in Kinshasa gegen die Demokratische Republik Kongo steht Jackson mit dem Senegal kurz vor der Qualifikation für die WM 2026. Gegen DR Kongo erzielte er das zwischenzeitliche 2:2.
Auch in München erwarten sie von ihrem neuen Angreifer wichtige Tore. Jackson soll für die dünn besetzte Münchner Offensive um Harry Kane, Michael Olise, Luis Díaz und Serge Gnabry zur Soforthilfe werden. Er passe, sagte Eberl, "mit seiner Dynamik und Präsenz sehr gut in unser Anforderungsprofil, ist hungrig und wird sofort eine Verstärkung sein".
Sportdirektor Christoph Freund lobte ein "großes Spektrum" bei Jackson. Zudem sei der Nationalspieler, der bei Villarreal in Spanien zum Profi wurde, "ein offener, positiver Typ. Er wird keine Anpassungsschwierigkeiten haben."
Für Chelsea hatte Jackson, Sohn eines gambischen Vaters und einer senegalesischen Mutter, seit 2023 81 Pflichtspiele (30 Tore) absolviert. Zuletzt war der schnelle Angreifer mit den Blues Conference-League-Sieger und Klub-Weltmeister geworden.
Nun sei er "sehr glücklich", so Jackson nach seiner Unterschrift, "ein Teil dieses großartigen Klubs sein zu können. Ich habe große Ziele und Träume hier. Der FC Bayern ist einer der besten Vereine der Welt." Mit einem sehr gesprächigen Ehrenpräsidenten.