"Diese Wertung, die das Sportgericht jetzt vorgenommen hat, ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen", schimpfte Zingler. Der DFB-Kontrollausschuss mit Anton Nachreiner an der Spitze habe "mal wieder ein politisches Exempel statuieren" wollen: "Er wollte ein Urteil erzwingen, um die Gewalt auf den Rängen zu bekämpfen. Da wird auch gerne mal ein Schiedsrichter geopfert."
Der DFB ließ den SID wissen, dass er "die Worte von Herrn Zingler zur Kenntnis genommen" habe. Doch weder der Verband noch Nachreiner wollten die Vorwürfe kommentieren.
Auch FCH denkt über juristische Schritte nach
Heidenheims Boss Holger Sanwald stimmte seinem Union-Kollegen zu. "Ich kann mit dem Urteil nichts anfangen und es nicht nachvollziehen, ich bewerte es als falsch", sagte er bei Sky: "Was der VfL Bochum da macht, ist ein Stück weit nach dem letzten Strohhalm greifen." Man erwäge juristische Schritte.
Die ebenfalls im Abstiegskampf betroffenen Kieler hielten sich dagegen bedeckt. "Davon habe ich noch nichts gehört", sagte Geschäftsführer Carsten Wehlmann nach der Partie beim SC Freiburg (2:3) bei Sky auf die Frage, ob Holstein wie Heidenheim möglicherweise juristisch aktiv werden möchte: "Wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, werden wir es auch nicht kommentieren. Wir gucken auf uns und das, was wir beeinflussen können."
Vorwurf: DFB "unter Druck gesetzt"
Konkret warf Zingler dem DFB vor, er habe den Unparteiischen Martin Petersen "unter Druck gesetzt", damit dieser zugebe, er habe mit der Fortsetzung des Spiels nach dem Feuerzugwurf gegen Bochums Torwart Patrick Drewes einen Fehler gemacht. Für Union lag diese Entscheidung im Ermessen von Petersen.
Der DFB ließ den SID wissen, dass er "die Worte von Herrn Zingler zur Kenntnis genommen" habe. Doch weder der Verband noch Nachreiner wollten die Vorwürfe kommentieren.
"Massiver Eingriff" in den Wettbewerb
Bochum sah das anders, das sei auch "das gute Recht" des VfL, sagte Zingler, aber: "Dass Bochum diesen Vorfall nutzt, um sich einen sportlichen Vorteil zu verschaffen, finde ich einen unfairen Skandal."
Das am Donnerstag gefällte Urteil, das Spiel mit 2:0 für Bochum zu werten, "kann nicht das richtige sein", sagte Zingler, "weil es massiv in den Wettbewerb eingreift". Es könne nun sein, "dass einer absteigt, der es sportlich nicht verdient hat". Außerdem prophezeite Zingler: "Wir werden permanent abgebrochene Spiele haben."
Union hat gegen die Wertung Berufung eingelegt. Wenn Petersen gegen die Regeln verstoßen habe, "muss das Spiel wiederholt werden", sagte er.