"Nicht, wie es laufen soll": "Zettis" Eintracht tut dem Ex weh

Trainer Horst Steffen steht bei Werder Bremen einiges an Arbeit bevor.
Trainer Horst Steffen steht bei Werder Bremen einiges an Arbeit bevor.ARNE DEDERT / dpa Picture-Alliance via AFP
Marco Friedl gab das perfekte Symbolbild eines turbulenten Fußballspiels ab. Mit einem Eisbeutel am geschundenen Knie humpelte der Kapitän von Werder Bremen durch die Gänge des Frankfurter Waldstadions - und trug dabei das Eintracht-Trikot seines Ex-Kollegen Michael Zetterer. Das Tagesfazit von Symbolfigur Friedl nach dem 1:4 (0:2): "Wir stehen nicht gut da. Es läuft vieles nicht in die Richtung, wie es laufen soll." Beim Interview wurde er sogar noch mit einem Eintracht-Profi verwechselt.

Dem bitteren Pokalaus in der Vorwoche folgte im zweiten Spiel unter dem neuen Cheftrainer Horst Steffen die aus Friedls Sicht "verdiente" Klatsche. Sein abgewanderter Kumpel "Zetti" leistete nach Abpfiff ganz viel Aufbauarbeit bei den ehemaligen Mannschaftskameraden und hatte sogar noch einen Tipp parat, wie Friedl verriet: "Weitermachen. Er weiß ja, wie es bei uns läuft. Er weiß es besser als jeder andere."

Zetterer genoss den überzeugenden ersten Triumph mit der Eintracht nur drei Tage nach seinem Wechsel auf einer Ehrenrunde mit der Mannschaft und sammelte Lob fürs Debüt. "Zetti muss man heute hervorheben. Er war am Dienstag noch Spieler von Werder Bremen", sagte Sportvorstand Markus Krösche bei Sky. "Er hat das sehr, sehr gut gemacht."

Aber nicht nur Zetterer, der einige Schüsse parierte und beim Gegentor durch Justin Njinmah (48.) machtlos war, lieferte ab. Allen voran das junge Duo aus Can Uzun und Jean-Mattéo Bahoya bereitete den Eintracht-Fans ganz viel Freude.

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Uzun mit einem Traumtor (22.) und zwei Vorlagen für Doppelpacker Bahoya (25., 47.). "Ich liebe es, mit Can zu spielen, weil er ein Zocker ist", schwärmte der bestens gelaunte Bahoya im Anschluss.

Friedl: Bremen muss "bessere Leistung bringen"

Für Keeper Zetterer sei es hingegen "komisch" gewesen gegen die alte Liebe, gab er nach der Partie zu: "Aber ich wollte mit einem Sieg starten, da gibt es leider im Fußball keine Gnade." Auch nicht, wenn es durch die Pleite gleich mal ein wenig ungemütlich wird an der Weser.

Noch läuft nämlich unter Trainer Steffen nicht wirklich was zusammen. Ja, die Abwehr ist in der Form nicht eingespielt und von Verletzungen geplagt. Aber: "Fakt ist, dass wir trotzdem eine bessere Leistung bringen müssen", sagte Friedl, versuchte jedoch zu beschwichtigen: "Es ist der erste Spieltag, es muss weitergehen und das wird es auch. Der Trainer wird die richtigen Worte finden."

Die fand Steffen auch gleich nach seinem ersten Spiel als Bundesligatrainer. Zumindest ehrlich waren sie. "In Summe ist es ein gerechtes Ergebnis, weil die Eintracht besser war", gestand er ein: "Und wir dürfen weiter arbeiten."