Leverkusen-Boss Rolfes ohne Sorgen trotz Umbruch - Alonso-Nachfolger noch im Mai

Simon Rolfes sieht sich bei Bayer Leverkusen einem Umbruch bevor.
Simon Rolfes sieht sich bei Bayer Leverkusen einem Umbruch bevor.PAU BARRENA/Getty Images via AFP
Xabi Alonso winkte ein letztes Mal in die Fan-Kurve, dann war sein Erfolgs-Kapitel bei Bayer Leverkusen endgültig geschlossen. Der Meistercoach verabschiedete sich mit einem weiteren Rekord von den Rheinländern, denen nicht nur seinetwegen nun ein großer Umbruch bevorsteht. Und so jubelte Simon Rolfes in den Katakomben der Mainzer Arena keinesfalls über das 34. Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage, sondern blickte in eine ungewisse Zukunft.

"Keiner muss sich Sorgen machen - wir werden auch nächste Saison eine gute Mannschaft haben", versicherte der Sport-Geschäftsführer nach dem 2:2 (0:1) im letzten Saisonspiel beim FSV Mainz 05 und gab angesichts zahlreicher offener Personalfragen ein weiteres Versprechen ab. Der Nachfolger von Alonso komme noch in diesem Monat. "Wir sind in der finalen Phase, das passiert mit Sicherheit noch im Mai", sagte Rolfes.

Die Klärung des Alonso-Erbes, das wurde nach dem letzten Bundesliga-Spieltag einmal mehr deutlich, genießt beim Vizemeister höchste Priorität, um für aktuelle Wechselkandidaten wie Florian Wirtz oder Robert Andrich Fakten zu schaffen. "Natürlich besteht legitimes Interesse bei Spielern, aber sie haben Verträge mit Bayer Leverkusen – nicht mit einem Trainer", sagte Rolfes und ergänzte: "Ich glaube nicht, dass die Mannschaft auseinanderbricht."

Als Kandidaten waren zuletzt der Spanier Cesc Fàbregas vom italienischen Erstligisten Como 1907 und der derzeit vereinslose Niederländer Erik ten Hag gehandelt worden. Man sei "auf der Zielgerade" - und: "Im ganzen Prozess hat uns kein Kandidat abgesagt", bekräftigte Rolfes. Letzteres ist von Bedeutung, zuletzt hatte es italienische Medienberichte gegeben, wonach Fàbregas bei Como bleiben wolle, Leverkusen also eine Abfuhr erteilt habe.

Es ist die drängendste, aber bei Weitem nicht einzige Baustelle für Rolfes. Abwehrchef Jonathan Tah verlässt den Klub sicher, der Abgang von Jeremie Frimpong zum FC Liverpool ist Medienberichten ebenso fix, Alejandro Grimaldo liebäugelte zuletzt offen mit einem Abschied - und auch Wirtz' Zukunft unter dem Bayerkreuz ist äußerst ungewiss, gleichwohl Rolfes Nachfragen zu dem Dauerthema an sich abprallen ließ. "Wir haben da keinen Stress oder Zeitdruck. Er hat Vertrag bis 2027, das ist für uns keine Thematik, bei der wir großen Druck haben", sagte der 43-Jährige.

Leverkusen droht Abgang diverser Top-Spieler

Wirtz dürfte wie DFB-Kollege Andrich allerdings genau darauf blicken, welcher Coach die Leverkusener Profis künftig anleitet. Er fühle sich zwar wohl, aber: "Ich glaube, dass es nicht richtig von mir wäre, wenn ich nicht sagen würde, dass es wichtig ist, wer Trainer wird und wie er meine Situation sieht", sagte Andrich.

Rolfes war bemüht, im bevorstehenden Wechselspiel das Positive zu ziehen. Spielerisch lag schließlich nicht nur in Mainz zuletzt vieles im Argen. "Frischer Wind", meinte Rolfes, tue daher "immer gut. Die letzten Wochen haben vielleicht auch gezeigt, dass es nötig ist, wieder eine neue Dynamik in die Mannschaft zu bekommen."