Nach seiner nächsten schillernden Tore-Show wollte Harry Kane gar nicht groß über sich selbst sprechen - der Münchner Superstar richtete lieber den Blick auf den herausfordernden Jahresendspurt.
"Wir haben eine große Woche vor uns", sagte der Bayern-Angreifer vor dem wegweisenden Champions-League-Kracher gegen Paris Saint-Germain am Dienstag (21 Uhr/Prime Video) sowie den folgenden Topspielen in Dortmund und im Pokal gegen Leverkusen.

Aber, fügte Kane selbstbewusst an, "wir sind gut in Form, das Team fühlt sich gut - wir müssen einfach weitermachen". Er glaube, betonte auch Kapitän Manuel Neuer mit breiter Brust, "dass sich keine der drei Mannschaften darauf freut, jetzt auf uns zu treffen".
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Kane auf Rekordjagd
Zumal Kane weiter trifft, wie er will. Der Angreifer brauche ja mittlerweile "einen Ballsack für die ganzen Bälle, die er mit nach Hause nimmt", witzelte Sportvorstand Eberl nach dem 3:0 gegen den FC Augsburg und dem nächsten Dreierpack des Stürmers: "Wir haben bald keine mehr zum Training, wir müssen langsam aufpassen."
Sorgen, mit denen sie in München derzeit wohl nur allzu gut leben können. Viele andere hat der Rekordmeister nämlich nicht angesichts von bereits sechs Punkten Vorsprung auf den Zweiten Frankfurt und dem nun schon sechsten Zu-Null-Spiel in Serie. Und erst recht nicht mit einem Kane in Topform.
Mit zwei eiskalt verwandelten Elfmetern (63. und 90.+3) und einem tollen Kabinettstück (90.+5), das für Eberl "die Kirsche auf der Torte" war, hatte der 31-Jährige gegen den FCA einmal mehr seine außergewöhnlichen Qualitäten unterstrichen. "Das ist typisch Harry Kane", lobte Trainer Vincent Kompany: "Irgendwann macht er seine Tore."
"Irgendwann" heißt in München: andauernd. 14 Tore hat Kane nach elf Spieltagen auf dem Konto. Insgesamt kommt er in der Bundesliga auf 50 Treffer in 43 Spielen. Auch das, natürlich: Rekord. Dabei ist Kane nur die Speerspitze einer Bayern-Mannschaft, die aktuell scheinbar unaufhaltsam durch die Liga rollt - und der die Meisterschaft schon jetzt nicht mehr zu nehmen ist?
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Hoeneß-Versprechen freut Kimmich
Das großspurige Titel-Versprechen des Vereinspatrons Uli Hoeneß bei einem Forum der Schweizer Zeitung "Finanz und Wirtschaft" nahmen Spieler und Verantwortliche jedenfalls gelassen. "Generell freuen wir uns natürlich sehr, dass Herr Hoeneß großes Vertrauen in die Mannschaft hat", sagte Mittelfeldchef Joshua Kimmich mit einem Schmunzeln. Und Kompany ergänzte: "Ich habe unglaublich viel Respekt vor Uli Hoeneß. Er hat mehr Erfahrung als ich, vielleicht weiß er es besser."

Dabei sei es natürlich "unser aller Traum, Meister zu werden und das dann auch zu realisieren", sagte Eberl. Solche Sachen, sagte Neuer, habe Hoeneß "in der Vergangenheit auch schon mal rausgehauen. Wir müssen dafür sorgen, dass es eintrifft. Aber das ist ein harter, steiniger Weg. Und wir Spieler sprechen da nicht davon."
Gesprochen wir bei Bayern vielmehr über die kommenden Hammer-Aufgaben. "Wir können uns darauf freuen", sagte Eberl. Schließlich habe sich die Mannschaft "eine Stabilität erarbeitet" dank der aktuell kein Grund zur Sorge besteht - im Gegenteil.