"Rüpel" Dominik Kohr verschwand nach seinem Abend für die Geschichtsbücher wortlos aus der Mainzer Arena. Auf diesen unrühmlichen Rekord hätte er wohl nur zu gerne verzichtet.
"Ganz klar eine Rote Karte"
Mit seinem neunten Platzverweis übernahm der 31-Jährige die alleinige Bestmarke in der Bundesliga, ließ Jens Nowotny und Luiz Gustavo hinter sich. Beim 1:1 (0:1) gegen die TSG Hoffenheim leistete Kohr sich im Mittelfeld einen brutalen Tritt mit offener Sohle Richtung Schienbein von Max Moerstedt.
Schiedsrichter Sascha Stegemann blieb nach Intervention des Videoassistenten keine andere Wahl, als die Gelbe Karte in Rot zu ändern (88.). "Ganz klar eine Rote Karte", sagte Mitspieler Nadiem Amiri deutlich: "Gott sei Dank" sei Moerstedt "gesund" geblieben.
Auch vom Chef gab es einen Rüffel. "Es ist wichtig, dass wir keine Roten Karten bekommen", sagte Trainer Bo Henriksen: "Wir müssen klug sein. Es ist wichtig, dass wir nicht zu zehnt spielen."
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Da Costa nimmt Kohr in Schutz
Doch es gab auch Unterstützung von den Mitspielern. "Ich kenne Dome, er ist ein guter Mensch", sagte der Mainzer Torschütze Danny da Costa: "Er versucht mit dem langen Schritt noch den Pass zu blocken und kommt in dem Moment zu spät."
Kohr kassierte bisher sechs Ampelkarten, dreimal sah er Rot. Zuletzt hatte er als zweiter Spieler nach Stefan Effenberg auch die Schallmauer von 100 Gelben Karten in der Liga geknackt – der nächste unrühmliche Rekord winkt also bereits.
"Es war nicht sein erster Platzverweis. Aber da war nichts dabei, was mit böswilliger Absicht passiert ist", betonte da Costa. Man lese auch intern in der Mannschaft "immer wieder die ganzen Artikel und Berichte, dass er der Rüpel der Liga ist. Ich spiele lange genug mit ihm zusammen und weiß, dass man ihm damit nicht ganz gerecht wird."
