Blessin schmunzelte dabei, natürlich wusste der Erfolgscoach, dass es seine Spieler nach der Rettung nicht bei nur ein, zwei Bierchen belassen würden. Schon nach dem Abpfiff gegen den VfL Bochum entwickelte sich auf dem Rasen trotz des 0:2 (0:1) eine Art Volksfest, anschließend ließen es Fans und Mannschaft auf dem Hamburger Kiez krachen. Schließlich haben Blessin und Co. etwas Großes geschaffen. Zwei Spielzeiten hintereinander in der Bundesliga - das hat es auf St. Pauli 30 Jahre nicht gegeben. Nach 1989, 1990 und 1995 feierten der Klub erst den vierten Bundesliga-Klassenerhalt in der Vereinsgeschichte.
St. Pauli: Keine Versprechen zu Blessin-Zukunft
"Wir haben heute verdient verloren, genauso verdient sind wir in der Liga geblieben", sagte Blessin, der den Aufsteiger auf Platz 14 ins Ziel brachte - dank der zweitbesten Defensive der Liga hinter Bayern München. Nach dem Aufstieg des HSV freut sich nun ganz Hamburg auf das Stadtderby in der Bundesliga. "Da wird nicht nur Hamburg drauf gucken, sondern ganz Deutschland, wenn nicht sogar Europa", sagte Blessin.
Doch ob der 51-Jährige dann selber noch auf der Bank von St. Pauli sitzt, scheint offen. Er fühle sich bei den Kiezkickern "sauwohl" und habe einen Vertrag, aber was "ich jetzt nicht machen werde, ist, dass ich irgendwas versprechen werde, weil wir alle wissen, wie es im Fußball ist", sagte Blessin, der im Vorjahr nach dem Aufstieg das schwierige Erbe von Fabian Hürzeler angetreten hatte.
"Es spricht momentan überhaupt nichts dagegen", dass er auf St. Pauli bleibe, sagte Blessin, der das Interesse von finanzstärkeren Klubs geweckt haben soll. In dieser Situation Versprechungen abzugeben, sei allerdings "nicht fair", sagte Blessin und genoss erst einmal den Moment. Und die große Nicht-Abstiegs-Party auf dem Kiez.