Zu einer solchen Situation war es am Freitag bei der Saisoneröffnung in München gekommen. Leipzigs Innenverteidiger Castello Lukeba hatte einen Freistoß in der eigenen Hälfte nicht regelkonform ausgeführt und sich den Ball mehrmals selbst vorgelegt. Im Anschluss erzielten die Gäste das vermeintliche 1:4 in der 66. Minute. Dem Schiedsrichterteam auf dem Feld war dies zunächst nicht aufgefallen, bis sich Münchens Joshua Kimmich heftig beschwerte: Der VAR schaltete sich ein und das Tor wurde zurückgenommen.
Match-Center: Bayern vs. Leipzig
"Mehr Fairness und zudem Rechtssicherheit"
Diese Entscheidung sei zwar "korrekt, dennoch entsprach der Hinweis des Video-Assistenten nicht dem VAR-Protokoll", hieß es im Statement des DFB. Zukünftig sei das zweimalige Spielen des Balls bei einer Spielfortsetzung nicht mehr als "zusammenhängender Vorgang zu betrachten", präzisierte der Verband weiter, stattdessen gelte der erste Kontakt nun "als Beginn der Angriffsphase", der "folgende regelwidrige zweite Kontakt durch denselben Spieler ist dann als Vergehen in der Angriffsphase zu bewerten". Bis dato durfte sich der VAR nur in der unmittelbaren Angriffsphase vor der Torerzielung einschalten.
"Die Klarstellung des IFAB schafft mehr Fairness und zudem Rechtssicherheit" sagte Jochen Drees, VAR-Leiter des DFB, der laut Verbandsangaben auf die Regelhüter des IFAB zugegangen war: "So selten eine Situation wie die in München auch passiert: Es ist richtig und wichtig, dass der VAR dann die offizielle Erlaubnis und auch die Pflicht hat, einzugreifen und zu verhindern, dass ein klar irreguläres Tor bestehen bleibt."