Trainersuche in Berlin-Köpenick: Wer soll Union aus dem Tief führen?

Wer bringt das Stadion an der Alten Försterei zum beben?
Wer bringt das Stadion an der Alten Försterei zum beben?ČTK / imago sportfotodienst / Sebastian Räppold/Matthias Koch
Wenn die Profis von Union Berlin kurz nach Silvester den Trainingsplatz in Köpenick betreten, will Sportchef Horst Heldt die derzeit dringendste Frage bereits geklärt haben: Wer soll die kriselnde Mannschaft aus der Abwärtsspirale führen? Kurz nach der Trennung von Bo Svensson kursieren bereits die ersten Namen.

Nach neun Pflichtspielen ohne Sieg war zunächst vor allem ein möglicher Kandidat durch die Medien gegeistert: Andre Breitenreiter. Doch diese Spekulationen fanden bereits am Sonntag ein jähes Ende, als der 51-Jährige als Nachfolger von Stefan Leitl bei Hannover 96 präsentiert wurde.

Nach kicker-Informationen soll es "zum jetzigen Zeitpunkt" zumindest keine interne Lösung auf dem Trainerposten bei Union geben. Das Fachmagazin hatte neben Breitenreiter auch Steffen Baumgart ins Spiel gebracht, den Heldt noch bestens aus der gemeinsamen Zeit beim 1. FC Köln kennt. Der 52-Jährige, einst Spieler von Union und dem Verein bis heute verbunden, zeigte sich zuletzt nach seinem Aus beim Hamburger SV auf seinem Instagram-Account entspannt während seiner Auszeit in Australien.

Wer letztendlich zum offiziellen Trainingsauftakt am 2. Januar auf dem Rasen stehen wird, ist jedoch derzeit noch völlig offen. Eine Entscheidung falle in den "nächsten Tagen", hatte der Verein am Freitag verkündet. Heldt hält jedenfalls "eine deutliche Veränderung" nach der sportlichen Talfahrt für notwendig.

Platz 12 und Aus im Pokal

Nach einem gutem Saisonstart unter Svensson, der erst im Sommer als Nachfolger von Nenad Bjelica gekommen war, gerieten die Berliner ins Straucheln. Die Offensivschwäche bekam auch der Däne nicht in den Griff, lediglich 14 Treffer verbuchen die Eisernen in der Bundesliga bislang - nur Aufsteiger FC St. Pauli (12) und Schlusslicht VfL Bochum (13) erzielten weniger.

In der Tabelle ist Union mittlerweile auf Rang zwölf abgerutscht, im DFB-Pokal war die Mannschaft bereits vor Wochen am Drittligisten Arminia Bielefeld gescheitert (0:2). Eine geruhsame Zeit zwischen den Tagen dürfte es für die Verantwortlichen um Heldt mit Blick auf die sportliche Misere und der Suche nach einem neuen Trainer kaum gewesen sein, auch nach dem Jahreswechsel geht es Schlag auf Schlag.

Schon am 11. Januar steht beim 1. FC Heidenheim die möglicherweise erste Bewährungsprobe für einen neuen Trainer an, zuvor droht nach dem Feuerzeug-Wurf eines Fans während der Partie gegen Bochum (1:1) jedoch der erste Rückschlag des Jahres am Grünen Tisch. Das DFB-Sportgericht verhandelt am 9. Januar den Einspruch der Bochumer gegen die Wertung des Spiels vom 14. Dezember.

Nach unruhigen Weihnachtsfeiertagen könnte es also auch mit Mister X im neuen Jahr zunächst turbulent weitergehen.